Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Micraelius, Johann: Sechstes vnd Letztes Buch Von deß Pommerlandes Gelegenheit vnd Ein-Wohnern. Bd. 6. Stettin, 1639.

Bild:
<< vorherige Seite

Das Sechste Buch/ von des Pommerlandes
gerissen/ vnd gar keinen trost von Predigern angenommen/ vnd
endlich in grosser verzweifelung ein ende genommen habe.

Nienwarpe.

Nienwarpe lieget an einem See/ der aus dem frischen
Hafe gemacht wird. Vnd man saget/ das die Olde Warpe/
die auff jenseit der See lieget/ noch nicht für so langen Jahren
mit der newen Warpe/ vnd dem Eyländichen/ das zwischen den
beyden Warpen einlieget/ ein Land gewesen sey/ vnd das das
Wasser noch heutiges Tages gewaltig vmb sich fresse/ vnd mehr
Joh. Coropius Be-
canus in Atuati-
cis seu lib.
1 Orig.
Antvverp. p.
28.
vnd mehr Landes wegk nehme. Dieser Flecken gehöret zum
Vkermundischen Synodo. Von diesen beyden Warpen weis
auch J. Goropius Becanus zusagen/ vnd spricht: Extant in Po-
merania duo opidula e regione alterum alterius, ad lacum

Frishafft nominatum, quorum vtrumq; molib9 in aquas
jactis factum est, relicto in medio sinu in semicirculum
quasi reducto. Horum uni nomen est Oldenvverp, id est,
vetus projectum, alteri Neuvverp, quod est novum pro-
jectum.

Germen.

Germen gehöret zum Vkermundischen Hause/ vnd das
Patronat über die Kirche drinnen/ ist von Barnimo III. noch
bey lebens Zeiten H. Ottonis I. seines Vatern/ als er in der Per-
son zu Bamberg war/ im cccxl. Jahr dem Closter zu S. Micha-
elis für Bamberg/ da Bischoff Otto begraben lieget/ überge-
ben.

Penckun.

Penckun/ Anno mcxc. zur bemaureten Stadt angeleget/
gehörete vorzeiten denen von der Schulenburg/ welchen es die
Pommerischen Fürsten eingegeben. Nunmehr aber ist es

durch

Das Sechſte Buch/ von des Pom̃erlandes
geriſſen/ vnd gar keinen troſt von Predigern angenommen/ vnd
endlich in groſſer verzweifelung ein ende genommen habe.

Nienwarpe.

Nienwarpe lieget an einem See/ der aus dem friſchen
Hafe gemacht wird. Vnd man ſaget/ das die Olde Warpe/
die auff jenſeit der See lieget/ noch nicht fuͤr ſo langen Jahren
mit der newen Warpe/ vnd dem Eylaͤndichen/ das zwiſchen den
beyden Warpen einlieget/ ein Land geweſen ſey/ vnd das das
Waſſer noch heutiges Tages gewaltig vmb ſich freſſe/ vnd mehr
Joh. Coropius Be-
canus in Atuati-
cis ſeu lib.
1 Orig.
Antvverp. p.
28.
vnd mehr Landes wegk nehme. Dieſer Flecken gehoͤret zum
Vkermundiſchen Synodo. Von dieſen beyden Warpen weis
auch J. Goropius Becanus zuſagen/ vnd ſpricht: Extant in Po-
merania duo opidula è regione alterum alterius, ad lacum

Friſhafft nominatum, quorum vtrumq; molib9 in aquas
jactis factum eſt, relicto in medio ſinu in ſemicirculum
quaſi reducto. Horum uni nomen eſt Oldenvverp, id eſt,
vetus projectum, alteri Neuvverp, quod eſt novum pro-
jectum.

Germen.

Germen gehoͤret zum Vkermundiſchen Hauſe/ vnd das
Patronat uͤber die Kirche drinnen/ iſt von Barnimo III. noch
bey lebens Zeiten H. Ottonis I. ſeines Vatern/ als er in der Per-
ſon zu Bamberg war/ im cccxl. Jahr dem Cloſter zu S. Micha-
elis fuͤr Bamberg/ da Biſchoff Otto begraben lieget/ uͤberge-
ben.

