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Micraelius, Johann: Drittes Buch Deß Alten Sächsischen Pommerlandes. Bd. 3, 1. Stettin, 1639.

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Vom Alten Sächsischen Pommerlande.
derheit der Stadt Dantzig wegen der verloffenenfahren/ vnd die
Strassenräuber
vnd Kirchenbre-
cher machen das
Land sehr vnsi-
cher.

Bawren vnd Strassenräuber durch Döring Ramel/
vnd Georg Kleist zu Cönitz im mdv. Jahr nach
Wunsch beygeleget/ imgleichen seine zwo Töch-
ter wol ausgestewret/ vnd seinem ältisten Sohne
A. C. 1505.
Hertzog Georgio ein Fräwlein aus der Pfaltz beyge-
leget hette/ vnd durch denselben schon Gros Vater
war/ vnd seine Frewde an den Jungen Herrlein Phi-
lippo
I. sahe/ siehe/ so muste er noch für seinem EndeA. C. 1517.
allerley Vngemach erfahren. Erstlich stürtzet sein
Sohn Casimirus der Achte/ sonst ein sehr ansehnli-
cher Herr/ aber der dem Vater wegen gar zu grosser
Beliebung des Gesöffes nicht gefallen wolte/ im xxiv.
Jahr seines Alters/ eine Steige bey Abends zeit her-
unter/ vnd nimpt den Todt davon. Folgends im
mdxviij. Jahr giengen jhm seine liebste Räthe Wer-
A. C. 1518.
ner von der Schulenburg/ vnd Georg Kleist/ vnd
Hennig Steinweer kurtz nach einander ab/ vnd schli-
chen bey jhm solche Venusbrüder ein/ die jhme anlaß
zur Buhlerey vnd einem weitläufftigen Leben gaben.
Drüber blieb das Justitien Werck beliegen/ vnd
ward allerley Vngemach fast auff eine Zeit auff al-
len seiten gänge. Erstlich hausiereten die Strassen-
Räuber vnd Pusch Reuter vbel im Land/ die Gre-
ger Matern/ der in Dantzig wegen dessen/ das er ei-
nen Schiffer auff öffentlicher Gassen vberfallen/
vnd verwundet hette/ nicht kommen durffte/ den
Dantzigkern zu wider gesamlet/ vnd mit jhnen alle
Strassen vnsicher gemachet/ auch durch Mordbren-
ner Fewr angeleget hette. Als aber derselbe/ nach
deme er vij. Jahr solch Handwerck getrieben hette/

endlich

Vom Alten Saͤchſiſchen Pommerlande.
derheit der Stadt Dantzig wegen der verloffenenfahren/ vnd die
Straſſenraͤuber
vnd Kirchenbre-
cher machen das
Land ſehr vnſi-
cher.

Bawren vnd Straſſenraͤuber durch Doͤring Ramel/
vnd Georg Kleiſt zu Coͤnitz im mdv. Jahr nach
Wunſch beygeleget/ imgleichen ſeine zwo Toͤch-
ter wol ausgeſtewret/ vnd ſeinem aͤltiſten Sohne
A. C. 1505.
Hertzog Georgio ein Fraͤwlein aus der Pfaltz beyge-
leget hette/ vnd durch denſelben ſchon Gros Vater
war/ vnd ſeine Frewde an den Jungen Herrlein Phi-
lippo
I. ſahe/ ſiehe/ ſo muſte er noch fuͤr ſeinem EndeA. C. 1517.
allerley Vngemach erfahren. Erſtlich ſtuͤrtzet ſein
Sohn Caſimirus der Achte/ ſonſt ein ſehr anſehnli-
cher Herr/ aber der dem Vater wegen gar zu groſſer
Beliebung des Geſoͤffes nicht gefallen wolte/ im xxiv.
Jahr ſeines Alters/ eine Steige bey Abends zeit her-
unter/ vnd nimpt den Todt davon. Folgends im
mdxviij. Jahr giengen jhm ſeine liebſte Raͤthe Wer-
A. C. 1518.
ner von der Schulenburg/ vnd Georg Kleiſt/ vnd
Hennig Steinweer kurtz nach einander ab/ vnd ſchli-
chen bey jhm ſolche Venusbruͤder ein/ die jhme anlaß
zur Buhlerey vnd einem weitlaͤufftigen Leben gaben.
Druͤber blieb das Juſtitien Werck beliegen/ vnd
ward allerley Vngemach faſt auff eine Zeit auff al-
len ſeiten gaͤnge. Erſtlich hauſiereten die Straſſen-
Raͤuber vnd Puſch Reuter vbel im Land/ die Gre-
ger Matern/ der in Dantzig wegen deſſen/ das er ei-
nen Schiffer auff oͤffentlicher Gaſſen vberfallen/
vnd verwundet hette/ nicht kommen durffte/ den
Dantzigkern zu wider geſamlet/ vnd mit jhnen alle
Straſſen vnſicher gemachet/ auch durch Mordbren-
ner Fewr angeleget hette. Als aber derſelbe/ nach
deme er vij. Jahr ſolch Handwerck getrieben hette/

