Micraelius, Johann: Das Vierdte Buch Vom PommerLande. Bd. 4. Stettin, 1639.Das Vierdte Buch/ An. 1614. nach dem er des Hertzogen aus Bäyern Eydam gewerdem/ vndnunmehr mit dem Churfürsten von Brandenburg/ wegen Einhabung der Gulischen Lande vneins war/ dar[ü]ber dann die Gülische Lande den Spaniern vnd Staden gleichsam sind preiß gegeben/ weil die Staden der Stadt vnd Vestunge Gü- lich/ vnd die Spanier anderer Orter sich versicherten. Solchen Abfall aber vom Evangelischen Glauben hat gemeltes Pfaltz- graffen Vater/ Philipp Ludewig/ sich so tieff zu hertzen gezo- gen/ das Er darüber vor Leid kurtz darauff gestorben ist/ vnd ward folgends zur Römisch Catholichen Reformation zu Newburg in der Schloßkirch der Anfang gemachet. 1. Erbvertrag zwischen Philipp Juliussen vnd der Stadt Stralsund. 11. Jul. Anno mdcxv. hat Hertzog Philipp Julius die beschwer- nicht
Das Vierdte Buch/ An. 1614. nach dem er des Hertzogen aus Baͤyern Eydam gewerdem/ vndnunmehr mit dem Churfuͤrſten von Brandenburg/ wegen Einhabung der Guliſchen Lande vneins war/ dar[uͤ]ber dann die Guͤliſche Lande den Spaniern vnd Staden gleichſam ſind preiß gegeben/ weil die Staden der Stadt vnd Veſtunge Guͤ- lich/ vnd die Spanier anderer Orter ſich verſicherten. Solchen Abfall aber vom Evangeliſchen Glauben hat gemeltes Pfaltz- graffen Vater/ Philipp Ludewig/ ſich ſo tieff zu hertzen gezo- gen/ das Er daruͤber vor Leid kurtz darauff geſtorben iſt/ vnd ward folgends zur Roͤmiſch Catholichen Reformation zu Newburg in der Schloßkirch der Anfang gemachet. 1. Erbvertrag zwiſchen Philipp Juliuſſen vnd der Stadt Stralſund. 11. Jul. Anno mdcxv. hat Hertzog Philipp Julius die beſchwer- nicht
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0078" n="70"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das Vierdte Buch/ <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">An. 1614.</hi></hi></hi></fw><lb/> nach dem er des <hi rendition="#fr">H</hi>ertzogen aus Baͤyern <hi rendition="#fr">E</hi>ydam gewerdem/ vnd<lb/> nunmehr mit dem <hi rendition="#fr">C</hi>hurfuͤrſten von Brandenburg/ wegen<lb/><hi rendition="#fr">E</hi>inhabung der <hi rendition="#fr">G</hi>uliſchen <hi rendition="#fr">L</hi>ande vneins war/ dar<supplied>uͤ</supplied>ber dann<lb/> die <hi rendition="#fr">G</hi>uͤliſche <hi rendition="#fr">L</hi>ande den <hi rendition="#fr">S</hi>paniern vnd <hi rendition="#fr">S</hi>taden gleichſam ſind<lb/> preiß gegeben/ weil die <hi rendition="#fr">S</hi>taden der <hi rendition="#fr">S</hi>tadt vnd <hi rendition="#fr">V</hi>eſtunge <hi rendition="#fr">G</hi>uͤ-<lb/> lich/ vnd die <hi rendition="#fr">S</hi>panier anderer <hi rendition="#fr">O</hi>rter ſich verſicherten. <hi rendition="#fr">S</hi>olchen<lb/><hi rendition="#fr">A</hi>bfall aber vom <hi rendition="#fr">E</hi>vangeliſchen <hi rendition="#fr">G</hi>lauben hat gemeltes <hi rendition="#fr">P</hi>faltz-<lb/> graffen <hi rendition="#fr">V</hi>ater/ <hi rendition="#fr">P</hi>hilipp <hi rendition="#fr">L</hi>udewig/ ſich ſo tieff zu hertzen gezo-<lb/> gen/ das <hi rendition="#fr">E</hi>r daruͤber vor <hi rendition="#fr">L</hi>eid kurtz darauff geſtorben iſt/ vnd<lb/> ward folgends zur <hi rendition="#fr">R</hi>oͤmiſch <hi rendition="#fr">C</hi>atholichen <hi rendition="#fr">R</hi>eformation zu<lb/><hi rendition="#fr">N</hi>ewburg in der <hi rendition="#fr">S</hi>chloßkirch der <hi rendition="#fr">A</hi>nfang gemachet.</p><lb/> <note place="left"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">ANNUS</hi></hi> 1615.<lb/> 1.<lb/> Erbvertrag<lb/> zwiſchen Philipp<lb/> Juliuſſen vnd<lb/> der Stadt<lb/> Stralſund.<lb/> 11. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Jul.