Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682.Das IX. Cap. Von der Teutschen außarten/ nach des Ennii art/ [i]ngenio maximi,arterudes, wie Jacob Balde in seinen Teut- schen Carminibus de vanitate Mundi und Zacharias Lundius in seinen Teutschen Po- ematibus, die doch beyde schöne Latei- nische Carmina geschrieben. So haben auch des Herrn Johannis Freinshemii, der doch ein grundgelehrter Philologus gewesen/ Teutsche Carmina, nicht diesel- art/ die wir an andern sehen. Man findet selten die Vollkommenheit in bey- den Sprachen beysammen. Vor allen dingen muß allhie nicht vorbey gegangen werden/ daß wir in Teutschland Frau- enspersonen gehabt/ und auch noch zur Zeit haben/ die die Männer selbst in der Tichtkunst beschämen können. Um das Jahr 1638. lebte Sibylla Schwar- tzin/ Herrn Cbristian Schwartzen Fürstlichen Pommerischen geheimen Landraths und Burge&rrNneistern der Stadt Greiffswald Tochter. Diese war traun ein Wunder ihrer Zeit/ dann sie hat von dem dreyzehenden Jahr ihres Alters biß
Das IX. Cap. Von der Teutſchen außaꝛtẽ/ nach des Ennii aꝛt/ [i]ngenio maximi,arterudes, wie Jacob Balde in ſeinen Teut- ſchen Carminibus de vanitate Mundi und Zacharias Lundius in ſeinen Teutſchen Po- ematibus, die doch beyde ſchoͤne Latei- niſche Carmina geſchrieben. So haben auch des Herrn Johannis Freinshemii, der doch ein grundgelehrter Philologus geweſen/ Teutſche Carmina, nicht dieſel- art/ die wir an andern ſehen. Man findet ſelten die Vollkommenheit in bey- den Sprachen beyſammen. Vor allen dingen muß allhie nicht vorbey gegangen werden/ daß wir in Teutſchland Frau- ensperſonen gehabt/ und auch noch zur Zeit haben/ die die Maͤnner ſelbſt in der Tichtkunſt beſchaͤmen koͤnnen. Um das Jahr 1638. lebte Sibylla Schwar- tzin/ Herrn Cbriſtian Schwartzen Fuͤrſtlichen Pommeriſchen geheimen Landraths uñ Burge&rrNneiſtern der Stadt Greiffswald Tochter. Dieſe war traun ein Wunder ihrer Zeit/ dann ſie hat von dem dreyzehenden Jahr ihres Alters biß
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0450" n="438"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das <hi rendition="#aq">IX.</hi> Cap. Von der Teutſchen</hi></fw><lb/> außaꝛtẽ/ nach des <hi rendition="#aq">Ennii</hi> aꝛt/ <hi rendition="#aq"><supplied>i</supplied>ngenio maximi,<lb/> arterudes,</hi> wie <hi rendition="#aq">Jacob Balde</hi> in ſeinen Teut-<lb/> ſchen <hi rendition="#aq">Carminibus de vanitate Mundi</hi> und<lb/><hi rendition="#aq">Zacharias Lundius</hi> in ſeinen Teutſchen <hi rendition="#aq">Po-<lb/> ematibus,</hi> die doch beyde ſchoͤne Latei-<lb/> niſche <hi rendition="#aq">Carmina</hi> geſchrieben. So haben<lb/> auch des Herrn <hi rendition="#aq">Johannis Freinshemii,</hi><lb/> der doch ein grundgelehrter <hi rendition="#aq">Philologus</hi><lb/> geweſen/ Teutſche <hi rendition="#aq">Carmina,</hi> nicht dieſel-<lb/> art/ die wir an andern ſehen. Man<lb/> findet ſelten die Vollkommenheit in bey-<lb/> den Sprachen beyſammen. Vor allen<lb/> dingen muß allhie nicht vorbey gegangen<lb/> werden/ daß wir in Teutſchland Frau-<lb/> ensperſonen gehabt/ und auch noch zur<lb/> Zeit haben/ die die Maͤnner ſelbſt in der<lb/> Tichtkunſt beſchaͤmen koͤnnen. Um das<lb/> Jahr 1638. lebte <hi rendition="#fr">Sibylla Schwar-<lb/> tzin/</hi> Herrn <hi rendition="#fr">Cbriſtian Schwartzen</hi><lb/> Fuͤrſtlichen Pommeriſchen geheimen<lb/> Landraths uñ Burge&rrNneiſtern der Stadt<lb/> Greiffswald Tochter. Dieſe war traun<lb/> ein Wunder ihrer Zeit/ dann ſie hat von<lb/> dem dreyzehenden Jahr ihres Alters<lb/> <fw place="bottom" type="catch">biß</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [438/0450]
Das IX. Cap. Von der Teutſchen
außaꝛtẽ/ nach des Ennii aꝛt/ ingenio maximi,
arterudes, wie Jacob Balde in ſeinen Teut-
ſchen Carminibus de vanitate Mundi und
Zacharias Lundius in ſeinen Teutſchen Po-
ematibus, die doch beyde ſchoͤne Latei-
niſche Carmina geſchrieben. So haben
auch des Herrn Johannis Freinshemii,
der doch ein grundgelehrter Philologus
geweſen/ Teutſche Carmina, nicht dieſel-
art/ die wir an andern ſehen. Man
findet ſelten die Vollkommenheit in bey-
den Sprachen beyſammen. Vor allen
dingen muß allhie nicht vorbey gegangen
werden/ daß wir in Teutſchland Frau-
ensperſonen gehabt/ und auch noch zur
Zeit haben/ die die Maͤnner ſelbſt in der
Tichtkunſt beſchaͤmen koͤnnen. Um das
Jahr 1638. lebte Sibylla Schwar-
tzin/ Herrn Cbriſtian Schwartzen
Fuͤrſtlichen Pommeriſchen geheimen
Landraths uñ Burge&rrNneiſtern der Stadt
Greiffswald Tochter. Dieſe war traun
ein Wunder ihrer Zeit/ dann ſie hat von
dem dreyzehenden Jahr ihres Alters
biß
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |