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Micraelius, Johann: Das Vierdte Buch Vom PommerLande. Bd. 4. Stettin, 1639.

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An. 1620. Der Pommerschen Jahr Geschichten.
ist. Derselbe war xxvj. Stetinische Ele oder lvij. Werckschue23. Maij.
in die lenge/ xxx. Werckschue in die dicke/ der Kopff biß ans Au-
ge ix. Schue/ der Schwantz vij. Schue breit/ vnd hat die höhe im
Rücken so viel außgetragen/ als ein Mann mit außgerecktem
Arm vnd einem zimlichen Knebelspieß hat abreichen können.
Vber diesen Walfisch hat D. Cramerus ein außführlich beden-
cken außgehen lassen/ vnd mit allerley exempeln dargethan/
daß solche Gäste an vngewöhnlichen Ortern böse Zeichen seyn.

Jn diesem Jahr sind etliche zwischen Stetin vnd Gol-7.
Grentzirrungen
zwischen Stetin
vnd Golnaw
werden bey-
geleget.

naw schwebende Gräntzirrungen gehoben vnd beygeleget/ so
wegen des Kyffbroeckes in kleinen Camelswerder/ welches von
den beyden Armen der Jhna/ nemlich der Alten Jhna/ da sie
in den Dammeschen See gehet/ vnd dem Camelsflusse/ gema-
chet wird/ fürgefallen waren. Es waren etliche Pfandungen
vnd Gegenpfandungen pro tuenda possessione beyderseits
vorgegangen. Aber endlich haben die Stetinischen den Au-
genschein im Jahr mdcxvij. vnd von alten Männern zu Pölitz
vnd Messentin/ Nachricht von den rechten Gräntzen eingenom-
men. Folgends Jahr ist ein Tag in der Osterwochen für der
Jhna wegen dieser Grentzirrunge gesetzet/ vnd weil die Star-
gardischen solches vermercket/ haben sie auch zugleich sich dabey
finden wollen/ wegen des leschens vnd ladens für der Jhna/
welches die Stetinischen jhren Schiffern von Stetin nicht gön-
nen wolten/ zuversuchen/ ob durch gütliche Vnterredung ohne
der Hansee entscheid hirein/ vnd wegen der Handlung vnd Schif-
farth aller dreyer Städte/ könte Rhat geschaffet werden. Bey-
de Städte Stargard vnd Golnaw wolten den Stetinischen
nichtes/ wegen der Alten Jhna/ gestehen. Sie allegiereten a-
ber jhre Privilegia/ darin jhnen nicht allein beyde Vfer an der
Jhna vnd jhrem Außfluß/ sondern auch der Strom selbst mit
aller Fischerey gehörte/ vnd wie sie die Newe Jhna den Star-

gar-
Q

An. 1620. Der Pommerſchen Jahr Geſchichten.
iſt. Derſelbe war xxvj. Stetiniſche Ele oder lvij. Werckſchue23. Maij.
in die lenge/ xxx. Werckſchue in die dicke/ der Kopff biß ans Au-
ge ix. Schue/ der Schwantz vij. Schue breit/ vnd hat die hoͤhe im
Ruͤcken ſo viel außgetragen/ als ein Mann mit außgerecktem
Arm vnd einem zimlichen Knebelſpieß hat abreichen koͤnnen.
Vber dieſen Walfiſch hat D. Cramerus ein außfuͤhrlich beden-
cken außgehen laſſen/ vnd mit allerley exempeln dargethan/
daß ſolche Gaͤſte an vngewoͤhnlichen Ortern boͤſe Zeichen ſeyn.

Jn dieſem Jahr ſind etliche zwiſchen Stetin vnd Gol-7.
Grentzirrungen
zwiſchen Stetin
vnd Golnaw
werden bey-
geleget.

