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Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682.

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Oden.
unum de primo Amore: duo de summo
bono.
Er hat auch an denselben Ohrte
art. 1. gar artig dargethan/ wie in den-
Psalmen Davids alle arten der Carmi-
num,
so viel ihr sein mögen enthalten;
Drum man billig demselben als einem
Göttlichen Wercke seiner Vollenkommen-
heit halber den Vorzug geben muß.

Nechst den Geistlichen Oden folgen
die/ welche ein argumentum morale ha-
ben/ welches sich zu den Oden sehr wol
schicket. Wir finden deren unterschiedli-
che bey Flemming und andern. Die Chi-
nenser halten auff die Poemata moralia
am meisten/ wie dann ihr Confutius vier
Bücher von alten Carminibus, wozu er
das fünffte gemacht/ nachgelassen. In
welchen die gantze Sittenlehre/ die art
und Weise das Regiment zu führen/ und
die Exempel der Tugenden begriffen sein.
Welche von ihnen in dem grösten wehrt
gehalten werden. Die Lobgedichte auff
die Helden und ihre Thaten können auch
in Oden vorgestellet werden. Dann bey

den

Oden.
unum de primo Amore: duo de ſummo
bono.
Er hat auch an denſelben Ohrte
art. 1. gar artig dargethan/ wie in den-
Pſalmen Davids alle arten der Carmi-
num,
ſo viel ihr ſein moͤgen enthalten;
Drum man billig demſelben als einem
Goͤttlichen Wercke ſeiner Vollenkommen-
heit halber den Vorzug geben muß.

Nechſt den Geiſtlichen Oden folgen
die/ welche ein argumentum morale ha-
ben/ welches ſich zu den Oden ſehr wol
ſchicket. Wir finden deren unterſchiedli-
che bey Flemming und andern. Die Chi-
nenſer halten auff die Poemata moralia
am meiſten/ wie dann ihr Confutius vier
Buͤcher von alten Carminibus, wozu er
das fuͤnffte gemacht/ nachgelaſſen. In
welchen die gantze Sittenlehre/ die art
und Weiſe das Regiment zu fuͤhren/ und
die Exempel der Tugenden begriffen ſein.
Welche von ihnen in dem groͤſten wehrt
gehalten werden. Die Lobgedichte auff
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[719/0731] Oden. unum de primo Amore: duo de ſummo bono. Er hat auch an denſelben Ohrte art. 1. gar artig dargethan/ wie in den- Pſalmen Davids alle arten der Carmi- num, ſo viel ihr ſein moͤgen enthalten; Drum man billig demſelben als einem Goͤttlichen Wercke ſeiner Vollenkommen- heit halber den Vorzug geben muß. Nechſt den Geiſtlichen Oden folgen die/ welche ein argumentum morale ha- ben/ welches ſich zu den Oden ſehr wol ſchicket. Wir finden deren unterſchiedli- che bey Flemming und andern. Die Chi- nenſer halten auff die Poemata moralia am meiſten/ wie dann ihr Confutius vier Buͤcher von alten Carminibus, wozu er das fuͤnffte gemacht/ nachgelaſſen. In welchen die gantze Sittenlehre/ die art und Weiſe das Regiment zu fuͤhren/ und die Exempel der Tugenden begriffen ſein. Welche von ihnen in dem groͤſten wehrt gehalten werden. Die Lobgedichte auff die Helden und ihre Thaten koͤnnen auch in Oden vorgeſtellet werden. Dann bey den

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Zitationshilfe: Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682, S. 719. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/morhof_unterricht_1682/731>, abgerufen am 23.11.2024.