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Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682.

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Das VII. Cap. Von der Teutschen
dessen titul: Doctoratus in Stultitia, wor-
innen er/ nach der damahlen gebräuchli-
chen Schreibart/ viel sonderliche Einfanl-
le hat/ und ein recht vollkommenes Di-
ploma Doctoratus in stultitia
hinangehän-
get. Es ist auch im Jahr 1497. von ei-
nem Ritter das Hoffleben Reimenweiß
beschrieben/ und Anno 1535. von Johann
Morßheim her außgegeben/ welches auch
wol würdig daß es hier erwehnet werde.
Es ist die Poetische Historia von dem
Ritter Theurdanck in teutsche Verse be-
schrieben: worinnen das Leben des
Keysers Maximiliani enthalten ist. Es
werden Fürwitz/ Neid/ und Verwe-
genheit/ unter gewissen Persohnen/ als
Fürwittig/ Neydelhart/ Unfalo/
vorgestellt/ welche den Ritter Theurdanck
zu allen bösen dingen gerathen/ die
aber endlich ihren Lohn davor bekom-
men. Die Erfindung ist nicht unge-
schickt/ wiewol an den Versen nichts künst-
liches. Es haben einige dem Maximilia-
no
selbst diß Buch zugeschrieben/ welches

auch

Das VII. Cap. Von der Teutſchen
deſſen titul: Doctoratus in Stultitia, wor-
innen er/ nach der damahlen gebraͤuchli-
chen Schreibart/ viel ſonderliche Einfāl-
le hat/ und ein recht vollkommenes Di-
ploma Doctoratus in ſtultitia
hinangehaͤn-
get. Es iſt auch im Jahr 1497. von ei-
nem Ritter das Hoffleben Reimenweiß
beſchrieben/ und Anno 1535. von Johann
Morßheim her außgegeben/ welches auch
wol wuͤrdig daß es hier erwehnet werde.
Es iſt die Poetiſche Hiſtoria von dem
Ritter Theurdanck in teutſche Verſe be-
ſchrieben: worinnen das Leben des
Keyſers Maximiliani enthalten iſt. Es
werden Fuͤrwitz/ Neid/ und Verwe-
genheit/ unter gewiſſen Perſohnen/ als
Fuͤrwittig/ Neydelhart/ Unfalo/
vorgeſtellt/ welche den Ritter Theurdanck
zu allen boͤſen dingen gerathen/ die
aber endlich ihren Lohn davor bekom-
men. Die Erfindung iſt nicht unge-
ſchickt/ wiewol an den Verſen nichts kuͤnſt-
liches. Es haben einige dem Maximilia-
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ſelbſt diß Buch zugeſchrieben/ welches

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[364/0376] Das VII. Cap. Von der Teutſchen deſſen titul: Doctoratus in Stultitia, wor- innen er/ nach der damahlen gebraͤuchli- chen Schreibart/ viel ſonderliche Einfāl- le hat/ und ein recht vollkommenes Di- ploma Doctoratus in ſtultitia hinangehaͤn- get. Es iſt auch im Jahr 1497. von ei- nem Ritter das Hoffleben Reimenweiß beſchrieben/ und Anno 1535. von Johann Morßheim her außgegeben/ welches auch wol wuͤrdig daß es hier erwehnet werde. Es iſt die Poetiſche Hiſtoria von dem Ritter Theurdanck in teutſche Verſe be- ſchrieben: worinnen das Leben des Keyſers Maximiliani enthalten iſt. Es werden Fuͤrwitz/ Neid/ und Verwe- genheit/ unter gewiſſen Perſohnen/ als Fuͤrwittig/ Neydelhart/ Unfalo/ vorgeſtellt/ welche den Ritter Theurdanck zu allen boͤſen dingen gerathen/ die aber endlich ihren Lohn davor bekom- men. Die Erfindung iſt nicht unge- ſchickt/ wiewol an den Verſen nichts kuͤnſt- liches. Es haben einige dem Maximilia- no ſelbſt diß Buch zugeſchrieben/ welches auch

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Zitationshilfe: Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682, S. 364. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/morhof_unterricht_1682/376>, abgerufen am 25.11.2024.