Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 4, St. 2. Berlin, 1786.
Wer Kenntniß genug hat, einige richtige Schlußfolgen aus dieser Begebenheit zu bestimmen, der thue es, und er wird sich verdient machen um die Seelenkunde; mir ist es genug, das Faktische bekannt gemacht zu haben. F** den 4ten October 1785. L**
Wer Kenntniß genug hat, einige richtige Schlußfolgen aus dieser Begebenheit zu bestimmen, der thue es, und er wird sich verdient machen um die Seelenkunde; mir ist es genug, das Faktische bekannt gemacht zu haben. F** den 4ten October 1785. L** <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0086" n="86"/><lb/> die ihnen nichts eintragen, oder von denen sie gar keinen Nutzen zu hoffen haben. Durch diese oͤftere Erscheinungen ist die Frau durch jedesmahliges Schrecken so furchtsam und kraͤnklich geworden, daß sie nicht gerne allein ist, und uͤber Schmerzen im Unterleibe sehr klagt. Nichts destoweniger hat sie die Erscheinungen aber im Beiseyn anderer Menschen. Sie sagte mir noch kuͤrzlich, wenn sie eine solche Erscheinung habe und behalte so viele Gegenwart des Geistes, daß sie sagen koͤnne: Ach, Herr Jesus! oder daß sie die Person mit Nahmen nenne, oder daß sie nur einige Worte aussprechen koͤnne, so verschwinde das Bild sogleich; uͤberfiele sie aber Angst, daß sie nichts reden koͤnne, so bliebe das Bild so lange vor ihr stehen, bis sie sich erhohlt haͤtte, und sie sehe es alsdenn noch. </p> <p>Wer Kenntniß genug hat, einige richtige Schlußfolgen aus dieser Begebenheit zu bestimmen, der thue es, und er wird sich verdient machen um die Seelenkunde; mir ist es genug, das Faktische bekannt gemacht zu haben. </p> <closer> <dateline><hi rendition="#b">F**</hi> den 4ten October 1785.</dateline> <signed> <hi rendition="#right"> <hi rendition="#b">L**</hi> </hi> </signed> </closer><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [86/0086]
die ihnen nichts eintragen, oder von denen sie gar keinen Nutzen zu hoffen haben. Durch diese oͤftere Erscheinungen ist die Frau durch jedesmahliges Schrecken so furchtsam und kraͤnklich geworden, daß sie nicht gerne allein ist, und uͤber Schmerzen im Unterleibe sehr klagt. Nichts destoweniger hat sie die Erscheinungen aber im Beiseyn anderer Menschen. Sie sagte mir noch kuͤrzlich, wenn sie eine solche Erscheinung habe und behalte so viele Gegenwart des Geistes, daß sie sagen koͤnne: Ach, Herr Jesus! oder daß sie die Person mit Nahmen nenne, oder daß sie nur einige Worte aussprechen koͤnne, so verschwinde das Bild sogleich; uͤberfiele sie aber Angst, daß sie nichts reden koͤnne, so bliebe das Bild so lange vor ihr stehen, bis sie sich erhohlt haͤtte, und sie sehe es alsdenn noch.
Wer Kenntniß genug hat, einige richtige Schlußfolgen aus dieser Begebenheit zu bestimmen, der thue es, und er wird sich verdient machen um die Seelenkunde; mir ist es genug, das Faktische bekannt gemacht zu haben.
F** den 4ten October 1785. L**
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(2015-06-09T11:00:00Z)
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