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Micraelius, Johann: Ander Theil Deß Dritten Buches Vom Alten Sächsischen PommerLand. Bd. 3, 2. Stettin, 1639.

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Das ander Theil des dritten Buches
50.
Der Wussowen
Sache wird er-
örtert/ dabey zu-
gleich von ver-
änderung des
Stadtgerichtes
in Stetin mel-
dung gethan
wird.
A. C. 1604.
A. C.
1145.

Eben in diesem mdciv. Jahr ist auff Hertzog
Philippi Julij Erinnerung von Hertzog Bogislao zu
Stetin der Wussowen Sache zuerörtern vorgenom-
men worden. Dieselbe hatten als Erbrichter vber
drittehalb hundert Jahr das Gerichte in Stettin aus
Fürstlicher Belehnung verwaltet. Dann weil dem
Hertzogen zu Stetin anfänglich die Gerichte gantz in
gemelter Stadt gehöreten/ hat Barnimus
I. vmbs
Jahr mccxlv. da der Schöppenstuel angerichtet
ward/ die Gerichtsgewalt erstlich einem Adelichen
Geschlechte/ den Barfüssern/ mit allen abnutzungen/
Freyheiten vnd Gerechtigkeiten verliehen/ vnd jhnen

A. C. 1321.die Praesidentz in dem Schöppenstuel vergönnet. Da
aber etwa nach lxxvj. Jahren/ das Geschlecht der
Barfüsser abgieng/ hat Hertzog Otto
I. das Gerich-
te zu Stettin nebenst der Schultzenstrasse Bernhard
Schielen erblich verliehen. Als auch derselbe bald

A. C. 1334.darauff nach xiij. Jahren ohne Männliche Leibes-
Erben verfiel/ gab hochgemelter Hertzog Otto Pe-
tern vnd Johann/ beyden Gebrüdern den Wussowen/
alles das/ was bißher die Barfüsser vnd Schielen in
der Gerichtsgewalt eingehabt hetten.

Etliche Zeit hernach sind zwey theile des Stadt-
Gerichtes für v. tausent vnd cc. Marck von Suantibo-

A. C. 1482.ro III. erstlich der Stadt versetzet/ hernach von Bo-
gislao
X. erblich für eine ansehenliche Summ/ die sie
theils mit alter Schuld an iv. tausent cc. Reinischen
Gülden/ vnd den benandten v. tausent vnd cc. Marck/
theils mit bahren Gelde als m. Marck erlegeten/ ver-
kaufft/ vnd zugeeignet/ doch also/ das die Wussowen/
nach wie vor/ Erb Richter in der Stadt wegen der Ge-

rechtig-
Das ander Theil des dritten Buches
50.
Der Wuſſowen
Sache wird er-
oͤrtert/ dabey zu-
gleich von ver-
aͤnderung des
Stadtgerichtes
in Stetin mel-
dung gethan
wird.
A. C. 1604.
A. C.
1145.

Eben in dieſem mdciv. Jahr iſt auff Hertzog
Philippi Julij Erinnerung von Hertzog Bogislao zu
Stetin der Wuſſowen Sache zueroͤrtern vorgenom-
men worden. Dieſelbe hatten als Erbrichter vber
drittehalb hundert Jahr das Gerichte in Stettin aus
Fuͤrſtlicher Belehnung verwaltet. Dann weil dem
Hertzogen zu Stetin anfaͤnglich die Gerichte gantz in
gemelter Stadt gehoͤreten/ hat Barnimus
I. vmbs
Jahr mccxlv. da der Schoͤppenſtuel angerichtet
ward/ die Gerichtsgewalt erſtlich einem Adelichen
Geſchlechte/ den Barfuͤſſern/ mit allen abnutzungen/
Freyheiten vnd Gerechtigkeiten verliehen/ vnd jhnen