Penckun.

Penckun/ Anno mcxc. zur bemaureten Stadt angeleget/
gehoͤrete vorzeiten denen von der Schulenburg/ welchen es die
Pommeriſchen Fuͤrſten eingegeben. Nunmehr aber iſt es

durch
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0260" n="624"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das Sech&#x017F;te Buch/ von des Pom&#x0303;erlandes</hi></fw><lb/>
geri&#x017F;&#x017F;en/ vnd gar keinen tro&#x017F;t von <hi rendition="#fr">P</hi>redigern angenommen/ vnd<lb/>
endlich in gro&#x017F;&#x017F;er verzweifelung ein ende genommen habe.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Nienwarpe.</hi> </head><lb/>
            <p><hi rendition="#fr">Nienwarpe</hi> lieget an einem <hi rendition="#fr">S</hi>ee/ der aus dem fri&#x017F;chen<lb/>
Hafe gemacht wird. <hi rendition="#fr">V</hi>nd man &#x017F;aget/ das die <hi rendition="#fr">O</hi>lde <hi rendition="#fr">W</hi>arpe/<lb/>
die auff jen&#x017F;eit der <hi rendition="#fr">S</hi>ee lieget/ noch nicht fu&#x0364;r &#x017F;o langen <hi rendition="#fr">J</hi>ahren<lb/>
mit der newen <hi rendition="#fr">W</hi>arpe/ vnd dem <hi rendition="#fr">E</hi>yla&#x0364;ndichen/ das zwi&#x017F;chen den<lb/>
beyden <hi rendition="#fr">W</hi>arpen einlieget/ ein <hi rendition="#fr">L</hi>and gewe&#x017F;en &#x017F;ey/ vnd das das<lb/><hi rendition="#fr">W</hi>a&#x017F;&#x017F;er noch heutiges <hi rendition="#fr">T</hi>ages gewaltig vmb &#x017F;ich fre&#x017F;&#x017F;e/ vnd mehr<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Joh. Coropius Be-<lb/>
canus in Atuati-<lb/>
cis &#x017F;eu lib.</hi> 1 <hi rendition="#i">Orig.<lb/>
Antvverp. p.</hi></hi> 28.</note>vnd mehr <hi rendition="#fr">L</hi>andes wegk nehme. <hi rendition="#fr">D</hi>ie&#x017F;er <hi rendition="#fr">F</hi>lecken geho&#x0364;ret zum<lb/><hi rendition="#fr">V</hi>kermundi&#x017F;chen <hi rendition="#fr">S</hi>ynodo. <hi rendition="#fr">V</hi>on die&#x017F;en beyden <hi rendition="#fr">W</hi>arpen weis<lb/>
auch <hi rendition="#aq">J. Goropius Becanus</hi> zu&#x017F;agen/ vnd &#x017F;pricht: <hi rendition="#aq">Extant in Po-<lb/>
merania duo opidula è regione alterum alterius, ad lacum</hi><lb/><hi rendition="#fr">F</hi>ri&#x017F;hafft <hi rendition="#aq">nominatum, quorum vtrumq; molib<hi rendition="#sup">9</hi> in aquas<lb/>
jactis factum e&#x017F;t, relicto in medio &#x017F;inu in &#x017F;emicirculum<lb/>
qua&#x017F;i reducto. Horum uni nomen e&#x017F;t Oldenvverp, id e&#x017F;t,<lb/>
vetus projectum, alteri Neuvverp, quod e&#x017F;t novum pro-<lb/>
jectum.</hi></p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Germen.</hi> </head><lb/>
            <p><hi rendition="#fr">Germen</hi> geho&#x0364;ret zum <hi rendition="#fr">V</hi>kermundi&#x017F;chen Hau&#x017F;e/ vnd das<lb/><hi rendition="#fr">P</hi>atronat u&#x0364;ber die <hi rendition="#fr">K</hi>irche drinnen/ i&#x017F;t von Barnimo <hi rendition="#aq">III.</hi> noch<lb/>
