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Micraelius, Johann: Ander Theil Deß Dritten Buches Vom Alten Sächsischen PommerLand. Bd. 3, 2. Stettin, 1639.

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Das ander Theil des dritten Buchs

Jn diesen Beschwerligkeiten fuhren die Jungen
Hertzogen so gescheide/ das sie den Städten erlas-
sung des halben Zolles zu Wollgast willigeten. Weß-
wegen dann auch Stargard vnd andere Städte die
Huldigung jhnen alsfort gethan haben. Stettin
aber vnd Strallsund/ die hiemit nicht wolten zu frie-
den sein/ warden mit der Güte vnd Gelindigkeit zu
ebenmessigem Gehorsam gezogen. Ferner schicke-
ten sich die Fürsten wegen der Religion in die Zeit/
vnd weil jhnen die Warheit des Evangelij vnter die
Augen leuchtete/ liessen sie den Predigern das Wort
Gottes zuverkündigen Raum/ vnd schaffeten gleich-
wol D. Amandum vnd seine Spießgesellen ab/ die
mit den Bawren auff Müntzers Art sonst eine Vnru-
he im Lande angerichtet hetten/ vnd liessen die Bil-
der wieder an jhren Ort setzen. Ordneten dabene-

A. C. 1526.ben im Landtage zu Wollin im Jahr mdxxvj. wie es
mit dem Müntzwesen/ vnd mit betroffenen Strassen-
Räubern solt gehalten werden.

2.
Die Sache zwi-
schen Marck vnd
Pommern wird
nach vielen
Handlungen
endlich durch die
Hertzogen von
Braunsschweig
zu Grimmen
gäntzlich vnd
aus dem grunde
vertragen.
A. C. 1527.

Die Sache aber zwischen Marck vnd Pommern/
ward erstlich auffm Reichstag auffs newe im Jahr
mdxxvij. zu Speyer/ dahin sich Hertzog Georg mit
seinem Sohn Philippo von vij. Jahren persöhnlich
verfügete/ vorgenommen/ vnd zu einer Handlung
nach Güterbock verleget. Da denn nebenst Hertzog
Georg von Sachsen/ Heinrich von Mechelenburg/
vnd Heinrich von Braunschweig/ als Vnterhand-
lern/ auch ansehnliche Bottschafften Königes Ferdi-
nandi aus Böhmen/ vnd Sigismundi aus Polen/
wie auch der beyden Chu fürsten zu Mayntz vnd
Pfaltz erschienen. Aber weil kein Theil weichen wolte-

ist
Das ander Theil des dritten Buchs

Jn dieſen Beſchwerligkeiten fuhren die Jungen
Hertzogen ſo geſcheide/ das ſie den Staͤdten erlaſ-
ſung des halben Zolles zu Wollgaſt willigeten. Weß-
wegen dann auch Stargard vnd andere Staͤdte die
Huldigung jhnen alsfort gethan haben. Stettin
aber vnd Strallſund/ die hiemit nicht wolten zu frie-
den ſein/ warden mit der Guͤte vnd Gelindigkeit zu
ebenmeſſigem Gehorſam gezogen. Ferner ſchicke-
ten ſich die Fuͤrſten wegen der Religion in die Zeit/
vnd weil jhnen die Warheit des Evangelij vnter die
Augen leuchtete/ lieſſen ſie den Predigern das Wort
Gottes zuverkuͤndigen Raum/ vnd ſchaffeten gleich-
wol D. Amandum vnd ſeine Spießgeſellen ab/ die
mit den Bawren auff Muͤntzers Art ſonſt eine Vnru-
he im Lande angerichtet hetten/ vnd lieſſen die Bil-
der wieder an jhren Ort ſetzen. Ordneten dabene-

A. C. 1526.ben im Landtage zu Wollin im Jahr mdxxvj. wie es
mit dem Muͤntzweſen/ vnd mit betroffenen Straſſen-
Raͤubern ſolt gehalten werden.

2.
Die Sache zwi-
ſchen Marck vnd
Pommern wird
nach vielen
Handlungen
endlich durch die
Hertzogen von
Braunsſchweig
zu Grimmen
gaͤntzlich vnd
aus dem grunde
vertragen.
A. C. 1527.

Die Sache aber zwiſchen Marck vnd Pom̃ern/
ward erſtlich auffm Reichstag auffs newe im Jahr
mdxxvij. zu Speyer/ dahin ſich Hertzog Georg mit
ſeinem Sohn Philippo von vij. Jahren perſoͤhnlich
verfuͤgete/ vorgenommen/ vnd zu einer Handlung
nach Guͤterbock verleget. Da denn nebenſt Hertzog
Georg von Sachſen/ Heinrich von Mechelenburg/
vnd Heinrich von Braunſchweig/ als Vnterhand-
lern/ auch anſehnliche Bottſchafften Koͤniges Ferdi-
nandi aus Boͤhmen/ vnd Sigiſmundi aus Polen/
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Pfaltz erſchienen. Aber weil kein Theil weichen wolte-

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[520/0010] Das ander Theil des dritten Buchs Jn dieſen Beſchwerligkeiten fuhren die Jungen Hertzogen ſo geſcheide/ das ſie den Staͤdten erlaſ- ſung des halben Zolles zu Wollgaſt willigeten. Weß- wegen dann auch Stargard vnd andere Staͤdte die Huldigung jhnen alsfort gethan haben. Stettin aber vnd Strallſund/ die hiemit nicht wolten zu frie- den ſein/ warden mit der Guͤte vnd Gelindigkeit zu ebenmeſſigem Gehorſam gezogen. Ferner ſchicke- ten ſich die Fuͤrſten wegen der Religion in die Zeit/ vnd weil jhnen die Warheit des Evangelij vnter die Augen leuchtete/ lieſſen ſie den Predigern das Wort Gottes zuverkuͤndigen Raum/ vnd ſchaffeten gleich- wol D. Amandum vnd ſeine Spießgeſellen ab/ die mit den Bawren auff Muͤntzers Art ſonſt eine Vnru- he im Lande angerichtet hetten/ vnd lieſſen die Bil- der wieder an jhren Ort ſetzen. Ordneten dabene- ben im Landtage zu Wollin im Jahr mdxxvj. wie es mit dem Muͤntzweſen/ vnd mit betroffenen Straſſen- Raͤubern ſolt gehalten werden. A. C. 1526. Die Sache aber zwiſchen Marck vnd Pom̃ern/ ward erſtlich auffm Reichstag auffs newe im Jahr mdxxvij. zu Speyer/ dahin ſich Hertzog Georg mit ſeinem Sohn Philippo von vij. Jahren perſoͤhnlich verfuͤgete/ vorgenommen/ vnd zu einer Handlung nach Guͤterbock verleget. Da denn nebenſt Hertzog Georg von Sachſen/ Heinrich von Mechelenburg/ vnd Heinrich von Braunſchweig/ als Vnterhand- lern/ auch anſehnliche Bottſchafften Koͤniges Ferdi- nandi aus Boͤhmen/ vnd Sigiſmundi aus Polen/ wie auch der beyden Chu fuͤrſten zu Mayntz vnd Pfaltz erſchienen. Aber weil kein Theil weichen wolte- iſt

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Zitationshilfe: Micraelius, Johann: Ander Theil Deß Dritten Buches Vom Alten Sächsischen PommerLand. Bd. 3, 2. Stettin, 1639, S. 520. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/micraelius_pommernland04_1639/10>, abgerufen am 21.11.2024.