Micraelius, Johann: Drittes Buch Deß Alten Sächsischen Pommerlandes. Bd. 3, 1. Stettin, 1639.

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Das dritte Buch/

103.
Der Churfürst
gewinnet Vier-
raden/ Lökenitz/
Sazigk vnd Ber-
nestein wider/
brennet Bahnen
in den grund.
Vnd endlich wird
nach Wartislaf-
fen Todte ein
völliger Friede
getroffen/ dar-
über Werner
von der Schu-
lenburg wegen
seiner getrewen
Dienste/ Lökenitz
vnd Penckun er-
langet.

Da solches für den Churfürsten kam/ war er
bald auff mit seinem Heere/ brachte Vierraden/ weil
es von den Stetinschen vbel besetzet war/ alsfort wie-
der an sich/ zog auch für Gartz/ dasselbe zu belagern/
weil ers aber nicht bald gewinnen konte/ machete er
sich an die Lökenitz/ vnd eroberte solchen Ort/ griff
auch folgends weiter vmb sich/ vnd weil Hertzog
Wartislaff kranck lage/ vnd Hertzog Bogislaff we-
gen des getroffenen Vertrages nicht zu Felde zog/ ge-
wan er die beyden Häuser/ Satzig vnd Bernestein/
vnd brandte Bahnen in die grund. Endlich da War-
tislaff gar mit Todte abgieng/ vnd zum Newen Camp
begraben ward/ ist erstlich ein Stillstand der Waffen/
endlich ein völliger Friede getroffen/ vnd auffs Fest
der Heimsuchung Mariae im Jahr m. cdlxxix. vollen-
A. C. 1479.zogen/ das dem Churfürsten Lökenitz/ Vierraden/ vnd
Bernestein verbleiben/ Hertzog Bogislaffen kein
Anspruch wegen Gartz gemachet/ sondern Satzig
wieder außgeantwortet werden solte/ das auch ne-
we Versicherung wegen der Erbverträge anßgehän-
diget würde. Vnd also ist der Grund eines beständi-
gen Friedes zwischen Marck vnd Pommern geleget
worden/ vmb welchen/ weil sich Werner von der
Schulenburg sehr bearbeitet hette/ ist jhme das
Städtlein Lökenitz/ sampt aller Zubehörung vom
Churfürsten; Vnd Penckun sampt dem Ampt da-
selbst von Hertzog Bogislao zur Lehen auffgetra-
gen vnd vbergeben worden. Es sind aber die Ed-
len von der Schulenburg Geldrische Herren/ vnd
können jhre erste Mütterliche Ahnen von den Edlen
Freyherren von der Zahna/ von den Edlen Schade-

wachten/

Das dritte Buch/

103.
Der Churfuͤrſt
gewinnet Vier-
raden/ Loͤkenitz/
Sazigk vnd Ber-
neſtein wider/
brennet Bahnen
in den grund.
Vñ endlich wird
nach Wartislaf-
fen Todte ein
voͤlliger Friede
getroffen/ dar-
uͤber Werner
von der Schu-
lenburg wegen
ſeiner getrewen
Dienſte/ Loͤkenitz
vnd Penckun er-
langet.