bey lebens <hi rendition="#fr">Z</hi>eiten <hi rendition="#fr">H. O</hi>ttonis <hi rendition="#aq">I.</hi> &#x017F;eines <hi rendition="#fr">V</hi>atern/ als er in der Per-<lb/>
&#x017F;on zu <hi rendition="#fr">B</hi>amberg war/ im cccxl. <hi rendition="#fr">J</hi>ahr dem <hi rendition="#fr">C</hi>lo&#x017F;ter zu <hi rendition="#fr">S. M</hi>icha-<lb/>
elis fu&#x0364;r Bamberg/ da Bi&#x017F;choff <hi rendition="#fr">O</hi>tto begraben lieget/ u&#x0364;berge-<lb/>
ben.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Penckun.</hi> </head><lb/>
            <p><hi rendition="#fr">Penckun/ A</hi>nno mcxc. zur bemaureten <hi rendition="#fr">S</hi>tadt angeleget/<lb/>
geho&#x0364;rete vorzeiten denen von der <hi rendition="#fr">S</hi>chulenburg/ welchen es die<lb/><hi rendition="#fr">P</hi>ommeri&#x017F;chen <hi rendition="#fr">F</hi>u&#x0364;r&#x017F;ten eingegeben. <hi rendition="#fr">N</hi>unmehr aber i&#x017F;t es<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">durch</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[624/0260] Das Sechſte Buch/ von des Pom̃erlandes geriſſen/ vnd gar keinen troſt von Predigern angenommen/ vnd endlich in groſſer verzweifelung ein ende genommen habe. Nienwarpe. Nienwarpe lieget an einem See/ der aus dem friſchen Hafe gemacht wird. Vnd man ſaget/ das die Olde Warpe/ die auff jenſeit der See lieget/ noch nicht fuͤr ſo langen Jahren mit der newen Warpe/ vnd dem Eylaͤndichen/ das zwiſchen den beyden Warpen einlieget/ ein Land geweſen ſey/ vnd das das Waſſer noch heutiges Tages gewaltig vmb ſich freſſe/ vnd mehr vnd mehr Landes wegk nehme. Dieſer Flecken gehoͤret zum Vkermundiſchen Synodo. Von dieſen beyden Warpen weis auch J. Goropius Becanus zuſagen/ vnd ſpricht: Extant in Po- merania duo opidula è regione alterum alterius, ad lacum Friſhafft nominatum, quorum vtrumq; molib9 in aquas jactis factum eſt, relicto in medio ſinu in ſemicirculum quaſi reducto. Horum uni nomen eſt Oldenvverp, id eſt, vetus projectum, alteri Neuvverp, quod eſt novum pro- jectum. Joh. Coropius Be- canus in Atuati- cis ſeu lib. 1 Orig. Antvverp. p. 28. Germen. Germen gehoͤret zum Vkermundiſchen Hauſe/ vnd das Patronat uͤber die Kirche drinnen/ iſt von Barnimo III. noch bey lebens Zeiten H. Ottonis I. ſeines Vatern/ als er in der Per- ſon zu Bamberg war/ im cccxl. Jahr dem Cloſter zu S. Micha- elis fuͤr Bamberg/ da Biſchoff Otto begraben lieget/ uͤberge- ben. Penckun. Penckun/ Anno mcxc. zur bemaureten Stadt angeleget/ gehoͤrete vorzeiten denen von der Schulenburg/ welchen es die Pommeriſchen Fuͤrſten eingegeben. Nunmehr aber iſt es durch

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/micraelius_pommernland07_1639
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/micraelius_pommernland07_1639/260
Zitationshilfe: Micraelius, Johann: Sechstes vnd Letztes Buch Von deß Pommerlandes Gelegenheit vnd Ein-Wohnern. Bd. 6. Stettin, 1639, S. 624. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/micraelius_pommernland07_1639/260>, abgerufen am 19.04.2024.