Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 6, St. 3. Berlin, 1788.

Bild:
<< vorherige Seite


Kinder ersäuft habe, um sie gegen die Behandlungen ihres grausamen Vaters zu sichern, und daß sie nichts suche, als hinzukommen, wohin sie gehöre, in die Ewigkeit. Sie habe beim Ersaufen ihrer Kinder nichts weiter gedacht, als: Himmlischer Vater, ich schenke dir in deine Hände meine zwei Kinder, und gieb mir die Gnade, daß ich meine Sünden möge beichten, und mein Leben für sie geben, wenn ich sie ums Leben gebracht! Nur da fühlte sie Entsetzen und Mitleid, da sie ihre Kinder von einander getrennt im Wasser schwimmen sah.



Kinder ersaͤuft habe, um sie gegen die Behandlungen ihres grausamen Vaters zu sichern, und daß sie nichts suche, als hinzukommen, wohin sie gehoͤre, in die Ewigkeit. Sie habe beim Ersaufen ihrer Kinder nichts weiter gedacht, als: Himmlischer Vater, ich schenke dir in deine Haͤnde meine zwei Kinder, und gieb mir die Gnade, daß ich meine Suͤnden moͤge beichten, und mein Leben fuͤr sie geben, wenn ich sie ums Leben gebracht! Nur da fuͤhlte sie Entsetzen und Mitleid, da sie ihre Kinder von einander getrennt im Wasser schwimmen sah.


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0051" n="51"/><lb/>
Kinder ersa&#x0364;uft habe, um                         sie gegen die Behandlungen ihres grausamen Vaters zu sichern, und daß sie                         nichts suche, als hinzukommen, wohin sie geho&#x0364;re, in die Ewigkeit. Sie habe                         beim Ersaufen ihrer Kinder nichts weiter gedacht, als: Himmlischer Vater,                         ich schenke dir in deine Ha&#x0364;nde meine zwei Kinder, und gieb mir die Gnade,                         daß ich meine Su&#x0364;nden mo&#x0364;ge beichten, und mein Leben fu&#x0364;r sie geben, wenn ich                         sie ums Leben gebracht! Nur da fu&#x0364;hlte sie Entsetzen und Mitleid, da sie ihre                         Kinder von einander getrennt im Wasser schwimmen sah.</p><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[51/0051] Kinder ersaͤuft habe, um sie gegen die Behandlungen ihres grausamen Vaters zu sichern, und daß sie nichts suche, als hinzukommen, wohin sie gehoͤre, in die Ewigkeit. Sie habe beim Ersaufen ihrer Kinder nichts weiter gedacht, als: Himmlischer Vater, ich schenke dir in deine Haͤnde meine zwei Kinder, und gieb mir die Gnade, daß ich meine Suͤnden moͤge beichten, und mein Leben fuͤr sie geben, wenn ich sie ums Leben gebracht! Nur da fuͤhlte sie Entsetzen und Mitleid, da sie ihre Kinder von einander getrennt im Wasser schwimmen sah.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Christof Wingertszahn, Sheila Dickson, Goethe-Museum Düsseldorf/Anton-und-Katharina-Kippenberg-Stiftung, University of Glasgow: Erstellung der Transkription nach DTA-Richtlinien (2015-06-09T11:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig, Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2015-06-09T11:00:00Z)
UB Uni-Bielefeld: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2015-06-09T11:00:00Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Die Umlautschreibung mit ›e‹ über dem Vokal wurden übernommen.
  • Die Majuskel I/J wurde nicht nach Lautwert transkribiert.
  • Verbessert wird nur bei eindeutigen Druckfehlern. Die editorischen Eingriffe sind stets nachgewiesen.
  • Zu Moritz’ Zeit war es üblich, bei mehrzeiligen Zitaten vor jeder Zeile Anführungsstriche zu setzen. Diese wiederholten Anführungsstriche des Originals werden stillschweigend getilgt.
  • Die Druckgestalt der Vorlagen (Absätze, Überschriften, Schriftgrade etc.) wird schematisiert wiedergegeben. Der Zeilenfall wurde nicht übernommen.
  • Worteinfügungen der Herausgeber im edierten Text sowie Ergänzungen einzelner Buchstaben sind dokumentiert.
  • Die Originalseite wird als einzelne Seite in der Internetausgabe wiedergegeben. Von diesem Darstellungsprinzip wird bei langen, sich über mehr als eine Seite erstreckenden Fußnoten abgewichen. Die vollständige Fußnote erscheint in diesem Fall zusammenhängend an der ersten betreffenden Seite.
  • Die textkritischen Nachweise erfolgen in XML-Form nach dem DTABf-Schema: <choice><corr>[Verbesserung]</corr><sic>[Originaltext]</sic></choice> vorgenommen.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde0603_1788
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde0603_1788/51
Zitationshilfe: Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 6, St. 3. Berlin, 1788, S. 51. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde0603_1788/51>, abgerufen am 23.11.2024.