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Micraelius, Johann: Drittes Buch Deß Alten Sächsischen Pommerlandes. Bd. 3, 1. Stettin, 1639.

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Das dritte Buch/
schlossen worden/ das Marggraff Otto dem Her-
tzogen von Stettin alle Oerter/ so jhrem Vater erb-
lich vbergeben/ auch von Käyserlicher Mayestät be-
stetiget weren/ lassen solte. Dagegen solten beyde
Hertzogen jhme Lippene/ vnd was sie sonsten in der
Newmarck eingenommen hetten/ abtreten/ von der
Belagerung Königsberg abstehen/ vnd die Gefan-
gene ohne Entgeltnus loß geben.

39.
Svantidorus III.
Barnimi des
grossen Sohn
bekompt durch
Heurath Kö-
nigsberg in
Francken/ vnd
durch Krieg die
Herrschafft derer
von Biberstein
Besekow vnd
Storckow.

Nach solchem getroffenen Frieden hat Hertzog
Suantiborus
III. Annam eine geborne von Henne-
berg geheurathet/ vnd mit jhr die Stadt vnd Schloß
Königsberg in Francken in der Pflege Coburg zur
Außstewre mitbekommen/ vnd Gebhard Fuchs dahin
zum Verwalter verordnet. Nach etlichen Jahren
aber hat er sie/ weil sie jhme weit abgelegen/ seinem
Schwager Landgraff Balzer in Thüringen/ der auch
eine Schwester von Hennenberg geheurathet/ vnd
mit jhr Coburg erlanget/ vmb eine gewisse Summa
Geldes erblich verkauffet. Mitlerweile wird Wenz-
laff Caroli
IV. Sohn Römischer Käyser/ vnd Böhe-
mischer König/ von seinen Vnterthanen in Böhmen/
wegen böser Verwaltung des Regiments/ da nun-
mehr die Hußitische Vnruhe angegangen war/ ge-
fänglich eingezogen. Sein Bruder Hertzog Johan
von Görlitz vnd Marggraff von Mehren erbittet vn-
seren Suantiborum/ das er mit xvj. hundert Pferden
in Böhmen zu jhme stosset/ vnd zu Wenzlaffs Erle-
digung Hülffe leistet. Für solch einen Reuter dienst
werden jhme Herr Johansen von Biberstein/ der zu
seines Königes Gefängnus Rhat vnd That gegeben/
eingereumet. Also hat er Besekow vnd Storckow ei-
ne Zeitlang eingehabt. Aber solche Herrschafft ward
von den Herren von Biberstein wieder gewonnen.

Daß-

Das dritte Buch/
ſchloſſen worden/ das Marggraff Otto dem Her-
tzogen von Stettin alle Oerter/ ſo jhrem Vater erb-
lich vbergeben/ auch von Kaͤyſerlicher Mayeſtaͤt be-
ſtetiget weren/ laſſen ſolte. Dagegen ſolten beyde
Hertzogen jhme Lippene/ vnd was ſie ſonſten in der
Newmarck eingenommen hetten/ abtreten/ von der
Belagerung Koͤnigsberg abſtehen/ vnd die Gefan-
gene ohne Entgeltnus loß geben.

39.
Svãtidorus III.
Barnimi des
groſſen Sohn
bekompt durch
Heurath Koͤ-
nigsberg in
Francken/ vnd
durch Krieg die
Herꝛſchafft derer
von Biberſtein
Beſekow vnd
Storckow.

