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Mörike, Eduard: Maler Nolten. Bd. 1. Stuttgart, 1832.

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knöcherne Tatze dazwischen strecken, mein Seel, er
wär' im Stand und bedankte sich mit allerhand Aus-
drücken für die Bezahlung.
(laut) Was hast du denn
in dem großen Hafen da?
Wispel.
Es is nur ein Schmalznäpfchen, Bruder. Ich
habe das Näpfchen unter Wegs -- ä -- ä -- ent-
lehnt, um meine Haare ein wenig zu befetten, weil
wir keine Pomade haben für unsre beiderseitigen Ka-
pillen. Es is nur -- e -- nemlich, daß man nicht
ohne alle Elegance erscheint vor dem Manne; mein
Gott!
Buchdrucker.
Das ischt ja aber eine wahre Schweinerei!
Wispel.
Nämlich -- ä -- nein, es is --
Buchdrucker (für sich).
Aber er wird sich doch gut damit herausstaffiren,
er wird für einen Prinzen neben mir gelten. Herr
Gott! was sich diese Spitzmaus einreibt! was sich
dieser unscheinbare weiße Ferkel auf Ein Mal her-
ausstriegelt!

(Der Buchdrucker taucht jezt die Hand auch in den Topf
und streicht sich's auf. Es stehen Beide um den Tisch;
in der Mitte der Topf.)
Wispel.
Hör' mal, Bruder, es soll gar ein kurioser Mann
seyn, auf Ehre; ganz eichen, welcher seine Liebhaberei
knöcherne Tatze dazwiſchen ſtrecken, mein Seel, er
wär’ im Stand und bedankte ſich mit allerhand Aus-
drücken für die Bezahlung.
(laut) Was haſt du denn
in dem großen Hafen da?
Wispel.
Es is nur ein Schmalznäpfchen, Bruder. Ich
habe das Näpfchen unter Wegs — ä — ä — ent-
lehnt, um meine Haare ein wenig zu befetten, weil
wir keine Pomade haben für unſre beiderſeitigen Ka-
pillen. Es is nur — e — nemlich, daß man nicht
ohne alle Elegançe erſcheint vor dem Manne; mein
Gott!
Buchdrucker.
Das iſcht ja aber eine wahre Schweinerei!
Wispel.
Nämlich — ä — nein, es is —
Buchdrucker (für ſich).
Aber er wird ſich doch gut damit herausſtaffiren,
er wird für einen Prinzen neben mir gelten. Herr
Gott! was ſich dieſe Spitzmaus einreibt! was ſich
dieſer unſcheinbare weiße Ferkel auf Ein Mal her-
ausſtriegelt!

(Der Buchdrucker taucht jezt die Hand auch in den Topf
und ſtreicht ſich’s auf. Es ſtehen Beide um den Tiſch;
in der Mitte der Topf.)
Wispel.
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[182/0190] knöcherne Tatze dazwiſchen ſtrecken, mein Seel, er wär’ im Stand und bedankte ſich mit allerhand Aus- drücken für die Bezahlung.(laut) Was haſt du denn in dem großen Hafen da? Wispel. Es is nur ein Schmalznäpfchen, Bruder. Ich habe das Näpfchen unter Wegs — ä — ä — ent- lehnt, um meine Haare ein wenig zu befetten, weil wir keine Pomade haben für unſre beiderſeitigen Ka- pillen. Es is nur — e — nemlich, daß man nicht ohne alle Elegançe erſcheint vor dem Manne; mein Gott! Buchdrucker. Das iſcht ja aber eine wahre Schweinerei! Wispel. Nämlich — ä — nein, es is — Buchdrucker (für ſich). Aber er wird ſich doch gut damit herausſtaffiren, er wird für einen Prinzen neben mir gelten. Herr Gott! was ſich dieſe Spitzmaus einreibt! was ſich dieſer unſcheinbare weiße Ferkel auf Ein Mal her- ausſtriegelt! (Der Buchdrucker taucht jezt die Hand auch in den Topf und ſtreicht ſich’s auf. Es ſtehen Beide um den Tiſch; in der Mitte der Topf.) Wispel. Hör’ mal, Bruder, es ſoll gar ein kurioſer Mann ſeyn, auf Ehre; ganz eichen, welcher ſeine Liebhaberei

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Zitationshilfe: Mörike, Eduard: Maler Nolten. Bd. 1. Stuttgart, 1832, S. 182. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moerike_nolten01_1832/190>, abgerufen am 24.11.2024.