Milton, John: Das Verlohrne Paradies. Bd. 1. Übers. v. Justus Friedrich Wilhelm Zachariae. Altona, 1760.Das verlohrne Paradies. Dritter Gesang. Nach den Küsten der Erd' in manchem Luftrad [Spaltenumbruch]
t) herunter,700Mit gehofftem Fortgang beflügelt; und ruhet nicht eher, Bis er sich auf den Gipfel des hohen Niphates u) herabläßt. Das t) Durch diesen Ausdruck hat Mil- ton Satan keine lustige Bewegung zu- schreiben, sondern nur seine Geschwin- digkeit dadurch anzeigen wollen; wie dieses auch bey den Jtaliänern eine gewöhnliche Redensart ist. Thyer. u) Ein Gebirge an den Gränzen
[Spaltenumbruch] von Armenien, nicht weit von der Quelle des Tigris, wie Xenophon aus eigner Erfahrung versichert. Der Dichter läßt Satan sich auf diesen Berg hernieder lassen, weil er an Me- sopotamien gränzt, in welches die be- sten Schriftsteller das Paradies setzen. Hume. Das verlohrne Paradies. Dritter Geſang. Nach den Kuͤſten der Erd’ in manchem Luftrad [Spaltenumbruch]
t) herunter,700Mit gehofftem Fortgang befluͤgelt; und ruhet nicht eher, Bis er ſich auf den Gipfel des hohen Niphates u) herablaͤßt. Das t) Durch dieſen Ausdruck hat Mil- ton Satan keine luſtige Bewegung zu- ſchreiben, ſondern nur ſeine Geſchwin- digkeit dadurch anzeigen wollen; wie dieſes auch bey den Jtaliaͤnern eine gewoͤhnliche Redensart iſt. Thyer. u) Ein Gebirge an den Graͤnzen
[Spaltenumbruch] von Armenien, nicht weit von der Quelle des Tigris, wie Xenophon aus eigner Erfahrung verſichert. Der Dichter laͤßt Satan ſich auf dieſen Berg hernieder laſſen, weil er an Me- ſopotamien graͤnzt, in welches die be- ſten Schriftſteller das Paradies ſetzen. Hume. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <lg n="19"> <pb facs="#f0150" n="132"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Das verlohrne Paradies. Dritter Geſang.</hi> </fw><lb/> <l>Nach den Kuͤſten der Erd’ in manchem Luftrad <cb/> <note place="foot" n="t)">Durch dieſen Ausdruck hat Mil-<lb/> ton Satan keine luſtige Bewegung zu-<lb/> ſchreiben, ſondern nur ſeine Geſchwin-<lb/> digkeit dadurch anzeigen wollen; wie<lb/> dieſes auch bey den Jtaliaͤnern eine<lb/> gewoͤhnliche Redensart iſt. <hi rendition="#fr">Thyer.</hi></note> herunter,</l><lb/> <l><note place="left">700</note>Mit gehofftem Fortgang befluͤgelt; und ruhet nicht eher,</l><lb/> <l>Bis er ſich auf den Gipfel des hohen <hi rendition="#fr">Niphates</hi> <note place="foot" n="u)">Ein Gebirge an den Graͤnzen<lb/><cb/> von Armenien, nicht weit von der<lb/> Quelle des Tigris, wie Xenophon aus<lb/> eigner Erfahrung verſichert. Der<lb/> Dichter laͤßt Satan ſich auf dieſen<lb/> Berg hernieder laſſen, weil er an Me-<lb/> ſopotamien graͤnzt, in welches die be-<lb/> ſten Schriftſteller das Paradies ſetzen.<lb/><hi rendition="#et"><hi rendition="#fr">Hume.</hi></hi></note> herablaͤßt.</l> </lg> </lg><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Das</fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [132/0150]
Das verlohrne Paradies. Dritter Geſang.
Nach den Kuͤſten der Erd’ in manchem Luftrad
t) herunter,
Mit gehofftem Fortgang befluͤgelt; und ruhet nicht eher,
Bis er ſich auf den Gipfel des hohen Niphates u) herablaͤßt.
Das
t) Durch dieſen Ausdruck hat Mil-
ton Satan keine luſtige Bewegung zu-
ſchreiben, ſondern nur ſeine Geſchwin-
digkeit dadurch anzeigen wollen; wie
dieſes auch bey den Jtaliaͤnern eine
gewoͤhnliche Redensart iſt. Thyer.
u) Ein Gebirge an den Graͤnzen
von Armenien, nicht weit von der
Quelle des Tigris, wie Xenophon aus
eigner Erfahrung verſichert. Der
Dichter laͤßt Satan ſich auf dieſen
Berg hernieder laſſen, weil er an Me-
ſopotamien graͤnzt, in welches die be-
ſten Schriftſteller das Paradies ſetzen.
Hume.
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