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Micraelius, Johann: Drittes Buch Deß Alten Sächsischen Pommerlandes. Bd. 3, 1. Stettin, 1639.

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Das dritte Buch.
Tag zum Röri-
ken zur Hand-
lung angesetzet:
Derselbe aber
zerschläget auch
ohne Vertrag
der Sachen.
A. C. 1471.
ans Reich/ sondern an des verstorbenen Hertzogen
nähiste Vettern verfallen were/ vnd baten/ sie jhrer
Lehen/ die sie im Besitz hetten/ nicht zuberauben/
sondern vielmehr die Belehnung dem Churfürsten
geschehen zu wiederruffen/ vnd zu cassiren. Damit
aber ist nichtes anders außgerichtet/ als nur das Kay-
serliche Commissarien/ der Bischoff von Augsburg/
vnd des Reiches Marschalck/ der von Pappenheim/
verordnet sein/ die die Sache zum Röriken auff der
Marckischen vnd Pommerischen Grentze verhöreten/
vnd güthliche Handlungen darin pflogen/ aber nich-
tes gründliches vertragen könten.

97.
Pommern wird
mit Mechelen-
burg aus dem
grunde vertra-
gen.
A. C. 1471.

Die Handlung mit Mechelnburg lieff besser hin-
auß. Dann da Hertzog Vlrich von Mechelnburg
vnd Stargard im Jahr mcdlxxi. mit todte ohne Er-
ben abgieng/ vnd Hertzog Heinrich/ den man sonst
den Feisten nennet/ desselbigen Land ererbet/ ma-
chete er alsfort mit den Hertzogen von Pommern
in der Güte einen solchen Vertrag/ das er sich ferners
Beystandes dem Churfürsten wieder Pommern ent-
sagete/ vnd zu dessen bestätigung ward seinem Sohn
Johanni/ Fräwlein Sophia Erici
II. Tochter zuge-
saget/ die doch hernach/ weil Johannes vor der Ehe-
lichen Vertrawung verstarb/ seinem Bruder Hertzog
Magno ist beygeleget. Hertzog Wartislaff aber lies
sich Fräwlein/ Magdalenam/ Hertzog Vlrichs von
Stargard Tochter/ in seinem hohen Alter ehelich bey-
setzen/ mit welcher er doch nicht ist beerbet gewor-
den.

98.
Zu Prentzlon
wird ein Ver-

Gemelter Hertzog Heinrich von Mechelnburg
lies von dieser Zeit an sichs hoch angelegen sein/ ob

er

Das dritte Buch.
Tag zum Roͤri-
ken zur Hand-
lung angeſetzet:
Derſelbe aber
zerſchlaͤget auch
ohne Vertrag
der Sachen.
A. C. 1471.
ans Reich/ ſondern an des verſtorbenen Hertzogen
naͤhiſte Vettern verfallen were/ vnd baten/ ſie jhrer
Lehen/ die ſie im Beſitz hetten/ nicht zuberauben/
ſondern vielmehr die Belehnung dem Churfuͤrſten
geſchehen zu wiederruffen/ vnd zu caſſiren. Damit
aber iſt nichtes anders außgerichtet/ als nur das Kay-
ſerliche Commiſſarien/ der Biſchoff von Augsburg/
vnd des Reiches Marſchalck/ der von Pappenheim/
verordnet ſein/ die die Sache zum Roͤriken auff der
Marckiſchen vnd Pommeriſchen Grentze verhoͤreten/
vnd guͤthliche Handlungen darin pflogen/ aber nich-
tes gruͤndliches vertragen koͤnten.

97.
Pommern wird
mit Mechelen-
burg aus dem
grunde vertra-
gen.
A. C. 1471.

Die Handlung mit Mechelnburg lieff beſſer hin-
auß. Dann da Hertzog Vlrich von Mechelnburg
vnd Stargard im Jahr mcdlxxi. mit todte ohne Er-
ben abgieng/ vnd Hertzog Heinrich/ den man ſonſt
den Feiſten nennet/ deſſelbigen Land ererbet/ ma-
chete er alsfort mit den Hertzogen von Pommern
in der Guͤte einen ſolchen Vertrag/ das er ſich ferners
Beyſtandes dem Churfuͤrſten wieder Pommern ent-
ſagete/ vnd zu deſſen beſtaͤtigung ward ſeinem Sohn
Johanni/ Fraͤwlein Sophia Erici
II. Tochter zuge-
ſaget/ die doch hernach/ weil Johannes vor der Ehe-
lichen Vertrawung verſtarb/ ſeinem Bruder Hertzog
Magno iſt beygeleget. Hertzog Wartislaff aber lies
ſich Fraͤwlein/ Magdalenam/ Hertzog Vlrichs von
Stargard Tochter/ in ſeinem hohen Alter ehelich bey-
ſetzen/ mit welcher er doch nicht iſt beerbet gewor-
den.

98.
Zu Prentzlon
wird ein Ver-

Gemelter Hertzog Heinrich von Mechelnburg
lies von dieſer Zeit an ſichs hoch angelegen ſein/ ob

er
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[450/0156] Das dritte Buch. ans Reich/ ſondern an des verſtorbenen Hertzogen naͤhiſte Vettern verfallen were/ vnd baten/ ſie jhrer Lehen/ die ſie im Beſitz hetten/ nicht zuberauben/ ſondern vielmehr die Belehnung dem Churfuͤrſten geſchehen zu wiederruffen/ vnd zu caſſiren. Damit aber iſt nichtes anders außgerichtet/ als nur das Kay- ſerliche Commiſſarien/ der Biſchoff von Augsburg/ vnd des Reiches Marſchalck/ der von Pappenheim/ verordnet ſein/ die die Sache zum Roͤriken auff der Marckiſchen vnd Pommeriſchen Grentze verhoͤreten/ vnd guͤthliche Handlungen darin pflogen/ aber nich- tes gruͤndliches vertragen koͤnten. Tag zum Roͤri- ken zur Hand- lung angeſetzet: Derſelbe aber zerſchlaͤget auch ohne Vertrag der Sachen. A. C. 1471. Die Handlung mit Mechelnburg lieff beſſer hin- auß. Dann da Hertzog Vlrich von Mechelnburg vnd Stargard im Jahr mcdlxxi. mit todte ohne Er- ben abgieng/ vnd Hertzog Heinrich/ den man ſonſt den Feiſten nennet/ deſſelbigen Land ererbet/ ma- chete er alsfort mit den Hertzogen von Pommern in der Guͤte einen ſolchen Vertrag/ das er ſich ferners Beyſtandes dem Churfuͤrſten wieder Pommern ent- ſagete/ vnd zu deſſen beſtaͤtigung ward ſeinem Sohn Johanni/ Fraͤwlein Sophia Erici II. Tochter zuge- ſaget/ die doch hernach/ weil Johannes vor der Ehe- lichen Vertrawung verſtarb/ ſeinem Bruder Hertzog Magno iſt beygeleget. Hertzog Wartislaff aber lies ſich Fraͤwlein/ Magdalenam/ Hertzog Vlrichs von Stargard Tochter/ in ſeinem hohen Alter ehelich bey- ſetzen/ mit welcher er doch nicht iſt beerbet gewor- den. Gemelter Hertzog Heinrich von Mechelnburg lies von dieſer Zeit an ſichs hoch angelegen ſein/ ob er

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Zitationshilfe: Micraelius, Johann: Drittes Buch Deß Alten Sächsischen Pommerlandes. Bd. 3, 1. Stettin, 1639, S. 450. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/micraelius_pommernland03_1639/156>, abgerufen am 23.11.2024.