Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682.der Teutschen Sprache. de Sprachen ihm mit hinzu setzen/ undso würde man schwerlich jemand finden der diese Mühe auff sich nehmen wolte. Dennoch würde es im schreiben den Nu- tzen haben/ daß wann vieler Spra- chen gleichdeutige Wörter mit einem Zei- chen in einem Lexico vorgebildet wurden/ durch dieselbe sich alle Nationes verstehen könten. Welches vom Herrn Becchero in seinem Charactere Universali, und nach- gehends von Kirchero in seiner Polygra- phia, vorgestellet worden: worinnen et- licher massen der Weg gewiesen. Es thut aber Cartesius einen andern Vor- schlag/ daß man durch Hülffe eines rich- tigen Methodi Philosophicae eine Sprache erdencken könne die allen gemein sey. Er sagt: Adverto posse adhoc addi inven- tionem aliam tum ad primitiva linguae hu- jus vocabula, tum ad characteres inveni- endos, ita ut brevissimo tempore doce[r]i possit, idque ope ordinis, h. e. ordinem stabiliendo inter omnes cogita[n]ones, quae animum humanum subire possunt, quem- da-
der Teutſchen Sprache. de Sprachen ihm mit hinzu ſetzen/ undſo wuͤrde man ſchwerlich jemand finden der dieſe Muͤhe auff ſich nehmen wolte. Dennoch wuͤrde es im ſchreiben den Nu- tzen haben/ daß wann vieler Spra- chen gleichdeutige Woͤrter mit einem Zei- chen in einem Lexico vorgebildet wurden/ durch dieſelbe ſich alle Nationes verſtehen koͤnten. Welches vom Herrn Becchero in ſeinem Charactere Univerſali, und nach- gehends von Kirchero in ſeiner Polygra- phia, vorgeſtellet worden: worinnen et- licher maſſen der Weg gewieſen. Es thut aber Carteſius einen andern Vor- ſchlag/ daß man durch Huͤlffe eines rich- tigen Methodi Philoſophicæ eine Sprache erdencken koͤnne die allen gemein ſey. Er ſagt: Adverto poſſe adhoc addi inven- tionem aliam tum ad primitiva linguæ hu- jus vocabula, tum ad characteres inveni- endos, ita ut breviſſimo tempore doce[r]i poſſit, idque ope ordinis, h. e. ordinem ſtabiliendo inter omnes cogita[n]ones, quæ animum humanum ſubire poſſunt, quem- da-
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der Teutſchen Sprache.
de Sprachen ihm mit hinzu ſetzen/ und
ſo wuͤrde man ſchwerlich jemand finden
der dieſe Muͤhe auff ſich nehmen wolte.
Dennoch wuͤrde es im ſchreiben den Nu-
tzen haben/ daß wann vieler Spra-
chen gleichdeutige Woͤrter mit einem Zei-
chen in einem Lexico vorgebildet wurden/
durch dieſelbe ſich alle Nationes verſtehen
koͤnten. Welches vom Herrn Becchero
in ſeinem Charactere Univerſali, und nach-
gehends von Kirchero in ſeiner Polygra-
phia, vorgeſtellet worden: worinnen et-
licher maſſen der Weg gewieſen. Es
thut aber Carteſius einen andern Vor-
ſchlag/ daß man durch Huͤlffe eines rich-
tigen Methodi Philoſophicæ eine Sprache
erdencken koͤnne die allen gemein ſey.
Er ſagt: Adverto poſſe adhoc addi inven-
tionem aliam tum ad primitiva linguæ hu-
jus vocabula, tum ad characteres inveni-
endos, ita ut breviſſimo tempore doceri
poſſit, idque ope ordinis, h. e. ordinem
ſtabiliendo inter omnes cogitanones, quæ
animum humanum ſubire poſſunt, quem-
da-
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Zitationshilfe: | Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682, S. 461. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/morhof_unterricht_1682/473>, abgerufen am 26.06.2024. |