Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682.

Bild:
<< vorherige Seite

Poeterey dritten Zeit.
ne sonderliche Gelahrtheit in Wissenschafften
und Sprachen bey ihm/ wie solches seine
Lateinische Carmina und die verteutsch-
ten auch mit Anmerckungen heraußge-
gebene Arabische Sprichwörter bezeu-
gen/ hat auff der Rostockischen Academia
die Professionem Poeseos betreten/ welche
vor ihm Lubinus, Chytraeus, Kirchman-
nus, Laurenbergius,
und ich nach ihm/ als
meinem Lehrmeister und Vorgänger ver-
waltet. Es sind noch viel seiner Getichte
übrig/ welche verdienen/ daß sie auch ans
Licht gebracht/ und mit den übrigen in
ein vollständig Werck versamlet werden.
Er hat viel andre seiner Landsleute/ (denn
er war ein Schlesier) gehabt/ die zur sel-
ben Zeit und nach ihm geschrieben: wie
dann Schlesien allemahl sehr fruchtbar
von Poeten gewesen. Aber es sein von
ihnen nicht eben rechte vollständige Wer-
cke hervorkommen. Matthäus A-
pelles/ von Leuenstein/ auff Lan/
genhoff
Keyserlicher und Fürstlicher
Münsterberg-Oelßnischer Rath/ dem

Heren

Poeterey dritten Zeit.
ne ſondeꝛliche Gelahꝛtheit in Wiſſenſchafftẽ
und Sprachen bey ihm/ wie ſolches ſeine
Lateiniſche Carmina und die verteutſch-
ten auch mit Anmerckungen heraußge-
gebene Arabiſche Sprichwoͤrter bezeu-
gen/ hat auff der Roſtockiſchen Academia
die Profeſſionem Poëſeos betreten/ welche
vor ihm Lubinus, Chytræus, Kirchman-
nus, Laurenbergius,
und ich nach ihm/ als
meinem Lehrmeiſter und Vorgaͤnger ver-
waltet. Es ſind noch viel ſeiner Getichte
uͤbrig/ welche verdienen/ daß ſie auch ans
Licht gebracht/ und mit den uͤbrigen in
ein vollſtaͤndig Werck verſamlet werden.
Er hat viel andre ſeiner Landsleute/ (denn
er war ein Schleſier) gehabt/ die zur ſel-
ben Zeit und nach ihm geſchrieben: wie
dann Schleſien allemahl ſehr fruchtbar
von Poeten geweſen. Aber es ſein von
ihnen nicht eben rechte vollſtaͤndige Wer-
cke hervorkommen. Matthaͤus A-
pelles/ von Leuenſtein/ auff Lan/
genhoff
Keyſerlicher und Fuͤrſtlicher
Muͤnſterberg-Oelßniſcher Rath/ dem

Heren
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0441" n="429"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Poeterey dritten Zeit.</hi></fw><lb/>
ne &#x017F;onde&#xA75B;liche Gelah&#xA75B;theit in Wi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaffte&#x0303;<lb/>
und Sprachen bey ihm/ wie &#x017F;olches &#x017F;eine<lb/>
Lateini&#x017F;che <hi rendition="#aq">Carmina</hi> und die verteut&#x017F;ch-<lb/>
ten auch mit Anmerckungen heraußge-<lb/>
gebene Arabi&#x017F;che Sprichwo&#x0364;rter bezeu-<lb/>
gen/ hat auff der Ro&#x017F;tocki&#x017F;chen <hi rendition="#aq">Academia</hi><lb/>
die <hi rendition="#aq">Profe&#x017F;&#x017F;ionem Poë&#x017F;eos</hi> betreten/ welche<lb/>
vor ihm <hi rendition="#aq">Lubinus, Chytræus, Kirchman-<lb/>
nus, Laurenbergius,</hi> und ich nach ihm/ als<lb/>
meinem Lehrmei&#x017F;ter und Vorga&#x0364;nger ver-<lb/>
waltet. Es &#x017F;ind noch viel &#x017F;einer Getichte<lb/>
u&#x0364;brig/ welche verdienen/ daß &#x017F;ie auch ans<lb/>
Licht gebracht/ und mit den u&#x0364;brigen in<lb/>
ein voll&#x017F;ta&#x0364;ndig Werck ver&#x017F;amlet werden.<lb/>
Er hat viel andre &#x017F;einer Landsleute/ (denn<lb/>
er war ein Schle&#x017F;ier) gehabt/ die zur &#x017F;el-<lb/>
ben Zeit und nach ihm ge&#x017F;chrieben: wie<lb/>
dann Schle&#x017F;ien allemahl &#x017F;ehr fruchtbar<lb/>
von Poeten gewe&#x017F;en. Aber es &#x017F;ein von<lb/>
ihnen nicht eben rechte voll&#x017F;ta&#x0364;ndige Wer-<lb/>
cke hervorkommen. <hi rendition="#fr">Mattha&#x0364;us A-<lb/>
pelles/ von Leuen&#x017F;tein/ auff Lan/<lb/>
genhoff</hi> Key&#x017F;erlicher und Fu&#x0364;r&#x017F;tlicher<lb/>
Mu&#x0364;n&#x017F;terberg-Oelßni&#x017F;cher Rath/ dem<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Heren</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[429/0441] Poeterey dritten Zeit. ne ſondeꝛliche Gelahꝛtheit in Wiſſenſchafftẽ und Sprachen bey ihm/ wie ſolches ſeine Lateiniſche Carmina und die verteutſch- ten auch mit Anmerckungen heraußge- gebene Arabiſche Sprichwoͤrter bezeu- gen/ hat auff der Roſtockiſchen Academia die Profeſſionem Poëſeos betreten/ welche vor ihm Lubinus, Chytræus, Kirchman- nus, Laurenbergius, und ich nach ihm/ als meinem Lehrmeiſter und Vorgaͤnger ver- waltet. Es ſind noch viel ſeiner Getichte uͤbrig/ welche verdienen/ daß ſie auch ans Licht gebracht/ und mit den uͤbrigen in ein vollſtaͤndig Werck verſamlet werden. Er hat viel andre ſeiner Landsleute/ (denn er war ein Schleſier) gehabt/ die zur ſel- ben Zeit und nach ihm geſchrieben: wie dann Schleſien allemahl ſehr fruchtbar von Poeten geweſen. Aber es ſein von ihnen nicht eben rechte vollſtaͤndige Wer- cke hervorkommen. Matthaͤus A- pelles/ von Leuenſtein/ auff Lan/ genhoff Keyſerlicher und Fuͤrſtlicher Muͤnſterberg-Oelßniſcher Rath/ dem Heren

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/morhof_unterricht_1682
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/morhof_unterricht_1682/441
Zitationshilfe: Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682, S. 429. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/morhof_unterricht_1682/441>, abgerufen am 18.05.2024.