Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 4, St. 1. Berlin, 1786.

Bild:
<< vorherige Seite


Markus Herz, welche im zweiten Stück des ersten Bandes pag. 44. steht.


Zur Seelenzeichenkunde.

Sind nicht so viele Beiträge, wie ich gewünscht hätte, eingelaufen; und doch ist dieß einer der wichtigsten Theile der Erfahrungsseelenkunde.

Die Nebeneinanderstellungen jugendlicher Charaktere vom Herrn Seidel und Herrn Müller sind noch das einzige, was hierüber geliefert ist.

Jm zweiten Stück des ersten Bandes pag. 110 sind drei jugendliche Charaktere nebeneinander aufgestellt, welche ziemlich genau detaillirt sind.

Allein diese Nebeneinanderstellungen werden freilich dann erst vorzüglich nützlich werden, wenn das Tagebuch über die fernere Entwickelung dieser Charaktere fortgesetzt, und sie dann bis in ihre Jünglings- und männlichen Jahre verfolgt werden könnte.

Es giebt doch viele Schullehrer, die Konduitenlisten von ihren Untergebnen halten. -- Wenn nun ein solcher Mann lange im Amte ist, so müßte er vortreffliche Bemerkungen über die Entwickelung der Charaktere machen können, indem er zwischen dem Betragen irgend eines Menschen, als Knabe und Jüngling auf Schulen, und als Mann in Ge-


Markus Herz, welche im zweiten Stuͤck des ersten Bandes pag. 44. steht.


Zur Seelenzeichenkunde.

Sind nicht so viele Beitraͤge, wie ich gewuͤnscht haͤtte, eingelaufen; und doch ist dieß einer der wichtigsten Theile der Erfahrungsseelenkunde.

Die Nebeneinanderstellungen jugendlicher Charaktere vom Herrn Seidel und Herrn Muͤller sind noch das einzige, was hieruͤber geliefert ist.

Jm zweiten Stuͤck des ersten Bandes pag. 110 sind drei jugendliche Charaktere nebeneinander aufgestellt, welche ziemlich genau detaillirt sind.

Allein diese Nebeneinanderstellungen werden freilich dann erst vorzuͤglich nuͤtzlich werden, wenn das Tagebuch uͤber die fernere Entwickelung dieser Charaktere fortgesetzt, und sie dann bis in ihre Juͤnglings- und maͤnnlichen Jahre verfolgt werden koͤnnte.

