Mörike, Eduard: Mozart auf der Reise nach Prag. Stuttgart u. a., 1856.Etats den kommenden Winter hindurch bis zum Früh¬ "Dein Herr Bondini wird sein Schäfchen an der "Heraus damit!" "Ich hörte unlängst ein Vögelchen pfeifen, der "Oho!" "Generalmusikdirektor wollt' ich sagen. Laß mich "Nur zu! je toller je besser." "Nein, alles ganz natürlich. -- Vornweg also "Wenn der Papst die Grete freit --" "Still doch, Hanswurst! Ich sage, auf's Jahr Etats den kommenden Winter hindurch bis zum Früh¬ „Dein Herr Bondini wird ſein Schäfchen an der „Heraus damit!“ „Ich hörte unlängſt ein Vögelchen pfeifen, der „Oho!“ „Generalmuſikdirektor wollt' ich ſagen. Laß mich „Nur zu! je toller je beſſer.“ „Nein, alles ganz natürlich. — Vornweg alſo „Wenn der Papſt die Grete freit —“ „Still doch, Hanswurſt! Ich ſage, auf's Jahr <TEI> <text> <body> <p><pb facs="#f0032" n="20"/> Etats den kommenden Winter hindurch bis zum Früh¬<lb/> jahr gut auszureichen hoffe.</p><lb/> <p>„Dein Herr Bondini wird ſein Schäfchen an der<lb/> Oper ſcheeren, glaub' es nur; und iſt er halb der<lb/> Ehrenmann, den du ihn immer rühmſt, ſo läßt er<lb/> dir nachträglich noch ein artiges Procentchen von<lb/> den Summen ab, die ihm die Bühnen nach einan¬<lb/> der für die Abſchrift zahlen; wo nicht, nun ja,<lb/> Gottlob, ſo ſtehen uns noch andere Chancen in Aus¬<lb/> ſicht, und zwar noch tauſendmal ſolidere. Mir ahnet<lb/> Allerlei.“</p><lb/> <p>„Heraus damit!“</p><lb/> <p>„Ich hörte unlängſt ein Vögelchen pfeifen, der<lb/> König von Preußen hab' einen Kapellmeiſter nöthig.“</p><lb/> <p>„Oho!“</p><lb/> <p>„Generalmuſikdirektor wollt' ich ſagen. Laß mich<lb/> ein wenig phantaſiren! Die Schwachheit habe ich<lb/> von meiner Mutter.“</p><lb/> <p>„Nur zu! je toller je beſſer.“</p><lb/> <p>„Nein, alles ganz natürlich. — Vornweg alſo<lb/> nimm an: über's Jahr um dieſe Zeit —“</p><lb/> <p>„Wenn der Papſt die Grete freit —“</p><lb/> <p>„Still doch, Hanswurſt! Ich ſage, auf's Jahr<lb/> um Sanct Aegidi muß ſchon längſt kein kaiſerlicher<lb/></p> </body> </text> </TEI> [20/0032]
Etats den kommenden Winter hindurch bis zum Früh¬
jahr gut auszureichen hoffe.
„Dein Herr Bondini wird ſein Schäfchen an der
Oper ſcheeren, glaub' es nur; und iſt er halb der
Ehrenmann, den du ihn immer rühmſt, ſo läßt er
dir nachträglich noch ein artiges Procentchen von
den Summen ab, die ihm die Bühnen nach einan¬
der für die Abſchrift zahlen; wo nicht, nun ja,
Gottlob, ſo ſtehen uns noch andere Chancen in Aus¬
ſicht, und zwar noch tauſendmal ſolidere. Mir ahnet
Allerlei.“
„Heraus damit!“
„Ich hörte unlängſt ein Vögelchen pfeifen, der
König von Preußen hab' einen Kapellmeiſter nöthig.“
„Oho!“
„Generalmuſikdirektor wollt' ich ſagen. Laß mich
ein wenig phantaſiren! Die Schwachheit habe ich
von meiner Mutter.“
„Nur zu! je toller je beſſer.“
„Nein, alles ganz natürlich. — Vornweg alſo
nimm an: über's Jahr um dieſe Zeit —“
„Wenn der Papſt die Grete freit —“
„Still doch, Hanswurſt! Ich ſage, auf's Jahr
um Sanct Aegidi muß ſchon längſt kein kaiſerlicher
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Zitationshilfe: | Mörike, Eduard: Mozart auf der Reise nach Prag. Stuttgart u. a., 1856, S. 20. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moerike_mozart_1856/32>, abgerufen am 27.07.2024. |