Micraelius, Johann: Drittes Buch Deß Alten Sächsischen Pommerlandes. Bd. 3, 1. Stettin, 1639.Das dritte Buch A. C. 1424.Otto zwar ist in seiner Jugend zum Coadjutoren imErtzstifft zu Riga in Lyfland angenommen vnd be- stetiget worden; Aber da sein Vater mit Todte ab- gieng/ wolte er nicht Geistlich bleiben/ sondern vber- ließ solch Ampt einem andern/ vnd nam Hedewigen/ Hertzog Johannis/ im Lande zu Stargard aus Me- chelnburg/ Tochter/ zur Ehe/ mit welcher er doch nicht beerbet geworden. Sein Bruder Casimirus ist in der Jugend auch verschicket/ vnd hat dem Or- den mit dc. Pferden wieder den König in Pohlen ge- dienet/ worüber er doch in des Königes Gefängnuß gerathen ist/ wie wir im vorigen Buche vermeldet haben. Dieser ließ sich nach seines Vaters Todte Ca- tharinam ein Braunschweigisch Fräwlein beylegen/ vnd zeugete mit derselben einen Sohn Hertzog Jo- achim. Weil aber Hertzog Johannes aus Mecheln- Dagegen als gemelter Friederich/ Burggraff fen
Das dritte Buch A. C. 1424.Otto zwar iſt in ſeiner Jugend zum Coadjutoren imErtzſtifft zu Riga in Lyfland angenommen vnd be- ſtetiget worden; Aber da ſein Vater mit Todte ab- gieng/ wolte er nicht Geiſtlich bleiben/ ſondern vber- ließ ſolch Ampt einem andern/ vnd nam Hedewigen/ Hertzog Johannis/ im Lande zu Stargard aus Me- chelnburg/ Tochter/ zur Ehe/ mit welcher er doch nicht beerbet geworden. Sein Bruder Caſimirus iſt in der Jugend auch verſchicket/ vnd hat dem Or- den mit dc. Pferden wieder den Koͤnig in Pohlen ge- dienet/ woruͤber er doch in des Koͤniges Gefaͤngnuß gerathen iſt/ wie wir im vorigen Buche vermeldet haben. Dieſer ließ ſich nach ſeines Vaters Todte Ca- tharinam ein Braunſchweigiſch Fraͤwlein beylegen/ vnd zeugete mit derſelben einen Sohn Hertzog Jo- achim. Weil aber Hertzog Johannes aus Mecheln- Dagegen als gemelter Friederich/ Burggraff fen
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Das dritte Buch
Otto zwar iſt in ſeiner Jugend zum Coadjutoren im
Ertzſtifft zu Riga in Lyfland angenommen vnd be-
ſtetiget worden; Aber da ſein Vater mit Todte ab-
gieng/ wolte er nicht Geiſtlich bleiben/ ſondern vber-
ließ ſolch Ampt einem andern/ vnd nam Hedewigen/
Hertzog Johannis/ im Lande zu Stargard aus Me-
chelnburg/ Tochter/ zur Ehe/ mit welcher er doch
nicht beerbet geworden. Sein Bruder Caſimirus
iſt in der Jugend auch verſchicket/ vnd hat dem Or-
den mit dc. Pferden wieder den Koͤnig in Pohlen ge-
dienet/ woruͤber er doch in des Koͤniges Gefaͤngnuß
gerathen iſt/ wie wir im vorigen Buche vermeldet
haben. Dieſer ließ ſich nach ſeines Vaters Todte Ca-
tharinam ein Braunſchweigiſch Fraͤwlein beylegen/
vnd zeugete mit derſelben einen Sohn Hertzog Jo-
achim.
A. C. 1424.
Weil aber Hertzog Johannes aus Mecheln-
burg/ Hertzog Otten Schwaͤher/ nunmehr ins ſie-
bende Jahr zu Tangermuͤnde in der Marck im Ge-
faͤngnuß gehalten ward/ darin er in vorigen Mechel-
burgiſchen Kriegen gerathen war/ als bemuͤhete
ſich Hertzog Otto/ ſein Eydam/ nebenſt Hertzog Al-
brecht von Mechelburg/ vnd Hertzog Erich von Nie-
derſachſen/ jhn mit Gewalt aus dem Gefaͤngnus zu
heben: Vnd belagerte Straußberg/ hat aber wenig
außrichten koͤnnen.
Cranz. lib. 10.
Vand. cap. 30.
Angel. l. 3. Chron.
March. p. 199.
Dagegen als gemelter Friederich/ Burggraff
zu Nuͤrenberg/ zur Chur gelangete/ hat er alsfort ſich
fuͤrgeſetzet/ die oͤrter/ ſo der Hertzog von Stettin in
der Vker- vñ Newmarck einhatte/ jhm aus der Hand
zu reiſſen/ Woruͤber auch im Jahr mcdxij. ein Tref-
fen
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