naw ſchwebende Graͤntzirrungen gehoben vnd beygeleget/ ſo
wegen des Kyffbroeckes in kleinen Camelswerder/ welches von
den beyden Armen der Jhna/ nemlich der Alten Jhna/ da ſie
in den Dammeſchen See gehet/ vnd dem Camelsfluſſe/ gema-
chet wird/ fuͤrgefallen waren. Es waren etliche Pfandungen
vnd Gegenpfandungen pro tuenda poſſeſſione beyderſeits
vorgegangen. Aber endlich haben die Stetiniſchen den Au-
genſchein im Jahr mdcxvij. vnd von alten Maͤnnern zu Poͤlitz
vnd Meſſentin/ Nachricht von den rechten Graͤntzen eingenom-
men. Folgends Jahr iſt ein Tag in der Oſterwochen fuͤr der
Jhna wegen dieſer Grentzirrunge geſetzet/ vnd weil die Star-
gardiſchen ſolches vermercket/ haben ſie auch zugleich ſich dabey
finden wollen/ wegen des leſchens vnd ladens fuͤr der Jhna/
welches die Stetiniſchen jhren Schiffern von Stetin nicht goͤn-
nen wolten/ zuverſuchen/ ob durch guͤtliche Vnterredung ohne
der Hanſee entſcheid hirein/ vñ wegen der Handlung vnd Schif-
farth aller dreyer Staͤdte/ koͤnte Rhat geſchaffet werden. Bey-
de Staͤdte Stargard vnd Golnaw wolten den Stetiniſchen
nichtes/ wegen der Alten Jhna/ geſtehen. Sie allegiereten a-
ber jhre Privilegia/ darin jhnen nicht allein beyde Vfer an der
Jhna vnd jhrem Außfluß/ ſondern auch der Strom ſelbſt mit
aller Fiſcherey gehoͤrte/ vnd wie ſie die Newe Jhna den Star-

gar-
Q
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[121/0129] An. 1620. Der Pommerſchen Jahr Geſchichten. iſt. Derſelbe war xxvj. Stetiniſche Ele oder lvij. Werckſchue in die lenge/ xxx. Werckſchue in die dicke/ der Kopff biß ans Au- ge ix. Schue/ der Schwantz vij. Schue breit/ vnd hat die hoͤhe im Ruͤcken ſo viel außgetragen/ als ein Mann mit außgerecktem Arm vnd einem zimlichen Knebelſpieß hat abreichen koͤnnen. Vber dieſen Walfiſch hat D. Cramerus ein außfuͤhrlich beden- cken außgehen laſſen/ vnd mit allerley exempeln dargethan/ daß ſolche Gaͤſte an vngewoͤhnlichen Ortern boͤſe Zeichen ſeyn. 23. Maij. Jn dieſem Jahr ſind etliche zwiſchen Stetin vnd Gol- naw ſchwebende Graͤntzirrungen gehoben vnd beygeleget/ ſo wegen des Kyffbroeckes in kleinen Camelswerder/ welches von den beyden Armen der Jhna/ nemlich der Alten Jhna/ da ſie in den Dammeſchen See gehet/ vnd dem Camelsfluſſe/ gema- chet wird/ fuͤrgefallen waren. Es waren etliche Pfandungen vnd Gegenpfandungen pro tuenda poſſeſſione beyderſeits vorgegangen. Aber endlich haben die Stetiniſchen den Au- genſchein im Jahr mdcxvij. vnd von alten Maͤnnern zu Poͤlitz vnd Meſſentin/ Nachricht von den rechten Graͤntzen eingenom- men. Folgends Jahr iſt ein Tag in der Oſterwochen fuͤr der Jhna wegen dieſer Grentzirrunge geſetzet/ vnd weil die Star- gardiſchen ſolches vermercket/ haben ſie auch zugleich ſich dabey finden wollen/ wegen des leſchens vnd ladens fuͤr der Jhna/ welches die Stetiniſchen jhren Schiffern von Stetin nicht goͤn- nen wolten/ zuverſuchen/ ob durch guͤtliche Vnterredung ohne der Hanſee entſcheid hirein/ vñ wegen der Handlung vnd Schif- farth aller dreyer Staͤdte/ koͤnte Rhat geſchaffet werden. Bey- de Staͤdte Stargard vnd Golnaw wolten den Stetiniſchen nichtes/ wegen der Alten Jhna/ geſtehen. Sie allegiereten a- ber jhre Privilegia/ darin jhnen nicht allein beyde Vfer an der Jhna vnd jhrem Außfluß/ ſondern auch der Strom ſelbſt mit aller Fiſcherey gehoͤrte/ vnd wie ſie die Newe Jhna den Star- gar- 7. Grentzirrungen zwiſchen Stetin vnd Golnaw werden bey- geleget. Q

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Zitationshilfe: Micraelius, Johann: Das Vierdte Buch Vom PommerLande. Bd. 4. Stettin, 1639, S. 121. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/micraelius_pommernland05_1639/129>, abgerufen am 28.11.2024.