Möser, Justus: Osnabrückische Geschichte. Osnabrück, 1768.Osnabrücksche Geschichte grafen; vorher und nach aufgehobnem Gericht, wennsich die Markgenossen auch an den Holzgrafen vergriffen, würde nicht er, sondern das Amt die Bestrafung haben. §. 16. Es sind mehrere dergleichen Jnnun- gen und Gerichte. Alle Arten von Gemeinschaften erforderten auf (a) Jn einem extr. prot. conf. cum Teckl. vom 8. Apr. 1652 heißt es: "Canzler Lohhausen versetzte es wäre ein gros- "ser Unterscheid zwischen dem Holzgrafen zu Liene und im "Hagischen; massen Tecklenburgenses in diesem nichts "weiter als den Holzhieb drey Fuß über der Erden zu "bestrafen, und zu Mastzeiten das Recht hätten, eine "sichere Anzahl Schweine zu treiben; übrige excessus ge- "hörten zur cognition der Jburgischen Beamte; die auch Oſnabruͤckſche Geſchichte grafen; vorher und nach aufgehobnem Gericht, wennſich die Markgenoſſen auch an den Holzgrafen vergriffen, wuͤrde nicht er, ſondern das Amt die Beſtrafung haben. §. 16. Es ſind mehrere dergleichen Jnnun- gen und Gerichte. Alle Arten von Gemeinſchaften erforderten auf (a) Jn einem extr. prot. conf. cum Teckl. vom 8. Apr. 1652 heißt es: „Canzler Lohhauſen verſetzte es waͤre ein groſ- „ſer Unterſcheid zwiſchen dem Holzgrafen zu Liene und im „Hagiſchen; maſſen Tecklenburgenſes in dieſem nichts „weiter als den Holzhieb drey Fuß uͤber der Erden zu „beſtrafen, und zu Maſtzeiten das Recht haͤtten, eine „ſichere Anzahl Schweine zu treiben; uͤbrige exceſſus ge- „hoͤrten zur cognition der Jburgiſchen Beamte; die auch <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <note place="end" n="(g)"><pb facs="#f0056" n="26"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Oſnabruͤckſche Geſchichte</hi></fw><lb/> grafen; vorher und nach aufgehobnem Gericht, wenn<lb/> ſich die Markgenoſſen auch an den Holzgrafen vergriffen,<lb/> wuͤrde nicht er, ſondern das Amt die Beſtrafung haben.</note> </div><lb/> <div n="2"> <head>§. 16.<lb/><hi rendition="#b">Es ſind mehrere dergleichen Jnnun-<lb/> gen und Gerichte.</hi></head><lb/> <p>Alle Arten von Gemeinſchaften erforderten auf<lb/> gleiche Weiſe einen Richter oder Schiedsmann; und<lb/> die Mannigfaltigkeit der deutſchen Gerichte ruͤhrt eben<lb/> daher, daß jede Genoſſenſchaft, eben wie jetzt unſre<lb/> Jnnungen, ihre beſondre Richter und Vorſteher hat-<lb/> te, welche mit den Genoſſen nothduͤrftiges Recht fan-<lb/> den. Daher kam es, daß oft einer drey Fuß uͤber<lb/> der Erde, <note place="end" n="(a)"/> und ein ander darunter richtete, wenn<lb/> die Genoſſen verſchieden, und ein Theil derſelben z. E.<lb/><hi rendition="#fr">Blumwarig.</hi> <note place="end" n="(b)"/> der andre aber bloß <hi rendition="#fr">Duſtwarig</hi> <note place="end" n="(c)"/><lb/> war. Denn die Geſellſchaft zur Maſt <note place="end" n="(d)"/> konnte<lb/> mit ihrem Richter nicht uͤber die Geſellſchaft zum<lb/> Brandholze richten. Wir haben mit unſern Begrif-<lb/> fen von Grundherrlichkeiten <note place="end" n="(e)"/> und Erbgerichtsbar-<lb/> keiten alle dieſe ſo begreiflichen Anlagen verdorben.<lb/> Ein Grundherr richtet uͤber die Wurzel wie uͤber den<lb/> Stamm, und laͤßt ſich nicht drey Fuß uͤber die Erde<lb/> weiſen.</p><lb/> <note place="end" n="(a)">Jn einem <hi rendition="#aq">extr. prot. conf. cum Teckl.</hi> vom 8. Apr. 1652<lb/> heißt es: „Canzler Lohhauſen verſetzte es waͤre ein groſ-<lb/> „ſer Unterſcheid zwiſchen dem Holzgrafen zu Liene und im<lb/> „Hagiſchen; maſſen <hi rendition="#aq">Tecklenburgenſes</hi> in dieſem nichts<lb/> „weiter als den Holzhieb drey Fuß uͤber der Erden zu<lb/> „beſtrafen, und zu Maſtzeiten das Recht haͤtten, eine<lb/> „ſichere Anzahl Schweine zu treiben; uͤbrige <hi rendition="#aq">exceſſus</hi> ge-<lb/> „hoͤrten zur <hi rendition="#aq">cognition</hi> der Jburgiſchen Beamte; die auch<lb/> <fw place="bottom" type="catch">„des-</fw><lb/></note> </div> </div> </body> </text> </TEI> [26/0056]
Oſnabruͤckſche Geſchichte
⁽g⁾
grafen; vorher und nach aufgehobnem Gericht, wenn
ſich die Markgenoſſen auch an den Holzgrafen vergriffen,
wuͤrde nicht er, ſondern das Amt die Beſtrafung haben.
§. 16.
Es ſind mehrere dergleichen Jnnun-
gen und Gerichte.
Alle Arten von Gemeinſchaften erforderten auf
gleiche Weiſe einen Richter oder Schiedsmann; und
die Mannigfaltigkeit der deutſchen Gerichte ruͤhrt eben
daher, daß jede Genoſſenſchaft, eben wie jetzt unſre
Jnnungen, ihre beſondre Richter und Vorſteher hat-
te, welche mit den Genoſſen nothduͤrftiges Recht fan-
den. Daher kam es, daß oft einer drey Fuß uͤber
der Erde,
⁽a⁾
und ein ander darunter richtete, wenn
die Genoſſen verſchieden, und ein Theil derſelben z. E.
Blumwarig.
⁽b⁾
der andre aber bloß Duſtwarig
⁽c⁾
war. Denn die Geſellſchaft zur Maſt
⁽d⁾
konnte
mit ihrem Richter nicht uͤber die Geſellſchaft zum
Brandholze richten. Wir haben mit unſern Begrif-
fen von Grundherrlichkeiten
⁽e⁾
und Erbgerichtsbar-
keiten alle dieſe ſo begreiflichen Anlagen verdorben.
Ein Grundherr richtet uͤber die Wurzel wie uͤber den
Stamm, und laͤßt ſich nicht drey Fuß uͤber die Erde
weiſen.
⁽a⁾ Jn einem extr. prot. conf. cum Teckl. vom 8. Apr. 1652
heißt es: „Canzler Lohhauſen verſetzte es waͤre ein groſ-
„ſer Unterſcheid zwiſchen dem Holzgrafen zu Liene und im
„Hagiſchen; maſſen Tecklenburgenſes in dieſem nichts
„weiter als den Holzhieb drey Fuß uͤber der Erden zu
„beſtrafen, und zu Maſtzeiten das Recht haͤtten, eine
„ſichere Anzahl Schweine zu treiben; uͤbrige exceſſus ge-
„hoͤrten zur cognition der Jburgiſchen Beamte; die auch
„des-
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