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Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 10, St. 2. Berlin, 1793.

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allen Fällen -- kein einzigesmal möglich ist, daß irgend ein Produkt in dem hervorgehenden Naturreiche mit den nehmlichen Zügen, der nehmlichen Stattung wieder hervorgehe. Die grössere mindere -- oder endlich getheilte Aehnlichkeit der Kinder mit einem Theile ihrer Eltern beruhet auf den drei möglichen Fällen: -- auf der grössereren innren Kraft und dem Zusammenhang des männlichen Saamens die grössere Aehnlichkeit der Kinder mit dem Vater: -- auf der stärkern Thätigkeit des weiblichen Prinzips die grössere Aehnlichkeit derselben mit der Mutter: -- und auf dergleichen verhältnißmäßigen Einwirkung und Thätigkeit des männlichen und weiblichen Zeugungsstoffes der vermischte gleiche Antheil der Eltern an der Aehnlichkeit der Kinder.*)


*) Es ist leicht, nach diesen drei Bestimmungen der Aehnlichkeitsfortpflanzung gleichsam auf künftige Geschlechter die Ähnlichkeit vorauszusagen. Die Temperamente, die aus den Knochen entspringen, pflanzen sich am ähnlichsten fort: ich habe immer, wenn der Vater das Römischfeurige, männliche oder bäotische Temperament hatte, die Kinder mehr ihm als der Mutter ähnlich gesehen. Die knochenreiche Form des Vaters gehet aber doch in den Kindern -- durch den weiblichen Zeugungsstoff erweichet, zu einer gleichsam verjüngten, gedehntern Form über. Das Temperament, das aus dem Blute entspringet, gehet in den Kindern bald zu dieser bald zu jener Unterabtheilung dieses Temperaments über. Alle Unterabtheilungen aber desselben bilden sich in der Form einander ähnlich -- daher werden die Kinder, wenn der Vater das kouleurische Temperament hat, immer mehr ihm als der Mutter ähnlich sehen. Dieses ist auch der Grund der Selbstständigkeit der jüdischen Gesichts form: -- das blutreiche Temperament ist überhaupt der jüdischen Nation eigen, dieses gehet schwer zu einem andern Temperamente über, und ist auch in seiner Formung unter allen Bedingungen ähnlich.


allen Faͤllen — kein einzigesmal moͤglich ist, daß irgend ein Produkt in dem hervorgehenden Naturreiche mit den nehmlichen Zuͤgen, der nehmlichen Stattung wieder hervorgehe. Die groͤssere mindere — oder endlich getheilte Aehnlichkeit der Kinder mit einem Theile ihrer Eltern beruhet auf den drei moͤglichen Faͤllen: — auf der groͤssereren innren Kraft und dem Zusammenhang des maͤnnlichen Saamens die groͤssere Aehnlichkeit der Kinder mit dem Vater: — auf der staͤrkern Thaͤtigkeit des weiblichen Prinzips die groͤssere Aehnlichkeit derselben mit der Mutter: — und auf dergleichen verhaͤltnißmaͤßigen Einwirkung und Thaͤtigkeit des maͤnnlichen und weiblichen Zeugungsstoffes der vermischte gleiche Antheil der Eltern an der Aehnlichkeit der Kinder.*)


*) Es ist leicht, nach diesen drei Bestimmungen der Aehnlichkeitsfortpflanzung gleichsam auf kuͤnftige Geschlechter die Ähnlichkeit vorauszusagen. Die Temperamente, die aus den Knochen entspringen, pflanzen sich am aͤhnlichsten fort: ich habe immer, wenn der Vater das Roͤmischfeurige, maͤnnliche oder baͤotische Temperament hatte, die Kinder mehr ihm als der Mutter aͤhnlich gesehen. Die knochenreiche Form des Vaters gehet aber doch in den Kindern — durch den weiblichen Zeugungsstoff erweichet, zu einer gleichsam verjuͤngten, gedehntern Form uͤber. Das Temperament, das aus dem Blute entspringet, gehet in den Kindern bald zu dieser bald zu jener Unterabtheilung dieses Temperaments uͤber. Alle Unterabtheilungen aber desselben bilden sich in der Form einander aͤhnlich — daher werden die Kinder, wenn der Vater das kouleurische Temperament hat, immer mehr ihm als der Mutter aͤhnlich sehen. Dieses ist auch der Grund der Selbststaͤndigkeit der juͤdischen Gesichts form: — das blutreiche Temperament ist uͤberhaupt der juͤdischen Nation eigen, dieses gehet schwer zu einem andern Temperamente uͤber, und ist auch in seiner Formung unter allen Bedingungen aͤhnlich.
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[37/0037] allen Faͤllen — kein einzigesmal moͤglich ist, daß irgend ein Produkt in dem hervorgehenden Naturreiche mit den nehmlichen Zuͤgen, der nehmlichen Stattung wieder hervorgehe. Die groͤssere mindere — oder endlich getheilte Aehnlichkeit der Kinder mit einem Theile ihrer Eltern beruhet auf den drei moͤglichen Faͤllen: — auf der groͤssereren innren Kraft und dem Zusammenhang des maͤnnlichen Saamens die groͤssere Aehnlichkeit der Kinder mit dem Vater: — auf der staͤrkern Thaͤtigkeit des weiblichen Prinzips die groͤssere Aehnlichkeit derselben mit der Mutter: — und auf dergleichen verhaͤltnißmaͤßigen Einwirkung und Thaͤtigkeit des maͤnnlichen und weiblichen Zeugungsstoffes der vermischte gleiche Antheil der Eltern an der Aehnlichkeit der Kinder.*) *) Es ist leicht, nach diesen drei Bestimmungen der Aehnlichkeitsfortpflanzung gleichsam auf kuͤnftige Geschlechter die Ähnlichkeit vorauszusagen. Die Temperamente, die aus den Knochen entspringen, pflanzen sich am aͤhnlichsten fort: ich habe immer, wenn der Vater das Roͤmischfeurige, maͤnnliche oder baͤotische Temperament hatte, die Kinder mehr ihm als der Mutter aͤhnlich gesehen. Die knochenreiche Form des Vaters gehet aber doch in den Kindern — durch den weiblichen Zeugungsstoff erweichet, zu einer gleichsam verjuͤngten, gedehntern Form uͤber. Das Temperament, das aus dem Blute entspringet, gehet in den Kindern bald zu dieser bald zu jener Unterabtheilung dieses Temperaments uͤber. Alle Unterabtheilungen aber desselben bilden sich in der Form einander aͤhnlich — daher werden die Kinder, wenn der Vater das kouleurische Temperament hat, immer mehr ihm als der Mutter aͤhnlich sehen. Dieses ist auch der Grund der Selbststaͤndigkeit der juͤdischen Gesichts form: — das blutreiche Temperament ist uͤberhaupt der juͤdischen Nation eigen, dieses gehet schwer zu einem andern Temperamente uͤber, und ist auch in seiner Formung unter allen Bedingungen aͤhnlich.

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Zitationshilfe: Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 10, St. 2. Berlin, 1793, S. 37. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde01002_1793/37>, abgerufen am 27.11.2024.