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Micraelius, Johann: Drittes Buch Deß Alten Sächsischen Pommerlandes. Bd. 3, 1. Stettin, 1639.

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Das dritte Buch
siegelte anfänglich in Gottland/ vnd von dannen auff
Dantzig in sein Pommeren/ da er Landes genug het-
te/ sein Alter in Ruhe zuzubringen/ vnd der vndanck-
bahren Welt müssig zugehen. Vnd ob wol die
Schweden so wol/ als die Dähnen/ wie auch die
Lübecker vnd andere Seestädte/ vnterthänigst durch
ansehenliche Bottschafften fleissig anhielten/ das er
sich wiederumb in die Reiche/ darin sich beschwerli-
che Auffruhr erregte/ verfügen/ vnd denselben mit
seiner Jegenwart tröstlich sein wolte/ so hat er doch
seine Vnvermügenheit Alters halben fürgeschurtzet.
Nichts desto weniger fassete er endlich/ jhrem begeh-
ren in etwas ein genügen zu thun/ den Schluß/ setze-
te sich zu Schiffe/ vnd kam mit herrlichem Comitat in
Gottland an/ erforderte auch die Hertzogen aus
Pommern vnd Wolkgast zu sich/ vnd als sie mit mm.
Mann ohne das Schiffvolck ankamen/ gieng er da-
mit vmb/ weil er der Regierung müde war/ Hertzog
Bogißlaun
IX. seinen Vetter/ wie schon gesagt/ an seine
stäte zu setzen: Aber weil derselbe des Bapstes Bann
in den Wind geschlagen hette/ wolte er den Praelaten
nicht gefallen. Der König siegelte von Holland
auff Copenhagen/ ward aber durch den Wind an
das Land Rügen versetzet/ da dann eine stattliche Le-
gation zu jhme ankam/ durch welche die Reichs Rä-
the vnd Praelaten sich erboten/ jhme allen schuldigen
Gehorsamb zu leisten/ aber also/ das sie sich zu kei-
nem andern König/ den er bey seinem Leben neben
sich setzen wolte/ verstehen könten. Aus diesem an-
bringen verstand er/ als ein verständiger kluger Her-
re woll/ was er weiters zuvermuthen hatte/ vnd wol-

te sich

Das dritte Buch
ſiegelte anfaͤnglich in Gottland/ vnd von dannen auff
Dantzig in ſein Pommeren/ da er Landes genug het-
te/ ſein Alter in Ruhe zuzubringen/ vnd der vndanck-
bahren Welt muͤſſig zugehen. Vnd ob wol die
Schweden ſo wol/ als die Daͤhnen/ wie auch die
Luͤbecker vnd andere Seeſtaͤdte/ vnterthaͤnigſt durch
anſehenliche Bottſchafften fleiſſig anhielten/ das er
ſich wiederumb in die Reiche/ darin ſich beſchwerli-
che Auffruhr erregte/ verfuͤgen/ vnd denſelben mit
ſeiner Jegenwart troͤſtlich ſein wolte/ ſo hat er doch
ſeine Vnvermuͤgenheit Alters halben fuͤrgeſchurtzet.
Nichts deſto weniger faſſete er endlich/ jhrem begeh-
ren in etwas ein genuͤgen zu thun/ den Schluß/ ſetze-
te ſich zu Schiffe/ vnd kam mit herꝛlichem Comitat in
Gottland an/ erforderte auch die Hertzogen aus
Pommern vnd Wolkgaſt zu ſich/ vnd als ſie mit mm.
Mann ohne das Schiffvolck ankamen/ gieng er da-
mit vmb/ weil er der Regierung muͤde war/ Hertzog
Bogißlaũ
IX. ſeinen Vetter/ wie ſchon geſagt/ an ſeine
ſtaͤte zu ſetzen: Aber weil derſelbe des Bapſtes Bañ
in den Wind geſchlagen hette/ wolte er den Prælaten
nicht gefallen. Der Koͤnig ſiegelte von Holland
auff Copenhagen/ ward aber durch den Wind an
das Land Ruͤgen verſetzet/ da dann eine ſtattliche Le-
gation zu jhme ankam/ durch welche die Reichs Raͤ-
the vnd Prælaten ſich erboten/ jhme allen ſchuldigen
Gehorſamb zu leiſten/ aber alſo/ das ſie ſich zu kei-
nem andern Koͤnig/ den er bey ſeinem Leben neben
ſich ſetzen wolte/ verſtehen koͤnten. Aus dieſem an-
bringen verſtand er/ als ein verſtaͤndiger kluger Her-
re woll/ was er weiters zuvermuthen hatte/ vnd wol-

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[398/0104] Das dritte Buch ſiegelte anfaͤnglich in Gottland/ vnd von dannen auff Dantzig in ſein Pommeren/ da er Landes genug het- te/ ſein Alter in Ruhe zuzubringen/ vnd der vndanck- bahren Welt muͤſſig zugehen. Vnd ob wol die Schweden ſo wol/ als die Daͤhnen/ wie auch die Luͤbecker vnd andere Seeſtaͤdte/ vnterthaͤnigſt durch anſehenliche Bottſchafften fleiſſig anhielten/ das er ſich wiederumb in die Reiche/ darin ſich beſchwerli- che Auffruhr erregte/ verfuͤgen/ vnd denſelben mit ſeiner Jegenwart troͤſtlich ſein wolte/ ſo hat er doch ſeine Vnvermuͤgenheit Alters halben fuͤrgeſchurtzet. Nichts deſto weniger faſſete er endlich/ jhrem begeh- ren in etwas ein genuͤgen zu thun/ den Schluß/ ſetze- te ſich zu Schiffe/ vnd kam mit herꝛlichem Comitat in Gottland an/ erforderte auch die Hertzogen aus Pommern vnd Wolkgaſt zu ſich/ vnd als ſie mit mm. Mann ohne das Schiffvolck ankamen/ gieng er da- mit vmb/ weil er der Regierung muͤde war/ Hertzog Bogißlaũ IX. ſeinen Vetter/ wie ſchon geſagt/ an ſeine ſtaͤte zu ſetzen: Aber weil derſelbe des Bapſtes Bañ in den Wind geſchlagen hette/ wolte er den Prælaten nicht gefallen. Der Koͤnig ſiegelte von Holland auff Copenhagen/ ward aber durch den Wind an das Land Ruͤgen verſetzet/ da dann eine ſtattliche Le- gation zu jhme ankam/ durch welche die Reichs Raͤ- the vnd Prælaten ſich erboten/ jhme allen ſchuldigen Gehorſamb zu leiſten/ aber alſo/ das ſie ſich zu kei- nem andern Koͤnig/ den er bey ſeinem Leben neben ſich ſetzen wolte/ verſtehen koͤnten. Aus dieſem an- bringen verſtand er/ als ein verſtaͤndiger kluger Her- re woll/ was er weiters zuvermuthen hatte/ vnd wol- te ſich

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Zitationshilfe: Micraelius, Johann: Drittes Buch Deß Alten Sächsischen Pommerlandes. Bd. 3, 1. Stettin, 1639, S. 398. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/micraelius_pommernland03_1639/104>, abgerufen am 24.11.2024.