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Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 4, St. 3. Berlin, 1786.

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haufen thürmten. Noch sieht er mit innigster Freude die mit Steinkohlen beladenen Schiffe langsam die Saale hinunterfahren, und nie wird er die süssen Stunden vergessen, in welchen ihn sein guter Vater auf die liebreichste Art mit den Schönheiten der Natur bekannt machte. -- O! es ist unbeschreiblich, welche wohltäthige, für das ganze Leben des Menschen wirksame Eindrücke der frühe Umgang mit der Natur in der Seele zurückläßt. Dieser Umgang eröffnet unser Herz zur Menschenliebe und Freundschaft, und giebt ihr eine Kraft und Stärke, die sie schwerlich durch eine finstere zwischen Mauren gelehrte Moral erhalten wird. Wer früh mit der schönen Natur vertraut umgehen lernt, wird die künftigen Leiden des Lebens nicht halb so sehr fühlen, als sie diejenigen fühlen müssen, welchen der Anblick der Schöpfung, dieses bezaubernde Erheiterungsmittel der Seele, keine einzige angenehme Empfindung einzuflößen vermag. Eltern und Lehrer! ich kenne keine größere Pflicht, die euch bei dem großen Erziehungsgeschäfte des Menschen obliegt, als eure Zöglinge mit den großen und kleinen Werken der Natur so frühzeitig als es geschehen kann bekannt zu machen. Was ihr darin versäumt, könnt ihr vielleicht nie wieder einhohlen. Begleitet doch ja recht oft eure Kinder auf lehrreichen Spatziergängen durch fruchtbare Felder und lachende Wiesen. Hier gebt ihnen Unterricht von den allen Menschen so anständigen Be-


haufen thuͤrmten. Noch sieht er mit innigster Freude die mit Steinkohlen beladenen Schiffe langsam die Saale hinunterfahren, und nie wird er die suͤssen Stunden vergessen, in welchen ihn sein guter Vater auf die liebreichste Art mit den Schoͤnheiten der Natur bekannt machte. — O! es ist unbeschreiblich, welche wohltaͤthige, fuͤr das ganze Leben des Menschen wirksame Eindruͤcke der fruͤhe Umgang mit der Natur in der Seele zuruͤcklaͤßt. Dieser Umgang eroͤffnet unser Herz zur Menschenliebe und Freundschaft, und giebt ihr eine Kraft und Staͤrke, die sie schwerlich durch eine finstere zwischen Mauren gelehrte Moral erhalten wird. Wer fruͤh mit der schoͤnen Natur vertraut umgehen lernt, wird die kuͤnftigen Leiden des Lebens nicht halb so sehr fuͤhlen, als sie diejenigen fuͤhlen muͤssen, welchen der Anblick der Schoͤpfung, dieses bezaubernde Erheiterungsmittel der Seele, keine einzige angenehme Empfindung einzufloͤßen vermag. Eltern und Lehrer! ich kenne keine groͤßere Pflicht, die euch bei dem großen Erziehungsgeschaͤfte des Menschen obliegt, als eure Zoͤglinge mit den großen und kleinen Werken der Natur so fruͤhzeitig als es geschehen kann bekannt zu machen. Was ihr darin versaͤumt, koͤnnt ihr vielleicht nie wieder einhohlen. Begleitet doch ja recht oft eure Kinder auf lehrreichen Spatziergaͤngen durch fruchtbare Felder und lachende Wiesen. Hier gebt ihnen Unterricht von den allen Menschen so anstaͤndigen Be-

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[67/0067] haufen thuͤrmten. Noch sieht er mit innigster Freude die mit Steinkohlen beladenen Schiffe langsam die Saale hinunterfahren, und nie wird er die suͤssen Stunden vergessen, in welchen ihn sein guter Vater auf die liebreichste Art mit den Schoͤnheiten der Natur bekannt machte. — O! es ist unbeschreiblich, welche wohltaͤthige, fuͤr das ganze Leben des Menschen wirksame Eindruͤcke der fruͤhe Umgang mit der Natur in der Seele zuruͤcklaͤßt. Dieser Umgang eroͤffnet unser Herz zur Menschenliebe und Freundschaft, und giebt ihr eine Kraft und Staͤrke, die sie schwerlich durch eine finstere zwischen Mauren gelehrte Moral erhalten wird. Wer fruͤh mit der schoͤnen Natur vertraut umgehen lernt, wird die kuͤnftigen Leiden des Lebens nicht halb so sehr fuͤhlen, als sie diejenigen fuͤhlen muͤssen, welchen der Anblick der Schoͤpfung, dieses bezaubernde Erheiterungsmittel der Seele, keine einzige angenehme Empfindung einzufloͤßen vermag. Eltern und Lehrer! ich kenne keine groͤßere Pflicht, die euch bei dem großen Erziehungsgeschaͤfte des Menschen obliegt, als eure Zoͤglinge mit den großen und kleinen Werken der Natur so fruͤhzeitig als es geschehen kann bekannt zu machen. Was ihr darin versaͤumt, koͤnnt ihr vielleicht nie wieder einhohlen. Begleitet doch ja recht oft eure Kinder auf lehrreichen Spatziergaͤngen durch fruchtbare Felder und lachende Wiesen. Hier gebt ihnen Unterricht von den allen Menschen so anstaͤndigen Be-

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Zitationshilfe: Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 4, St. 3. Berlin, 1786, S. 67. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde0403_1786/67>, abgerufen am 28.11.2024.