Es giebt doch viele Schullehrer, die Konduitenlisten von ihren Untergebnen halten. — Wenn nun ein solcher Mann lange im Amte ist, so muͤßte er vortreffliche Bemerkungen uͤber die Entwickelung der Charaktere machen koͤnnen, indem er zwischen dem Betragen irgend eines Menschen, als Knabe und Juͤngling auf Schulen, und als Mann in Ge-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0044" n="42"/><lb/><persName ref="#ref0022"><note type="editorial">Herz, Marcus</note>Markus                      Herz,</persName> welche im zweiten Stu&#x0364;ck des ersten Bandes pag. 44. steht. </p>
          </div>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
          <div n="3">
            <head> Zur Seelenzeichenkunde.</head><lb/>
            <p>Sind nicht so viele Beitra&#x0364;ge, wie ich gewu&#x0364;nscht ha&#x0364;tte,                   eingelaufen; und doch ist dieß einer der wichtigsten Theile der                   Erfahrungsseelenkunde. </p>
            <p>Die <hi rendition="#b">Nebeneinanderstellungen jugendlicher Charaktere</hi> vom <hi rendition="#b"><persName ref="#ref0088"><note type="editorial">Seidel, Johann Friedrich</note>Herrn                         Seidel</persName></hi> und <hi rendition="#b"><persName ref="#ref0141"><note type="editorial">Mu&#x0364;ller (Hofmeister)</note>Herrn Mu&#x0364;ller</persName></hi> sind                   noch das einzige, was hieru&#x0364;ber geliefert ist. </p>
            <p>Jm zweiten Stu&#x0364;ck des ersten Bandes pag. 110 sind drei jugendliche Charaktere                   nebeneinander aufgestellt, welche ziemlich genau detaillirt sind. </p>
            <p>Allein diese Nebeneinanderstellungen werden freilich dann erst vorzu&#x0364;glich nu&#x0364;tzlich                   werden, wenn das Tagebuch u&#x0364;ber die fernere Entwickelung dieser Charaktere                   fortgesetzt, und sie dann bis in ihre Ju&#x0364;nglings- und ma&#x0364;nnlichen Jahre verfolgt                   werden ko&#x0364;nnte. </p>
            <p>Es giebt doch viele Schullehrer, die Konduitenlisten von ihren Untergebnen halten.                   &#x2014; Wenn nun ein solcher Mann lange im Amte ist, so mu&#x0364;ßte er vortreffliche                   Bemerkungen u&#x0364;ber die Entwickelung der Charaktere machen ko&#x0364;nnen, indem er zwischen                   dem Betragen irgend eines Menschen, als Knabe und Ju&#x0364;ngling auf Schulen, und als                   Mann in Ge-<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[42/0044] Markus Herz, welche im zweiten Stuͤck des ersten Bandes pag. 44. steht. Zur Seelenzeichenkunde. Sind nicht so viele Beitraͤge, wie ich gewuͤnscht haͤtte, eingelaufen; und doch ist dieß einer der wichtigsten Theile der Erfahrungsseelenkunde. Die Nebeneinanderstellungen jugendlicher Charaktere vom Herrn Seidel und Herrn Muͤller sind noch das einzige, was hieruͤber geliefert ist. Jm zweiten Stuͤck des ersten Bandes pag. 110 sind drei jugendliche Charaktere nebeneinander aufgestellt, welche ziemlich genau detaillirt sind. Allein diese Nebeneinanderstellungen werden freilich dann erst vorzuͤglich nuͤtzlich werden, wenn das Tagebuch uͤber die fernere Entwickelung dieser Charaktere fortgesetzt, und sie dann bis in ihre Juͤnglings- und maͤnnlichen Jahre verfolgt werden koͤnnte. Es giebt doch viele Schullehrer, die Konduitenlisten von ihren Untergebnen halten. — Wenn nun ein solcher Mann lange im Amte ist, so muͤßte er vortreffliche Bemerkungen uͤber die Entwickelung der Charaktere machen koͤnnen, indem er zwischen dem Betragen irgend eines Menschen, als Knabe und Juͤngling auf Schulen, und als Mann in Ge-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Christof Wingertszahn, Sheila Dickson, Goethe-Museum Düsseldorf/Anton-und-Katharina-Kippenberg-Stiftung, University of Glasgow: Erstellung der Transkription nach DTA-Richtlinien (2015-06-09T11:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig, Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2015-06-09T11:00:00Z)
UB Uni-Bielefeld: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2015-06-09T11:00:00Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Die Umlautschreibung mit ›e‹ über dem Vokal wurden übernommen.
  • Die Majuskel I/J wurde nicht nach Lautwert transkribiert.
  • Verbessert wird nur bei eindeutigen Druckfehlern. Die editorischen Eingriffe sind stets nachgewiesen.
  • Zu Moritz’ Zeit war es üblich, bei mehrzeiligen Zitaten vor jeder Zeile Anführungsstriche zu setzen. Diese wiederholten Anführungsstriche des Originals werden stillschweigend getilgt.
  • Die Druckgestalt der Vorlagen (Absätze, Überschriften, Schriftgrade etc.) wird schematisiert wiedergegeben. Der Zeilenfall wurde nicht übernommen.
  • Worteinfügungen der Herausgeber im edierten Text sowie Ergänzungen einzelner Buchstaben sind dokumentiert.
  • Die Originalseite wird als einzelne Seite in der Internetausgabe wiedergegeben. Von diesem Darstellungsprinzip wird bei langen, sich über mehr als eine Seite erstreckenden Fußnoten abgewichen. Die vollständige Fußnote erscheint in diesem Fall zusammenhängend an der ersten betreffenden Seite.
  • Die textkritischen Nachweise erfolgen in XML-Form nach dem DTABf-Schema: <choice><corr>[Verbesserung]</corr><sic>[Originaltext]</sic></choice> vorgenommen.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde0401_1786
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde0401_1786/44
Zitationshilfe: Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 4, St. 1. Berlin, 1786, S. 42. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde0401_1786/44>, abgerufen am 27.11.2024.