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Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682.

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der Teutschen Sprache.
Teutscher Eigenschafft ist) hierin überein
komme. Denn so spricht er pag. 89. In reli-
quis partibus Orationis nulla Syntaxeos dif-
ficultas est, neque ullam puto esse linguam
inter Orientales, quae paucioribus indigeat
regulis, aut cum Europaeis magis consen-
tiat. Plurima vocabula reperio exacte cum
Anglicis eodem sensu & numero fere litera-
rum congruentia. E pleniori messe spicile-
gium cape.
Setzet hier auff einige Engli-
sche den Persischen gleiche Wörter/ die
ebenfals Teutsch sein. Uber diesen brin-
get er etzliche herbey/ welche von den La-
teinischen ihren Uhrsprung haben sollen. A-
ber es sind die meisten davon Teutsche/ wie
imgleichen auch die jenige/ welche der Herr
Olearius in seiner Persianischen Reise lib. 5.
c.
26. anführet/ der wegen der Gleichheit mit
den Teutschen auch einerley Meinung hat.
Man hat auch wie Martinus Martinius in
seinen Atlanto Sinico meldet/ ein Buch mit
Gothische Buchstaben geschrieben in China
gefunden/ dem etwas von der H. Schrifft in
Lateinischer Sprache beygefügt gewesen:

Vidi

der Teutſchen Sprache.
Teutſcher Eigenſchafft iſt) hierin uͤberein
komme. Deñ ſo ſpricht er pag. 89. In reli-
quis partibus Orationis nulla Syntaxeos dif-
ficultas eſt, neque ullam puto eſſe linguam
inter Orientales, quæ paucioribus indigeat
regulis, aut cum Europæis magis conſen-
tiat. Plurima vocabula reperio exacte cum
Anglicis eodem ſenſu & numero fere litera-
rum congruentia. E pleniori meſſe ſpicile-
gium cape.
Setzet hier auff einige Engli-
ſche den Perſiſchen gleiche Woͤrter/ die
ebenfals Teutſch ſein. Uber dieſen brin-
get er etzliche herbey/ welche von den La-
teiniſchen ihren Uhrſprung haben ſollen. A-
ber es ſind die meiſten davon Teutſche/ wie
imgleichen auch die jenige/ welche der Herꝛ
Olearius in ſeiner Perſianiſchen Reiſe lib. 5.
c.
26. anfuͤhret/ der wegen der Gleichheit mit
den Teutſchen auch einerley Meinung hat.
Man hat auch wie Martinus Martinius in
ſeinē Atlanto Sinico meldet/ ein Buch mit
Gothiſche Buchſtaben geſchrieben in China
gefundē/ dem etwas von der H. Schrifft in
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Vidi
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[43/0055] der Teutſchen Sprache. Teutſcher Eigenſchafft iſt) hierin uͤberein komme. Deñ ſo ſpricht er pag. 89. In reli- quis partibus Orationis nulla Syntaxeos dif- ficultas eſt, neque ullam puto eſſe linguam inter Orientales, quæ paucioribus indigeat regulis, aut cum Europæis magis conſen- tiat. Plurima vocabula reperio exacte cum Anglicis eodem ſenſu & numero fere litera- rum congruentia. E pleniori meſſe ſpicile- gium cape. Setzet hier auff einige Engli- ſche den Perſiſchen gleiche Woͤrter/ die ebenfals Teutſch ſein. Uber dieſen brin- get er etzliche herbey/ welche von den La- teiniſchen ihren Uhrſprung haben ſollen. A- ber es ſind die meiſten davon Teutſche/ wie imgleichen auch die jenige/ welche der Herꝛ Olearius in ſeiner Perſianiſchen Reiſe lib. 5. c. 26. anfuͤhret/ der wegen der Gleichheit mit den Teutſchen auch einerley Meinung hat. Man hat auch wie Martinus Martinius in ſeinē Atlanto Sinico meldet/ ein Buch mit Gothiſche Buchſtaben geſchrieben in China gefundē/ dem etwas von der H. Schrifft in Lateiniſcher Sprache beygefuͤgt geweſen: Vidi

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Zitationshilfe: Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682, S. 43. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/morhof_unterricht_1682/55>, abgerufen am 07.05.2024.