Mörike, Eduard: Gedichte. Stuttgart, 1838.Bajazzo's rohe Stimme ist entfernt, Die Peitsche, die zum Scherze, doch empfindlich, Den Kleinen traf, der sich zum Lachen zwang. B. Ich weck' ihn auf! und stürzt er auch im Traum Von seinem Seil, er fällt in's weiche Gras. Knabe im Schlaf. No! No! per Dio santo! Mein ist die Wurst, Du Immeldonnerwetter! Die Freunde. Ach so! Das war's! Nun, das ist lustig! C. Er erwacht und hebt Den Kopf; verstört, beschämt schaut er uns an. B. Komm, guter Junge, dort an unsern Tisch! So recht -- nur munter! Magst du denn Wurst? Knabe. Si, si, cari Signori! Gern, das ik freß'. A. O Charis! O Penia!
Wie seyd ihr einzig, wenn ihr euch umarmt! Bajazzo's rohe Stimme iſt entfernt, Die Peitſche, die zum Scherze, doch empfindlich, Den Kleinen traf, der ſich zum Lachen zwang. B. Ich weck' ihn auf! und ſtuͤrzt er auch im Traum Von ſeinem Seil, er faͤllt in's weiche Gras. Knabe im Schlaf. No! No! per Dio santο! Mein iſt die Wurſt, Du Immeldonnerwetter! Die Freunde. Ach ſo! Das war's! Nun, das iſt luſtig! C. Er erwacht und hebt Den Kopf; verſtoͤrt, beſchaͤmt ſchaut er uns an. B. Komm, guter Junge, dort an unſern Tiſch! So recht — nur munter! Magſt du denn Wurſt? Knabe. Si, si, cari Signori! Gern, das ik freß'. A. O Charis! O Penia!
Wie ſeyd ihr einzig, wenn ihr euch umarmt! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0223" n="207"/> <lg n="2"> <l>Bajazzo's rohe Stimme iſt entfernt,</l><lb/> <l>Die Peitſche, die zum Scherze, doch empfindlich,</l><lb/> <l>Den Kleinen traf, der ſich zum Lachen zwang.</l><lb/> </lg> </lg> <p rendition="#c">B.</p><lb/> <lg type="poem"> <l>Ich weck' ihn auf! und ſtuͤrzt er auch im Traum</l><lb/> <l>Von ſeinem Seil, er faͤllt in's weiche Gras.</l><lb/> </lg> <p rendition="#c"><hi rendition="#g">Knabe</hi> im Schlaf.</p><lb/> <lg type="poem"> <l><hi rendition="#aq">No! No! per Dio santο!</hi> Mein iſt die Wurſt,</l><lb/> <l>Du Immeldonnerwetter!</l><lb/> </lg> <p rendition="#c"> <hi rendition="#g">Die Freunde.</hi> </p><lb/> <lg type="poem"> <l>Ach ſo! Das war's!</l><lb/> <l>Nun, das iſt luſtig!</l><lb/> </lg> <p rendition="#c">C.</p><lb/> <lg type="poem"> <l>Er erwacht und hebt</l><lb/> <l>Den Kopf; verſtoͤrt, beſchaͤmt ſchaut er uns an.</l><lb/> </lg> <p rendition="#c">B.</p><lb/> <lg type="poem"> <l>Komm, guter Junge, dort an unſern Tiſch!</l><lb/> <l>So recht — nur munter!</l><lb/> <l>Magſt du denn Wurſt?</l><lb/> </lg> <p rendition="#c"> <hi rendition="#g">Knabe.</hi><lb/> </p> <lg type="poem"> <l> <hi rendition="#aq">Si, si, cari Signori!</hi> </l><lb/> <l>Gern, das ik freß'.</l><lb/> </lg> <p rendition="#c">A.</p><lb/> <lg type="poem"> <l>O Charis! O Penia!</l><lb/> <l>Wie ſeyd ihr einzig, wenn ihr euch umarmt!</l><lb/> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [207/0223]
Bajazzo's rohe Stimme iſt entfernt,
Die Peitſche, die zum Scherze, doch empfindlich,
Den Kleinen traf, der ſich zum Lachen zwang.
B.
Ich weck' ihn auf! und ſtuͤrzt er auch im Traum
Von ſeinem Seil, er faͤllt in's weiche Gras.
Knabe im Schlaf.
No! No! per Dio santο! Mein iſt die Wurſt,
Du Immeldonnerwetter!
Die Freunde.
Ach ſo! Das war's!
Nun, das iſt luſtig!
C.
Er erwacht und hebt
Den Kopf; verſtoͤrt, beſchaͤmt ſchaut er uns an.
B.
Komm, guter Junge, dort an unſern Tiſch!
So recht — nur munter!
Magſt du denn Wurſt?
Knabe.
Si, si, cari Signori!
Gern, das ik freß'.
A.
O Charis! O Penia!
Wie ſeyd ihr einzig, wenn ihr euch umarmt!
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/moerike_gedichte_1838 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/moerike_gedichte_1838/223 |
Zitationshilfe: | Mörike, Eduard: Gedichte. Stuttgart, 1838, S. 207. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moerike_gedichte_1838/223>, abgerufen am 05.07.2024. |