Nach ſolchem getroffenen Frieden hat Hertzog
Suantiborus
III. Annam eine geborne von Henne-
berg geheurathet/ vnd mit jhr die Stadt vñ Schloß
Koͤnigsberg in Francken in der Pflege Coburg zur
Außſtewre mitbekom̃en/ vnd Gebhard Fuchs dahin
zum Verwalter verordnet. Nach etlichen Jahren
aber hat er ſie/ weil ſie jhme weit abgelegen/ ſeinem
Schwager Landgraff Balzer in Thuͤringen/ der auch
eine Schweſter von Hennenberg geheurathet/ vnd
mit jhr Coburg erlanget/ vmb eine gewiſſe Summa
Geldes erblich verkauffet. Mitlerweile wird Wenz-
laff Caroli
IV. Sohn Roͤmiſcher Kaͤyſer/ vnd Boͤhe-
miſcher Koͤnig/ von ſeinen Vnterthanen in Boͤhmen/
wegen boͤſer Verwaltung des Regiments/ da nun-
mehr die Hußitiſche Vnruhe angegangen war/ ge-
faͤnglich eingezogen. Sein Bruder Hertzog Johan
von Goͤrlitz vnd Marggraff von Mehren erbittet vn-
ſeren Suantiborum/ das er mit xvj. hundert Pferden
in Boͤhmen zu jhme ſtoſſet/ vnd zu Wenzlaffs Erle-
digung Huͤlffe leiſtet. Fuͤr ſolch einen Reuter dienſt
werden jhme Herꝛ Johanſen von Biberſtein/ der zu
ſeines Koͤniges Gefaͤngnus Rhat vnd That gegeben/
eingereumet. Alſo hat er Beſekow vnd Storckow ei-
ne Zeitlang eingehabt. Aber ſolche Herꝛſchafft ward
von den Herren von Biberſtein wieder gewonnen.

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[352/0058] Das dritte Buch/ ſchloſſen worden/ das Marggraff Otto dem Her- tzogen von Stettin alle Oerter/ ſo jhrem Vater erb- lich vbergeben/ auch von Kaͤyſerlicher Mayeſtaͤt be- ſtetiget weren/ laſſen ſolte. Dagegen ſolten beyde Hertzogen jhme Lippene/ vnd was ſie ſonſten in der Newmarck eingenommen hetten/ abtreten/ von der Belagerung Koͤnigsberg abſtehen/ vnd die Gefan- gene ohne Entgeltnus loß geben. Nach ſolchem getroffenen Frieden hat Hertzog Suantiborus III. Annam eine geborne von Henne- berg geheurathet/ vnd mit jhr die Stadt vñ Schloß Koͤnigsberg in Francken in der Pflege Coburg zur Außſtewre mitbekom̃en/ vnd Gebhard Fuchs dahin zum Verwalter verordnet. Nach etlichen Jahren aber hat er ſie/ weil ſie jhme weit abgelegen/ ſeinem Schwager Landgraff Balzer in Thuͤringen/ der auch eine Schweſter von Hennenberg geheurathet/ vnd mit jhr Coburg erlanget/ vmb eine gewiſſe Summa Geldes erblich verkauffet. Mitlerweile wird Wenz- laff Caroli IV. Sohn Roͤmiſcher Kaͤyſer/ vnd Boͤhe- miſcher Koͤnig/ von ſeinen Vnterthanen in Boͤhmen/ wegen boͤſer Verwaltung des Regiments/ da nun- mehr die Hußitiſche Vnruhe angegangen war/ ge- faͤnglich eingezogen. Sein Bruder Hertzog Johan von Goͤrlitz vnd Marggraff von Mehren erbittet vn- ſeren Suantiborum/ das er mit xvj. hundert Pferden in Boͤhmen zu jhme ſtoſſet/ vnd zu Wenzlaffs Erle- digung Huͤlffe leiſtet. Fuͤr ſolch einen Reuter dienſt werden jhme Herꝛ Johanſen von Biberſtein/ der zu ſeines Koͤniges Gefaͤngnus Rhat vnd That gegeben/ eingereumet. Alſo hat er Beſekow vnd Storckow ei- ne Zeitlang eingehabt. Aber ſolche Herꝛſchafft ward von den Herren von Biberſtein wieder gewonnen. Daß-

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Zitationshilfe: Micraelius, Johann: Drittes Buch Deß Alten Sächsischen Pommerlandes. Bd. 3, 1. Stettin, 1639, S. 352. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/micraelius_pommernland03_1639/58>, abgerufen am 22.11.2024.