Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682.Carminum. brochen/ wie Harstörffer davon einigeExempel beybringt; als dieses:
Oder wann Dactylische und Trochaische ge-
Carminum. brochen/ wie Harſtoͤrffer davon einigeExempel beybringt; als dieſes:
Oder wann Dactyliſche und Trochaiſche ge-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0635" n="623"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">Carminum.</hi></hi></fw><lb/> brochen/ wie Harſtoͤrffer davon einige<lb/> Exempel beybringt; als dieſes:</p><lb/> <quote> <lg type="poem"> <l>Lieblicher JEſu/ hertzliche Wonn</l><lb/> <l>Heiliger Heiland/ guͤldne Sonn/</l> </lg> </quote><lb/> <p>Oder wann <hi rendition="#aq">Dactyli</hi>ſche und <hi rendition="#aq">Trochai</hi>ſche<lb/><hi rendition="#aq">Anapæſti</hi>ſche und <hi rendition="#aq">Jambi</hi>ſche Wechſelweiſe<lb/> geſetzet werden: Dann die huͤpffende art<lb/> dieſes <hi rendition="#aq">metri</hi> hat etwas Kindiſches an<lb/> ſich/ welches ſehr dadurch gemehret wird/<lb/> wann man ſo viel <hi rendition="#aq">alliterationes</hi> und <hi rendition="#aq">paro-<lb/> nomaſias</hi> mit hinein bringt/ das etli-<lb/> che fuͤr eine Zierlichkeit halten/ ja wol<lb/> gar unter die Lehrſaͤtze dieſes <hi rendition="#aq">generis</hi> brin-<lb/> gen/ denen ich durchauß keinen Beyfall<lb/> geben kan. Wie man nun im Lateini-<lb/> ſchen <hi rendition="#aq">pedes compoſitos</hi> hat/ ſo kan man<lb/> ſie auch im Teutſchen haben/ und kan<lb/> man viel aus denſelben zuſammen geſe-<lb/> tze <hi rendition="#aq">metra</hi> nach der Lateiniſchen art erſin-<lb/> nen/ die nicht ſo uͤbel klingen/ wann nur<lb/> die in den Teutſchen uͤbliche <hi rendition="#aq">quantitas</hi> in<lb/> acht genommen wird. Ja ich halte dafuͤr/<lb/> dz man auch allerhand <hi rendition="#aq">genera</hi> erfindē koͤn-<lb/> ne/ wann man die <hi rendition="#aq">pedes</hi> und <hi rendition="#aq">verſus</hi> auff<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ge-</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [623/0635]
Carminum.
brochen/ wie Harſtoͤrffer davon einige
Exempel beybringt; als dieſes:
Lieblicher JEſu/ hertzliche Wonn
Heiliger Heiland/ guͤldne Sonn/
Oder wann Dactyliſche und Trochaiſche
Anapæſtiſche und Jambiſche Wechſelweiſe
geſetzet werden: Dann die huͤpffende art
dieſes metri hat etwas Kindiſches an
ſich/ welches ſehr dadurch gemehret wird/
wann man ſo viel alliterationes und paro-
nomaſias mit hinein bringt/ das etli-
che fuͤr eine Zierlichkeit halten/ ja wol
gar unter die Lehrſaͤtze dieſes generis brin-
gen/ denen ich durchauß keinen Beyfall
geben kan. Wie man nun im Lateini-
ſchen pedes compoſitos hat/ ſo kan man
ſie auch im Teutſchen haben/ und kan
man viel aus denſelben zuſammen geſe-
tze metra nach der Lateiniſchen art erſin-
nen/ die nicht ſo uͤbel klingen/ wann nur
die in den Teutſchen uͤbliche quantitas in
acht genommen wird. Ja ich halte dafuͤr/
dz man auch allerhand genera erfindē koͤn-
ne/ wann man die pedes und verſus auff
ge-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |