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Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682.

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Das IX. Cap. Von der Teutschen
die Fäuste geräht. Wer einen Reim
zusammen setzen kan/ der schreibet schon
unmer drauff loß/ und weiß doch im
grunde nicht/ worin die rechte zierlich-
keit eines Verses bestehet. Wieder der-
gleichen unzeitige Reimer ist eine gar
finnreiche Satyrische Schrifft geschrie-
ben von jemand der sich Hartmann
Reinhold
nennet. Dieser sey wer er
wolle/ so hat er traun dieselbe so artig
abgemahlet/ daß nichts drüber ist: Dann
es ist eine perpetua mimesis, und Unterrich-
tung eines närrischen Versemachers.
Es ist ohne Zweiffel derselbe Autor der
den kurtzweiligen Redner neulich geschrie-
ben/ worinnen viel auß diesem Buche
wieder holet/ wird/ der sonst auß andren
Schrifften wol bekant. Die Uberschrifft
dieses Buchs ist Reime dich oder ich
fresse dich
Antipericatametaparnabeuge
damphirribificationes Poeticae,
oder Schel-
len und Scheltens würdige Thorheit
Boeotischer Poeten in Teutschland Hans
Wursten zu sonderbahren Nutzen und

Ehren

Das IX. Cap. Von der Teutſchen
die Faͤuſte geraͤht. Wer einen Reim
zuſammen ſetzen kan/ der ſchreibet ſchon
unmer drauff loß/ und weiß doch im
grunde nicht/ worin die rechte zierlich-
keit eines Verſes beſtehet. Wieder der-
gleichen unzeitige Reimer iſt eine gar
finnreiche Satyriſche Schrifft geſchrie-
ben von jemand der ſich Hartmann
Reinhold
nennet. Dieſer ſey wer er
wolle/ ſo hat er traun dieſelbe ſo artig
abgemahlet/ daß nichts druͤber iſt: Dañ
es iſt eine perpetua μίμησις, und Unterrich-
tung eines naͤrriſchen Verſemachers.
Es iſt ohne Zweiffel derſelbe Autor der
den kurtzweiligen Redner neulich geſchrie-
ben/ worinnen viel auß dieſem Buche
wieder holet/ wird/ der ſonſt auß andren
Schrifften wol bekant. Die Uberſchrifft
dieſes Buchs iſt Reime dich oder ich
freſſe dich
Antipericatametaparnabeuge
damphirribificationes Poëticæ,
oder Schel-
len und Scheltens wuͤrdige Thorheit
Bœotiſcher Poeten in Teutſchland Hans
Wurſten zu ſonderbahren Nutzen und

Ehren
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[436/0448] Das IX. Cap. Von der Teutſchen die Faͤuſte geraͤht. Wer einen Reim zuſammen ſetzen kan/ der ſchreibet ſchon unmer drauff loß/ und weiß doch im grunde nicht/ worin die rechte zierlich- keit eines Verſes beſtehet. Wieder der- gleichen unzeitige Reimer iſt eine gar finnreiche Satyriſche Schrifft geſchrie- ben von jemand der ſich Hartmann Reinhold nennet. Dieſer ſey wer er wolle/ ſo hat er traun dieſelbe ſo artig abgemahlet/ daß nichts druͤber iſt: Dañ es iſt eine perpetua μίμησις, und Unterrich- tung eines naͤrriſchen Verſemachers. Es iſt ohne Zweiffel derſelbe Autor der den kurtzweiligen Redner neulich geſchrie- ben/ worinnen viel auß dieſem Buche wieder holet/ wird/ der ſonſt auß andren Schrifften wol bekant. Die Uberſchrifft dieſes Buchs iſt Reime dich oder ich freſſe dich Antipericatametaparnabeuge damphirribificationes Poëticæ, oder Schel- len und Scheltens wuͤrdige Thorheit Bœotiſcher Poeten in Teutſchland Hans Wurſten zu ſonderbahren Nutzen und Ehren

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Zitationshilfe: Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682, S. 436. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/morhof_unterricht_1682/448>, abgerufen am 28.12.2024.