Da ſolches fuͤr den Churfuͤrſten kam/ war er
bald auff mit ſeinem Heere/ brachte Vierraden/ weil
es von den Stetinſchen vbel beſetzet war/ alsfort wie-
der an ſich/ zog auch fuͤr Gartz/ daſſelbe zu belagern/
weil ers aber nicht bald gewinnen konte/ machete er
ſich an die Loͤkenitz/ vnd eroberte ſolchen Ort/ griff
auch folgends weiter vmb ſich/ vnd weil Hertzog
Wartislaff kranck lage/ vnd Hertzog Bogiſlaff we-
gen des getroffenen Vertrages nicht zu Felde zog/ ge-
wan er die beyden Haͤuſer/ Satzig vnd Berneſtein/
vnd brandte Bahnen in die grund. Endlich da War-
tiſlaff gar mit Todte abgieng/ vnd zum Newen Camp
begraben ward/ iſt erſtlich ein Stillſtand der Waffen/
endlich ein voͤlliger Friede getroffen/ vnd auffs Feſt
der Heimſuchung Mariæ im Jahr m. cdlxxix. vollen-
A. C. 1479.zogen/ das dem Churfuͤrſten Loͤkenitz/ Vierraden/ vñ
Berneſtein verbleiben/ Hertzog Bogiſlaffen kein
Anſpruch wegen Gartz gemachet/ ſondern Satzig
wieder außgeantwortet werden ſolte/ das auch ne-
we Verſicherung wegen der Erbvertraͤge anßgehaͤn-
diget wuͤrde. Vnd alſo iſt der Grund eines beſtaͤndi-
gen Friedes zwiſchen Marck vnd Pommern geleget
worden/ vmb welchen/ weil ſich Werner von der
Schulenburg ſehr bearbeitet hette/ iſt jhme das
Staͤdtlein Loͤkenitz/ ſampt aller Zubehoͤrung vom
Churfuͤrſten; Vnd Penckun ſampt dem Ampt da-
ſelbſt von Hertzog Bogiſlao zur Lehen auffgetra-
gen vnd vbergeben worden. Es ſind aber die Ed-
len von der Schulenburg Geldriſche Herren/ vnd
koͤnnen jhre erſte Muͤtterliche Ahnen von den Edlen
Freyherren von der Zahna/ von den Edlen Schade-

wachten/

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[458/0164] Das dritte Buch/ Da ſolches fuͤr den Churfuͤrſten kam/ war er bald auff mit ſeinem Heere/ brachte Vierraden/ weil es von den Stetinſchen vbel beſetzet war/ alsfort wie- der an ſich/ zog auch fuͤr Gartz/ daſſelbe zu belagern/ weil ers aber nicht bald gewinnen konte/ machete er ſich an die Loͤkenitz/ vnd eroberte ſolchen Ort/ griff auch folgends weiter vmb ſich/ vnd weil Hertzog Wartislaff kranck lage/ vnd Hertzog Bogiſlaff we- gen des getroffenen Vertrages nicht zu Felde zog/ ge- wan er die beyden Haͤuſer/ Satzig vnd Berneſtein/ vnd brandte Bahnen in die grund. Endlich da War- tiſlaff gar mit Todte abgieng/ vnd zum Newen Camp begraben ward/ iſt erſtlich ein Stillſtand der Waffen/ endlich ein voͤlliger Friede getroffen/ vnd auffs Feſt der Heimſuchung Mariæ im Jahr m. cdlxxix. vollen- zogen/ das dem Churfuͤrſten Loͤkenitz/ Vierraden/ vñ Berneſtein verbleiben/ Hertzog Bogiſlaffen kein Anſpruch wegen Gartz gemachet/ ſondern Satzig wieder außgeantwortet werden ſolte/ das auch ne- we Verſicherung wegen der Erbvertraͤge anßgehaͤn- diget wuͤrde. Vnd alſo iſt der Grund eines beſtaͤndi- gen Friedes zwiſchen Marck vnd Pommern geleget worden/ vmb welchen/ weil ſich Werner von der Schulenburg ſehr bearbeitet hette/ iſt jhme das Staͤdtlein Loͤkenitz/ ſampt aller Zubehoͤrung vom Churfuͤrſten; Vnd Penckun ſampt dem Ampt da- ſelbſt von Hertzog Bogiſlao zur Lehen auffgetra- gen vnd vbergeben worden. Es ſind aber die Ed- len von der Schulenburg Geldriſche Herren/ vnd koͤnnen jhre erſte Muͤtterliche Ahnen von den Edlen Freyherren von der Zahna/ von den Edlen Schade- wachten/ A. C. 1479.

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Zitationshilfe:	Micraelius, Johann: Drittes Buch Deß Alten Sächsischen Pommerlandes. Bd. 3, 1. Stettin, 1639, S. 458. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/micraelius_pommernland03_1639/164>, abgerufen am 24.11.2024.

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