Micraelius, Johann: Fünfftes Buch Der Pommerschen Jahr-Geschichten. Bd. 5. Stettin, 1639.Das Fünffte Buch/ An 1635 me biß dato fürgestandenem fürnehmen Officio befunden/ zueinem gemeinen Statthalter bestellet/ vnd ist nebenst jhme alle Verwaltung dem Proesidenten des Collegii/ wie auch dem Wolgastischen Hoffgerichtes Proesidenten/ vnd beyden Cantz- lern in beiden Regierungen/ dabeneben dem Schloßhäuptman vnd Hoffgerichts Verwaltern zu Stetin/ vnd anderen zweenen Regierungs Rhäten anvertrawet/ auch zugleich/ wie es mit den Ordinar-Hoff- vnd Consistorial-wie auch Land- vnd Burgge- richten in beyden Regierungen sol gehalten werden/ vnd was für Cammer- vnd Oeconomey Rhäte zu bestellen seyn/ außführ- lich angeordnet. Damit auch die Fürstliche Hoffhaltung zu einer gewissen Regul vnd Form möchte gebracht werden/ als haben die Landstände zur bezahlung der abgedancketen Ho- fediener eine gewisse Summa Geldes zuentrichten vnd abzutra- gen sich guthwillig erkläret. Die Käyserliche bekommen Gartz wider ein/ vnd drauff gehet ein new Elend an. Der Käyserliche Gereral Wachtmeister Rudolph von chem
Das Fuͤnffte Buch/ An 1635 me biß dato fuͤrgeſtandenem fuͤrnehmen Officio befunden/ zueinem gemeinen Statthalter beſtellet/ vnd iſt nebenſt jhme alle Verwaltung dem Prœſidenten des Collegii/ wie auch dem Wolgaſtiſchen Hoffgerichtes Prœſidenten/ vnd beyden Cantz- lern in beiden Regierungen/ dabeneben dem Schloßhaͤuptman vnd Hoffgerichts Verwaltern zu Stetin/ vnd anderen zweenen Regierungs Rhaͤten anvertrawet/ auch zugleich/ wie es mit den Ordinar-Hoff- vnd Conſiſtorial-wie auch Land- vnd Burgge- richten in beyden Regierungen ſol gehalten werden/ vnd was fuͤr Cammer- vnd Oeconomey Rhaͤte zu beſtellen ſeyn/ außfuͤhr- lich angeordnet. Damit auch die Fuͤrſtliche Hoffhaltung zu einer gewiſſen Regul vnd Form moͤchte gebracht werden/ als haben die Landſtaͤnde zur bezahlung der abgedancketen Ho- fediener eine gewiſſe Summa Geldes zuentrichten vnd abzutra- gen ſich guthwillig erklaͤret. Die Kaͤyſerliche bekommen Gartz wider ein/ vnd drauff gehet ein new Elend an. Der Kaͤyſerliche Gereral Wachtmeiſter Rudolph von chem
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0162" n="330"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das Fuͤnffte Buch/ <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">An 1635</hi></hi></hi></fw><lb/> me biß dato fuͤrgeſtandenem fuͤrnehmen <hi rendition="#fr">O</hi>fficio befunden/ zu<lb/> einem gemeinen <hi rendition="#fr">S</hi>tatthalter beſtellet/ vnd iſt nebenſt jhme alle<lb/><hi rendition="#fr">V</hi>erwaltung dem <hi rendition="#fr">P</hi>rœſidenten des <hi rendition="#fr">C</hi>ollegii/ wie auch dem<lb/><hi rendition="#fr">W</hi>olgaſtiſchen <hi rendition="#fr">H</hi>offgerichtes <hi rendition="#fr">P</hi>rœſidenten/ vnd beyden <hi rendition="#fr">C</hi>antz-<lb/> lern in beiden <hi rendition="#fr">R</hi>egierungen/ dabeneben dem <hi rendition="#fr">S</hi>chloßhaͤuptman<lb/> vnd <hi rendition="#fr">H</hi>offgerichts <hi rendition="#fr">V</hi>erwaltern zu <hi rendition="#fr">S</hi>tetin/ vnd anderen zweenen<lb/><hi rendition="#fr">R</hi>egierungs <hi rendition="#fr">R</hi>haͤten anvertrawet/ auch zugleich/ wie es mit den<lb/><hi rendition="#fr">O</hi>rdinar-<hi rendition="#fr">H</hi>off- vnd <hi rendition="#fr">C</hi>onſiſtorial-wie auch <hi rendition="#fr">L</hi>and- vnd Burgge-<lb/> richten in beyden <hi rendition="#fr">R</hi>egierungen ſol gehalten werden/ vnd was<lb/> fuͤr <hi rendition="#fr">C</hi>ammer- vnd <hi rendition="#fr">O</hi>economey <hi rendition="#fr">R</hi>haͤte zu beſtellen ſeyn/ außfuͤhr-<lb/> lich angeordnet. <hi rendition="#fr">D</hi>amit auch die <hi rendition="#fr">F</hi>uͤrſtliche <hi rendition="#fr">H</hi>offhaltung<lb/> zu einer gewiſſen <hi rendition="#fr">R</hi>egul vnd <hi rendition="#fr">F</hi>orm moͤchte gebracht werden/<lb/> als haben die <hi rendition="#fr">L</hi>andſtaͤnde zur bezahlung der abgedancketen <hi rendition="#fr">H</hi>o-<lb/> fediener eine gewiſſe <hi rendition="#fr">S</hi>umma <hi rendition="#fr">G</hi>eldes zuentrichten vnd abzutra-<lb/> gen ſich guthwillig erklaͤret.</p><lb/> <note place="left">5.