Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 10, St. 2. Berlin, 1793.
am 5. Septbr. Es ist mir alles so leer, da trieb' ich mich denn auf Spaziergängen, Kaffeehäusern, und, der Himmel weiß, wo all herum, und finde nirgends was ich suche, -- Trost -- Nahrung für mein ödes Herz. Auch die Bücher ekeln mir an. *) Das ist nicht erwiesen. A. d. H.
am 5. Septbr. Es ist mir alles so leer, da trieb' ich mich denn auf Spaziergaͤngen, Kaffeehaͤusern, und, der Himmel weiß, wo all herum, und finde nirgends was ich suche, — Trost — Nahrung fuͤr mein oͤdes Herz. Auch die Buͤcher ekeln mir an. *) Das ist nicht erwiesen. A. d. H.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0108" n="108"/><lb/> das liebenswuͤrdigste Weib unter der Sonne, ungeachtet jeder wackere Grieche ein Recht auf seine Schwaͤgerschaft hatte.*)<note place="foot"><p>*) Das ist nicht erwiesen. A. d. H.</p></note> Auch Sie wuͤrde nur Maͤnner lieben, deren Herz und Kopf ihnen Anspruch auf den aͤchten Genuß der Schoͤnheit erlaubt. Sie sollten warlich meine Freunde seyn! Wir wollten eine Schule der feinen Wollust bilden. Liebe sollte unser Geschaͤft auf Erden seyn. Musik und Dichtkunst und alle Kuͤnste sollten uns ihre Freuden zollen, schoͤne zufaͤllige Maͤdchen wollten wir unsre Geheimnisse lehren. Sie sollten unsre Naͤchte mit feiern, und guter Wein und frohe Laune erhuͤben unsre Mahle zu Goͤtterfesten. Jhr, unserer Priesterin, braͤchten wir alle Opfer, und keine Eifersucht waͤre da moͤglich, und wenn ich unsere kleine Georgierinnen genug gekuͤßt haͤtte, dann eilt' ich mit <choice><corr>zwiefachem</corr><sic>zwiefachen</sic></choice> Verlangen in Jhre Arme, und sie waͤre mir immer aufs neue reizend. Ach! —</p> </div> <div n="4"> <opener> <dateline> <hi rendition="#right">am 5. Septbr.</hi> </dateline> </opener> <p>Es ist mir alles so leer, da trieb' ich mich denn auf Spaziergaͤngen, Kaffeehaͤusern, und, der Himmel weiß, wo all herum, und finde nirgends was ich suche, — Trost — Nahrung fuͤr mein oͤdes Herz. Auch die Buͤcher ekeln mir an.</p><lb/> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [108/0108]
das liebenswuͤrdigste Weib unter der Sonne, ungeachtet jeder wackere Grieche ein Recht auf seine Schwaͤgerschaft hatte.*) Auch Sie wuͤrde nur Maͤnner lieben, deren Herz und Kopf ihnen Anspruch auf den aͤchten Genuß der Schoͤnheit erlaubt. Sie sollten warlich meine Freunde seyn! Wir wollten eine Schule der feinen Wollust bilden. Liebe sollte unser Geschaͤft auf Erden seyn. Musik und Dichtkunst und alle Kuͤnste sollten uns ihre Freuden zollen, schoͤne zufaͤllige Maͤdchen wollten wir unsre Geheimnisse lehren. Sie sollten unsre Naͤchte mit feiern, und guter Wein und frohe Laune erhuͤben unsre Mahle zu Goͤtterfesten. Jhr, unserer Priesterin, braͤchten wir alle Opfer, und keine Eifersucht waͤre da moͤglich, und wenn ich unsere kleine Georgierinnen genug gekuͤßt haͤtte, dann eilt' ich mit zwiefachem Verlangen in Jhre Arme, und sie waͤre mir immer aufs neue reizend. Ach! —
am 5. Septbr. Es ist mir alles so leer, da trieb' ich mich denn auf Spaziergaͤngen, Kaffeehaͤusern, und, der Himmel weiß, wo all herum, und finde nirgends was ich suche, — Trost — Nahrung fuͤr mein oͤdes Herz. Auch die Buͤcher ekeln mir an.
*) Das ist nicht erwiesen. A. d. H.
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