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[493/0199] Vom Alten Saͤchſiſchen Pommerlande. derheit der Stadt Dantzig wegen der verloffenen Bawren vnd Straſſenraͤuber durch Doͤring Ramel/ vnd Georg Kleiſt zu Coͤnitz im mdv. Jahr nach Wunſch beygeleget/ imgleichen ſeine zwo Toͤch- ter wol ausgeſtewret/ vnd ſeinem aͤltiſten Sohne Hertzog Georgio ein Fraͤwlein aus der Pfaltz beyge- leget hette/ vnd durch denſelben ſchon Gros Vater war/ vnd ſeine Frewde an den Jungen Herrlein Phi- lippo I. ſahe/ ſiehe/ ſo muſte er noch fuͤr ſeinem Ende allerley Vngemach erfahren. Erſtlich ſtuͤrtzet ſein Sohn Caſimirus der Achte/ ſonſt ein ſehr anſehnli- cher Herr/ aber der dem Vater wegen gar zu groſſer Beliebung des Geſoͤffes nicht gefallen wolte/ im xxiv. Jahr ſeines Alters/ eine Steige bey Abends zeit her- unter/ vnd nimpt den Todt davon. Folgends im mdxviij. Jahr giengen jhm ſeine liebſte Raͤthe Wer- ner von der Schulenburg/ vnd Georg Kleiſt/ vnd Hennig Steinweer kurtz nach einander ab/ vnd ſchli- chen bey jhm ſolche Venusbruͤder ein/ die jhme anlaß zur Buhlerey vnd einem weitlaͤufftigen Leben gaben. Druͤber blieb das Juſtitien Werck beliegen/ vnd ward allerley Vngemach faſt auff eine Zeit auff al- len ſeiten gaͤnge. Erſtlich hauſiereten die Straſſen- Raͤuber vnd Puſch Reuter vbel im Land/ die Gre- ger Matern/ der in Dantzig wegen deſſen/ das er ei- nen Schiffer auff oͤffentlicher Gaſſen vberfallen/ vnd verwundet hette/ nicht kommen durffte/ den Dantzigkern zu wider geſamlet/ vnd mit jhnen alle Straſſen vnſicher gemachet/ auch durch Mordbren- ner Fewr angeleget hette. Als aber derſelbe/ nach deme er vij. Jahr ſolch Handwerck getrieben hette/ endlich fahren/ vnd die Straſſenraͤuber vnd Kirchenbre- cher machen das Land ſehr vnſi- cher. A. C. 1505. A. C. 1517. A. C. 1518.

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Zitationshilfe: Micraelius, Johann: Drittes Buch Deß Alten Sächsischen Pommerlandes. Bd. 3, 1. Stettin, 1639, S. 493. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/micraelius_pommernland03_1639/199>, abgerufen am 24.11.2024.