<lb/> Die Kaͤyſerliche<lb/> bekommen Gartz<lb/> wider ein/ vnd<lb/> drauff gehet ein<lb/> new Elend an.</note> <p><hi rendition="#fr">D</hi>er <hi rendition="#fr">K</hi>aͤyſerliche <hi rendition="#fr">G</hi>ereral <hi rendition="#fr">W</hi>achtmeiſter <hi rendition="#fr">R</hi>udolph von<lb/><hi rendition="#fr">M</hi>arazin hat vnterdes mit ſeinem <hi rendition="#fr">V</hi>olck aus <hi rendition="#fr">S</hi>chleſien durch die<lb/><hi rendition="#fr">M</hi>arck ſchleunig geeilet/ zu vor aber den <hi rendition="#fr">O</hi>briſten <hi rendition="#fr">G</hi>all auff <hi rendition="#fr">G</hi>artz<lb/> geſchicket/ darinnen drey <hi rendition="#fr">C</hi>ompagneyen vnter dem <hi rendition="#fr">C</hi>ommands<lb/> des <hi rendition="#fr">O</hi>briſten <hi rendition="#fr">L</hi>eutenants <hi rendition="#fr">R</hi>autenkrantzes gelegen/ welcher weil<lb/> er eben nicht anheimiſch/ ſondern auff <hi rendition="#fr">S</hi>tetin verreiſet war/ ha-<lb/> ben die Kaͤyſerliche den ſtattlichen <hi rendition="#fr">P</hi>aß mit gewalt einbekom-<lb/> men/ vnd das <hi rendition="#fr">V</hi>olck in der beſatzung theils niedergemacht/ theils<lb/> gefangen. <hi rendition="#fr">W</hi>eil aber gemeltem <hi rendition="#fr">O</hi>briſten <hi rendition="#fr">L</hi>eutenant dieſes<lb/><hi rendition="#fr">O</hi>rtes uͤbergang imputieret ward/ als iſt er lange <hi rendition="#fr">Z</hi>eit in <hi rendition="#fr">S</hi>te-<lb/> tin in <hi rendition="#fr">H</hi>afft gehalten/ vnd endlich in <hi rendition="#fr">S</hi>chweden/ ſein <hi rendition="#fr">V</hi>ater-<lb/> land/ verſchicket worden. <hi rendition="#fr">M</hi>itlerweile ward daß gantze <hi rendition="#fr">H</hi>in-<lb/> ter <hi rendition="#fr">P</hi>ommern durch <hi rendition="#fr">G</hi>artz in furcht/ ſchrecken/ vnd vnſaͤglichen<lb/><hi rendition="#fr">S</hi>chaden geſetzet/ vnd es muſten nunmehr alle vmbliegende<lb/> zuvor außgeſchoͤpffete <hi rendition="#fr">O</hi>rter dahin contribuieren <hi rendition="#fr">G</hi>egen das<lb/> ausgehende <hi rendition="#fr">J</hi>ahr ward auch <hi rendition="#fr">P</hi>aſewalck ſtarck mit <hi rendition="#fr">K</hi>aͤyſerli-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">chem</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [330/0162]
Das Fuͤnffte Buch/ An 1635
me biß dato fuͤrgeſtandenem fuͤrnehmen Officio befunden/ zu
einem gemeinen Statthalter beſtellet/ vnd iſt nebenſt jhme alle
Verwaltung dem Prœſidenten des Collegii/ wie auch dem
Wolgaſtiſchen Hoffgerichtes Prœſidenten/ vnd beyden Cantz-
lern in beiden Regierungen/ dabeneben dem Schloßhaͤuptman
vnd Hoffgerichts Verwaltern zu Stetin/ vnd anderen zweenen
Regierungs Rhaͤten anvertrawet/ auch zugleich/ wie es mit den
Ordinar-Hoff- vnd Conſiſtorial-wie auch Land- vnd Burgge-
richten in beyden Regierungen ſol gehalten werden/ vnd was
fuͤr Cammer- vnd Oeconomey Rhaͤte zu beſtellen ſeyn/ außfuͤhr-
lich angeordnet. Damit auch die Fuͤrſtliche Hoffhaltung
zu einer gewiſſen Regul vnd Form moͤchte gebracht werden/
als haben die Landſtaͤnde zur bezahlung der abgedancketen Ho-
fediener eine gewiſſe Summa Geldes zuentrichten vnd abzutra-
gen ſich guthwillig erklaͤret.
Der Kaͤyſerliche Gereral Wachtmeiſter Rudolph von
Marazin hat vnterdes mit ſeinem Volck aus Schleſien durch die
Marck ſchleunig geeilet/ zu vor aber den Obriſten Gall auff Gartz
geſchicket/ darinnen drey Compagneyen vnter dem Commands
des Obriſten Leutenants Rautenkrantzes gelegen/ welcher weil
er eben nicht anheimiſch/ ſondern auff Stetin verreiſet war/ ha-
ben die Kaͤyſerliche den ſtattlichen Paß mit gewalt einbekom-
men/ vnd das Volck in der beſatzung theils niedergemacht/ theils
gefangen. Weil aber gemeltem Obriſten Leutenant dieſes
Ortes uͤbergang imputieret ward/ als iſt er lange Zeit in Ste-
tin in Hafft gehalten/ vnd endlich in Schweden/ ſein Vater-
land/ verſchicket worden. Mitlerweile ward daß gantze Hin-
ter Pommern durch Gartz in furcht/ ſchrecken/ vnd vnſaͤglichen
Schaden geſetzet/ vnd es muſten nunmehr alle vmbliegende
zuvor außgeſchoͤpffete Orter dahin contribuieren Gegen das
ausgehende Jahr ward auch Paſewalck ſtarck mit Kaͤyſerli-
chem
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |