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Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682.

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Das IV. Cap. Von den Gründen.
maniorum, Persarum sc. Syrorum & AE-
gyptiorum contemptorem, e gentibus
totius terrarum orbis immanissimis sordi-
dissimis & plus quam barbaris
(ein schö-
ner Lobspruch vor die Teutschen!) voca-
bula & idiotismos avide haurire, & tan-
quam gemmas e sterquilinio suo sermoni
insuere.
Wol getroffen! ein trefli-
cher Schluß! Eben diß ist die Uhrsach
warum die alten Teutschen nicht von den
Griechen/ sondern diese vielmehr von
jenen ihrer Wörter Uhrsprung haben:
Weiln eine außgeputzte Sprache jünger
ist/ als eine rauhe und unbeschnittene.
Will dann Skinnerus mehr wissen als die
Griechen selbst? welche auffrichtig beken-
nen/ daß die anltesten Einwohner ihres
Landes eine barbarische Sprache gere-
det/ die Buchstaben von den Barbaris
bekommen/ wie im vorigen erwehnet.
Haben sie nicht ihre Weißheit von den
Barbaris erst geholet? Es lese einer nur
den Josephum contra Appionem, da wird
er weitläufftig sehen/ daß die Griechen

nichts

Das IV. Cap. Von den Gruͤnden.
maniorum, Perſarum ſc. Syrorum & Æ-
gyptiorum contemptorem, è gentibus
totius terrarum orbis immaniſſimis ſordi-
diſſimis & plus quam barbaris
(ein ſchoͤ-
ner Lobſpruch vor die Teutſchen!) voca-
bula & idiotismos avidè haurire, & tan-
quam gemmas è ſterquilinio ſuo ſermoni
inſuere.
Wol getroffen! ein trefli-
cher Schluß! Eben diß iſt die Uhrſach
warum die alten Teutſchen nicht von den
Griechen/ ſondern dieſe vielmehr von
jenen ihrer Woͤrter Uhrſprung haben:
Weiln eine außgeputzte Sprache juͤnger
iſt/ als eine rauhe und unbeſchnittene.
Will dann Skinnerus mehr wiſſen als die
Griechen ſelbſt? welche auffrichtig beken-
nen/ daß die ālteſten Einwohner ihres
Landes eine barbariſche Sprache gere-
det/ die Buchſtaben von den Barbaris
bekommen/ wie im vorigen erwehnet.
Haben ſie nicht ihre Weißheit von den
Barbaris erſt geholet? Es leſe einer nur
den Joſephum contra Appionem, da wird
er weitlaͤufftig ſehen/ daß die Griechen

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[74/0086] Das IV. Cap. Von den Gruͤnden. maniorum, Perſarum ſc. Syrorum & Æ- gyptiorum contemptorem, è gentibus totius terrarum orbis immaniſſimis ſordi- diſſimis & plus quam barbaris (ein ſchoͤ- ner Lobſpruch vor die Teutſchen!) voca- bula & idiotismos avidè haurire, & tan- quam gemmas è ſterquilinio ſuo ſermoni inſuere. Wol getroffen! ein trefli- cher Schluß! Eben diß iſt die Uhrſach warum die alten Teutſchen nicht von den Griechen/ ſondern dieſe vielmehr von jenen ihrer Woͤrter Uhrſprung haben: Weiln eine außgeputzte Sprache juͤnger iſt/ als eine rauhe und unbeſchnittene. Will dann Skinnerus mehr wiſſen als die Griechen ſelbſt? welche auffrichtig beken- nen/ daß die ālteſten Einwohner ihres Landes eine barbariſche Sprache gere- det/ die Buchſtaben von den Barbaris bekommen/ wie im vorigen erwehnet. Haben ſie nicht ihre Weißheit von den Barbaris erſt geholet? Es leſe einer nur den Joſephum contra Appionem, da wird er weitlaͤufftig ſehen/ daß die Griechen nichts

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Zitationshilfe: Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682, S. 74. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/morhof_unterricht_1682/86>, abgerufen am 25.11.2024.