A. C. 1321.die Præſidentz in dem Schoͤppenſtuel vergoͤnnet. Da
aber etwa nach lxxvj. Jahren/ das Geſchlecht der
Barfuͤſſer abgieng/ hat Hertzog Otto
I. das Gerich-
te zu Stettin nebenſt der Schultzenſtraſſe Bernhard
Schielen erblich verliehen. Als auch derſelbe bald

A. C. 1334.darauff nach xiij. Jahren ohne Maͤnnliche Leibes-
Erben verfiel/ gab hochgemelter Hertzog Otto Pe-
tern vnd Johañ/ beyden Gebruͤdern den Wuſſowen/
alles das/ was bißher die Barfuͤſſer vnd Schielen in
der Gerichtsgewalt eingehabt hetten.

Etliche Zeit hernach ſind zwey theile des Stadt-
Gerichtes fuͤr v. tauſent vnd cc. Marck von Suantibo-

A. C. 1482.ro III. erſtlich der Stadt verſetzet/ hernach von Bo-
gislao
X. erblich fuͤr eine anſehenliche Summ/ die ſie
theils mit alter Schuld an iv. tauſent cc. Reiniſchen
Guͤlden/ vnd den benandten v. tauſent vnd cc. Marck/
theils mit bahren Gelde als m. Marck erlegeten/ ver-
kaufft/ vnd zugeeignet/ doch alſo/ das die Wuſſowen/
nach wie vor/ Erb Richter in der Stadt wegen der Ge-

rechtig-
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[630/0120] Das ander Theil des dritten Buches Eben in dieſem mdciv. Jahr iſt auff Hertzog Philippi Julij Erinnerung von Hertzog Bogislao zu Stetin der Wuſſowen Sache zueroͤrtern vorgenom- men worden. Dieſelbe hatten als Erbrichter vber drittehalb hundert Jahr das Gerichte in Stettin aus Fuͤrſtlicher Belehnung verwaltet. Dann weil dem Hertzogen zu Stetin anfaͤnglich die Gerichte gantz in gemelter Stadt gehoͤreten/ hat Barnimus I. vmbs Jahr mccxlv. da der Schoͤppenſtuel angerichtet ward/ die Gerichtsgewalt erſtlich einem Adelichen Geſchlechte/ den Barfuͤſſern/ mit allen abnutzungen/ Freyheiten vnd Gerechtigkeiten verliehen/ vnd jhnen die Præſidentz in dem Schoͤppenſtuel vergoͤnnet. Da aber etwa nach lxxvj. Jahren/ das Geſchlecht der Barfuͤſſer abgieng/ hat Hertzog Otto I. das Gerich- te zu Stettin nebenſt der Schultzenſtraſſe Bernhard Schielen erblich verliehen. Als auch derſelbe bald darauff nach xiij. Jahren ohne Maͤnnliche Leibes- Erben verfiel/ gab hochgemelter Hertzog Otto Pe- tern vnd Johañ/ beyden Gebruͤdern den Wuſſowen/ alles das/ was bißher die Barfuͤſſer vnd Schielen in der Gerichtsgewalt eingehabt hetten. A. C. 1321. A. C. 1334. Etliche Zeit hernach ſind zwey theile des Stadt- Gerichtes fuͤr v. tauſent vnd cc. Marck von Suantibo- ro III. erſtlich der Stadt verſetzet/ hernach von Bo- gislao X. erblich fuͤr eine anſehenliche Summ/ die ſie theils mit alter Schuld an iv. tauſent cc. Reiniſchen Guͤlden/ vnd den benandten v. tauſent vnd cc. Marck/ theils mit bahren Gelde als m. Marck erlegeten/ ver- kaufft/ vnd zugeeignet/ doch alſo/ das die Wuſſowen/ nach wie vor/ Erb Richter in der Stadt wegen der Ge- rechtig- A. C. 1482.

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Zitationshilfe: Micraelius, Johann: Ander Theil Deß Dritten Buches Vom Alten Sächsischen PommerLand. Bd. 3, 2. Stettin, 1639, S. 630. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/micraelius_pommernland04_1639/120>, abgerufen am 21.11.2024.