</hi></hi></note> <p><hi rendition="#fr">A</hi>nno mdcxv. hat <hi rendition="#fr">H</hi>ertzog <hi rendition="#fr">P</hi>hilipp <hi rendition="#fr">J</hi>ulius die beſchwer-<lb/> liche <hi rendition="#fr">S</hi>treitigkeiten/ vnd biß auff ſelbige <hi rendition="#fr">Z</hi>eit zu recht ſchweben-<lb/> de ſchwere differentien mit der <hi rendition="#fr">S</hi>tadt <hi rendition="#fr">S</hi>trallſund/ druͤber ſo<lb/> wol bey ſeiner/ als <hi rendition="#fr">H</hi>ertzog <hi rendition="#fr">E</hi>rnſt <hi rendition="#fr">L</hi>udewig ſeines <hi rendition="#fr">V</hi>atern/ <hi rendition="#fr">R</hi>e-<lb/> gierung zu vnterſchiedlichen mahlen <hi rendition="#fr">H</hi>andlung gepflogen vnd<lb/> verſuchet/ aber gleichwol allwege der <hi rendition="#fr">W</hi>eg zu fernerem <hi rendition="#fr">V</hi>nheil<lb/> offen gelaſſen war/ wiederumb zur <hi rendition="#fr">H</hi>and genommen/ vnd einen<lb/> ſtetswerenden <hi rendition="#fr">E</hi>rbvertrag mit bemelter <hi rendition="#fr">S</hi>tadt auffgerichtet/<lb/> vnd dadurch die meiſte ſtreitige puncte im <hi rendition="#fr">G</hi>runde verglichen<lb/> vnd vertragen. <hi rendition="#fr">J</hi>n dieſem <hi rendition="#fr">E</hi>rbvertrage hat <hi rendition="#fr">S</hi>trallſund<lb/> den <hi rendition="#fr">L</hi>andsfuͤrſten <hi rendition="#fr">W</hi>olgaſtiſchen <hi rendition="#fr">O</hi>rtes fuͤr jhre von <hi rendition="#fr">GO</hi>tt<lb/> verordnete <hi rendition="#fr">O</hi>brigkeit/ vnd ſich/ mit vorbehaltung jhrer <hi rendition="#fr">P</hi>rivi-<lb/> legien/ fuͤr ſeine <hi rendition="#fr">E</hi>rbvnterthanen erkant/ vnd zu gemeinen<lb/><hi rendition="#fr">R</hi>eichs-<hi rendition="#fr">C</hi>rayß- vnd andern <hi rendition="#fr">S</hi>tewren/ gleich andern <hi rendition="#fr">S</hi>taͤnden/<lb/> erbotten. <hi rendition="#fr">W</hi>eiter iſt vertragen/ daß/ wenn der <hi rendition="#fr">S</hi>tadt <hi rendition="#fr">S</hi>uper-<lb/> intendens ſoll beſtellet werden/ der <hi rendition="#fr">R</hi>hat/ vnd des <hi rendition="#fr">K</hi>irchſpiels<lb/> verwandte Buͤrgere/ eine tuͤchtige <hi rendition="#fr">P</hi>erſon erwehlen/ vnd ſie/<lb/> wenn des <hi rendition="#fr">M</hi>iniſterii bedencken daruͤber zuvor eingenommen/<lb/> dem <hi rendition="#fr">L</hi>andsfuͤrſten fuͤrſchlagen ſolten. <hi rendition="#fr">V</hi>nd alßdenn wolte <hi rendition="#fr">E</hi>r<lb/> ſolche <hi rendition="#fr">P</hi>erſon ohn jenig bedencken beſtetigen/ vnd wo ſie zuvor<lb/> <fw place="bottom" type="catch">nicht</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [70/0078]
Das Vierdte Buch/ An. 1614.
nach dem er des Hertzogen aus Baͤyern Eydam gewerdem/ vnd
nunmehr mit dem Churfuͤrſten von Brandenburg/ wegen
Einhabung der Guliſchen Lande vneins war/ daruͤber dann
die Guͤliſche Lande den Spaniern vnd Staden gleichſam ſind
preiß gegeben/ weil die Staden der Stadt vnd Veſtunge Guͤ-
lich/ vnd die Spanier anderer Orter ſich verſicherten. Solchen
Abfall aber vom Evangeliſchen Glauben hat gemeltes Pfaltz-
graffen Vater/ Philipp Ludewig/ ſich ſo tieff zu hertzen gezo-
gen/ das Er daruͤber vor Leid kurtz darauff geſtorben iſt/ vnd
ward folgends zur Roͤmiſch Catholichen Reformation zu
Newburg in der Schloßkirch der Anfang gemachet.
Anno mdcxv. hat Hertzog Philipp Julius die beſchwer-
liche Streitigkeiten/ vnd biß auff ſelbige Zeit zu recht ſchweben-
de ſchwere differentien mit der Stadt Strallſund/ druͤber ſo
wol bey ſeiner/ als Hertzog Ernſt Ludewig ſeines Vatern/ Re-
gierung zu vnterſchiedlichen mahlen Handlung gepflogen vnd
verſuchet/ aber gleichwol allwege der Weg zu fernerem Vnheil
offen gelaſſen war/ wiederumb zur Hand genommen/ vnd einen
ſtetswerenden Erbvertrag mit bemelter Stadt auffgerichtet/
vnd dadurch die meiſte ſtreitige puncte im Grunde verglichen
vnd vertragen. Jn dieſem Erbvertrage hat Strallſund
den Landsfuͤrſten Wolgaſtiſchen Ortes fuͤr jhre von GOtt
verordnete Obrigkeit/ vnd ſich/ mit vorbehaltung jhrer Privi-
legien/ fuͤr ſeine Erbvnterthanen erkant/ vnd zu gemeinen
Reichs-Crayß- vnd andern Stewren/ gleich andern Staͤnden/
erbotten. Weiter iſt vertragen/ daß/ wenn der Stadt Super-
intendens ſoll beſtellet werden/ der Rhat/ vnd des Kirchſpiels
verwandte Buͤrgere/ eine tuͤchtige Perſon erwehlen/ vnd ſie/
wenn des Miniſterii bedencken daruͤber zuvor eingenommen/
dem Landsfuͤrſten fuͤrſchlagen ſolten. Vnd alßdenn wolte Er
ſolche Perſon ohn jenig bedencken beſtetigen/ vnd wo ſie zuvor
nicht
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |