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Mörike, Eduard: Gedichte. Stuttgart, 1838.

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Selbstgeständniss.
Ich bin meiner Mutter einzig Kind,
Und weil die andern ausblieben sind,
Was weiß ich wie viel, die Sechs oder Sieben,
So ist eben Alles an mir hängen blieben;
Ich hab' müssen die Liebe, die Treue, die Güte
Für ein ganz halb Dutzend allein aufessen,
Ich will's mein Lebtag nicht vergessen.
Es hätte mir aber noch wohl mögen frommen,
Hätt' ich nur auch Schläg' für Sechse bekommen.

Selbſtgeſtändniſs.
Ich bin meiner Mutter einzig Kind,
Und weil die andern ausblieben ſind,
Was weiß ich wie viel, die Sechs oder Sieben,
So iſt eben Alles an mir haͤngen blieben;
Ich hab' muͤſſen die Liebe, die Treue, die Guͤte
Fuͤr ein ganz halb Dutzend allein aufeſſen,
Ich will's mein Lebtag nicht vergeſſen.
Es haͤtte mir aber noch wohl moͤgen frommen,
Haͤtt' ich nur auch Schlaͤg' fuͤr Sechſe bekommen.

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[222/0238] Selbſtgeſtändniſs. Ich bin meiner Mutter einzig Kind, Und weil die andern ausblieben ſind, Was weiß ich wie viel, die Sechs oder Sieben, So iſt eben Alles an mir haͤngen blieben; Ich hab' muͤſſen die Liebe, die Treue, die Guͤte Fuͤr ein ganz halb Dutzend allein aufeſſen, Ich will's mein Lebtag nicht vergeſſen. Es haͤtte mir aber noch wohl moͤgen frommen, Haͤtt' ich nur auch Schlaͤg' fuͤr Sechſe bekommen.

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Zitationshilfe: Mörike, Eduard: Gedichte. Stuttgart, 1838, S. 222. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moerike_gedichte_1838/238>, abgerufen am 23.11.2024.