Möser, Justus: Osnabrückische Geschichte. Osnabrück, 1768.dritter Abschnitt. Se Carolo natisque suis stirpique nepotumIpsius, juraverunt per saecula suturos. (b) Der Heerbann-bruch war bereits auf der Reichs-ver- sammlung zu Aachen im Jahr 797; wo die Sachsen tain de Westfalis & Angrariis quam Ostsalis gegenwärtig waren, ausgeglichen. S. Capit. Sax. an. 97. V. Kal. Nov. beym BALUZ T. I. p. 275. Nur wurde dabey Art. 3. ausgemacht, daß wo die Franken XII. zahlten, sollten die edlern Sachsen eben so viel, die Wehren nur V. und die Leute IV. bezahlen. Auf solche Art wäre ein jeder gemeiner Franke dem edlen Sassen gleich gesetzt worden. Man kann aber auch denken, daß das Ver- mögen der Sassen und Franken sehr unterschteden, folg- lich in der That die Verhältniß gleich gewesen, wie man dann an den Angelsachsischen Wehrungen schon sieht, daß man in England längst mehr Geld als in Deutsch- land gehabt habe. Beyläufig berühre ich hier die Fol- ge, welche DU BOS dans l' hist. crit. T. III. L. VI. p. 316 daraus zieht, daß nemlich unter den Franken nur ein Stand gewesen, wowieder MONTE Q. Esprit. d' Loix XXX. 25. so sehr eifert, und halte dafür daß sie beyde unrecht geschlossen; indem allerdings damals in populo Francorum nur ein gemeiner Stand, folglich auch in po- puliscito nur eine gemeine Wehrung gewesen; indem der Adel seine Ehre dem Könige aufgeopfer hatte, oder nach dem damaligen Styl zu reden, honores corum rex donatos habebat; S. Epist. ad Francos & Aquitanos, beym BALUZ T. II. p. 87. da denn seine Wehrung schon nicht mehr in populiscito sondern in cuna regis & jure curiali zu Recht gewesen werden mogte. §. 115. Grosse Bedenklichkeiten der Sachsen. Die Vorschläge waren von der äussersten Wich- nen
dritter Abſchnitt. Se Carolo natisque ſuis ſtirpique nepotumIpſius, juraverunt per ſæcula ſuturos. (b) Der Heerbann-bruch war bereits auf der Reichs-ver- ſammlung zu Aachen im Jahr 797; wo die Sachſen tain de Weſtfalis & Angrariis quam Oſtſalis gegenwaͤrtig waren, ausgeglichen. S. Capit. Sax. an. 97. V. Kal. Nov. beym BALUZ T. I. p. 275. Nur wurde dabey Art. 3. ausgemacht, daß wo die Franken XII. zahlten, ſollten die edlern Sachſen eben ſo viel, die Wehren nur V. und die Leute IV. bezahlen. Auf ſolche Art waͤre ein jeder gemeiner Franke dem edlen Saſſen gleich geſetzt worden. Man kann aber auch denken, daß das Ver- moͤgen der Saſſen und Franken ſehr unterſchteden, folg- lich in der That die Verhaͤltniß gleich geweſen, wie man dann an den Angelſachſiſchen Wehrungen ſchon ſieht, daß man in England laͤngſt mehr Geld als in Deutſch- land gehabt habe. Beylaͤufig beruͤhre ich hier die Fol- ge, welche DU BOS dans l’ hiſt. crit. T. III. L. VI. p. 316 daraus zieht, daß nemlich unter den Franken nur ein Stand geweſen, wowieder MONTE Q. Eſprit. d’ Loix XXX. 25. ſo ſehr eifert, und halte dafuͤr daß ſie beyde unrecht geſchloſſen; indem allerdings damals in populo Francorum nur ein gemeiner Stand, folglich auch in po- puliſcito nur eine gemeine Wehrung geweſen; indem der Adel ſeine Ehre dem Koͤnige aufgeopfer hatte, oder nach dem damaligen Styl zu reden, honores corum rex donatos habebat; S. Epiſt. ad Francos & Aquitanos, beym BALUZ T. II. p. 87. da denn ſeine Wehrung ſchon nicht mehr in populiſcito ſondern in cuna regis & jure curiali zu Recht geweſen werden mogte. §. 115. Groſſe Bedenklichkeiten der Sachſen. Die Vorſchlaͤge waren von der aͤuſſerſten Wich- nen
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dritter Abſchnitt.
⁽a⁾
Se Carolo natisque ſuis ſtirpique nepotum
Ipſius, juraverunt per ſæcula ſuturos.
⁽b⁾ Der Heerbann-bruch war bereits auf der Reichs-ver-
ſammlung zu Aachen im Jahr 797; wo die Sachſen
tain de Weſtfalis & Angrariis quam Oſtſalis gegenwaͤrtig
waren, ausgeglichen. S. Capit. Sax. an. 97. V. Kal. Nov.
beym BALUZ T. I. p. 275. Nur wurde dabey Art. 3.
ausgemacht, daß wo die Franken XII. zahlten, ſollten
die edlern Sachſen eben ſo viel, die Wehren nur V.
und die Leute IV. bezahlen. Auf ſolche Art waͤre ein
jeder gemeiner Franke dem edlen Saſſen gleich geſetzt
worden. Man kann aber auch denken, daß das Ver-
moͤgen der Saſſen und Franken ſehr unterſchteden, folg-
lich in der That die Verhaͤltniß gleich geweſen, wie man
dann an den Angelſachſiſchen Wehrungen ſchon ſieht,
daß man in England laͤngſt mehr Geld als in Deutſch-
land gehabt habe. Beylaͤufig beruͤhre ich hier die Fol-
ge, welche DU BOS dans l’ hiſt. crit. T. III. L. VI. p. 316
daraus zieht, daß nemlich unter den Franken nur ein
Stand geweſen, wowieder MONTE Q. Eſprit. d’ Loix
XXX. 25. ſo ſehr eifert, und halte dafuͤr daß ſie beyde
unrecht geſchloſſen; indem allerdings damals in populo
Francorum nur ein gemeiner Stand, folglich auch in po-
puliſcito nur eine gemeine Wehrung geweſen; indem
der Adel ſeine Ehre dem Koͤnige aufgeopfer hatte, oder
nach dem damaligen Styl zu reden, honores corum rex
donatos habebat; S. Epiſt. ad Francos & Aquitanos,
beym BALUZ T. II. p. 87. da denn ſeine Wehrung ſchon
nicht mehr in populiſcito ſondern in cuna regis & jure
curiali zu Recht geweſen werden mogte.
§. 115.
Groſſe Bedenklichkeiten der Sachſen.
Die Vorſchlaͤge waren von der aͤuſſerſten Wich-
tigkeit, und nach drey und dreyßig-jaͤhrigen Unruhen
wohl zu uͤberlegen. Die Vereinigung beyder Natio-
nen
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