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Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 7, St. 2. Berlin, 1789.

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Herrn Pockels für die Zukunft verknüpft zu bleiben hoffe, wenn gleich unser Weg eine Strecke auseinander geht. Es wird mir daher nichts weniger, als unangenehm seyn, wenn Herr Pockels ein eigenes psychologisches Journal herausgiebt, worin das meinige der strengsten Prüfung unterworfen wird; denn dadurch gewinnt stets die Sache, und man kömmt der Wahrheit näher. Mit diesen Gesinnungen, die ich Herrn Pockels geschrieben habe, scheinet derselbe nicht übereinzustimmen, sondern besteht auf der fernern Mitherausgabe des Magazins unter sehr heftigen Ausdrücken, und Drohungen von öffentlicher Anklage, die ich von ihm erwarten müsse, sobald ich darauf bestehe, dieß Magazin allein herauszugeben. Denn er habe das Magazin vom Tode errettet, in Aufnahme gebracht, u.s.w. welches sich nicht so verhält, denn nach dem Zeugniß der Verlagshandlung, hat der Debit dieses Magazins, von der Zeit an, da Herr Pockels es herausgegeben, mehr ab als zu genommen. Dieser Umstand bestimmt mich aber gar nicht, sondern die vorher angeführten Gründe, weswegen ich die Herausgabe dieses Werks allein wieder übernehmen muß. Und eben so wenig, wie ich Herrn Pockels jemals verwehren kann, ein eigenes psychologisches Magazin herauszugeben, eben so wenig kann er mich auf irgend eine Weise zwingen, das meinige mit ihm gemeinschaftlich herauszugeben. Es thut mir sehr leid, daß mich Herr Pockels durch


Herrn Pockels fuͤr die Zukunft verknuͤpft zu bleiben hoffe, wenn gleich unser Weg eine Strecke auseinander geht. Es wird mir daher nichts weniger, als unangenehm seyn, wenn Herr Pockels ein eigenes psychologisches Journal herausgiebt, worin das meinige der strengsten Pruͤfung unterworfen wird; denn dadurch gewinnt stets die Sache, und man koͤmmt der Wahrheit naͤher. Mit diesen Gesinnungen, die ich Herrn Pockels geschrieben habe, scheinet derselbe nicht uͤbereinzustimmen, sondern besteht auf der fernern Mitherausgabe des Magazins unter sehr heftigen Ausdruͤcken, und Drohungen von oͤffentlicher Anklage, die ich von ihm erwarten muͤsse, sobald ich darauf bestehe, dieß Magazin allein herauszugeben. Denn er habe das Magazin vom Tode errettet, in Aufnahme gebracht, u.s.w. welches sich nicht so verhaͤlt, denn nach dem Zeugniß der Verlagshandlung, hat der Debit dieses Magazins, von der Zeit an, da Herr Pockels es herausgegeben, mehr ab als zu genommen. Dieser Umstand bestimmt mich aber gar nicht, sondern die vorher angefuͤhrten Gruͤnde, weswegen ich die Herausgabe dieses Werks allein wieder uͤbernehmen muß. Und eben so wenig, wie ich Herrn Pockels jemals verwehren kann, ein eigenes psychologisches Magazin herauszugeben, eben so wenig kann er mich auf irgend eine Weise zwingen, das meinige mit ihm gemeinschaftlich herauszugeben. Es thut mir sehr leid, daß mich Herr Pockels durch

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[127/0127] Herrn Pockels fuͤr die Zukunft verknuͤpft zu bleiben hoffe, wenn gleich unser Weg eine Strecke auseinander geht. Es wird mir daher nichts weniger, als unangenehm seyn, wenn Herr Pockels ein eigenes psychologisches Journal herausgiebt, worin das meinige der strengsten Pruͤfung unterworfen wird; denn dadurch gewinnt stets die Sache, und man koͤmmt der Wahrheit naͤher. Mit diesen Gesinnungen, die ich Herrn Pockels geschrieben habe, scheinet derselbe nicht uͤbereinzustimmen, sondern besteht auf der fernern Mitherausgabe des Magazins unter sehr heftigen Ausdruͤcken, und Drohungen von oͤffentlicher Anklage, die ich von ihm erwarten muͤsse, sobald ich darauf bestehe, dieß Magazin allein herauszugeben. Denn er habe das Magazin vom Tode errettet, in Aufnahme gebracht, u.s.w. welches sich nicht so verhaͤlt, denn nach dem Zeugniß der Verlagshandlung, hat der Debit dieses Magazins, von der Zeit an, da Herr Pockels es herausgegeben, mehr ab als zu genommen. Dieser Umstand bestimmt mich aber gar nicht, sondern die vorher angefuͤhrten Gruͤnde, weswegen ich die Herausgabe dieses Werks allein wieder uͤbernehmen muß. Und eben so wenig, wie ich Herrn Pockels jemals verwehren kann, ein eigenes psychologisches Magazin herauszugeben, eben so wenig kann er mich auf irgend eine Weise zwingen, das meinige mit ihm gemeinschaftlich herauszugeben. Es thut mir sehr leid, daß mich Herr Pockels durch

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Zitationshilfe: Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 7, St. 2. Berlin, 1789, S. 127. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde0702_1789/127>, abgerufen am 05.05.2024.