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Micraelius, Johann: Ander Buch Deß Alten Wendischen Pommerlandes. Bd. 2. Stettin, 1639.

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Das Ander Buch/
wohneten/ hieß man Kyziner vnd Circipaner. Die
auff der andern seyte der Peene/ Tollenser vnd Reda-
rier oder Riadurer.

Dabey ist wol in acht zu nehmen/ daß nicht allei-
ne die Fürsten/ sondern auch viele vom Pommerschen
Adel den Greiffen im Wapen führen/ die doch darumm
fort nicht Greiff-Herren seyn/ oder zu einen Geschlecht
der Griphonum gehören. Also führen die Bohlen ei-
nen rothen Greiff über sechs Quadraten im Schilde-
vnd auffm Helme zwene rothe Greiffen an einen Bau-
me gegen einander stehen. Die Falcken haben einen
rothen vnd weissen Greiffen im Schilde/ vnd auffm
Helm einen rothen sitzenden Greiffen. Die Puttka-
mer einen rothen gekröneten Greiffen mit einem weis-
sen Stöer-Schwantz; Die Jaduncken einen blawen
Greiff im gelben Felde; Die Rexine einen rothen
Greiff mit einem weissen Stöer-Schantz im blawen
Felde; Die Gorken einen blawen Greiff mit einem
rothen Fisch-Schwantz; Die Pauls-dörffer einen
gelben Greiff mit einem weissen Fisch-Schwantz.
Summa/ der Greiff lässet sich in Pommern allent-
halben mercken/ vnd dannenher findet man auch
drey feine Städte drinnen/ die von Jhm den Nah-
men haben/ als Greiffswald/ Greiffenberg vnnd
Greiffenhagen/ der Oerter vnnd der Geschlechter
zu geschweigen/ die in der New-Marck/ so vorzeiten
Pommerisch war/ auch entweder den Greiffen füh-
ren/ oder den Nahmen vom Greiffen haben.

50.
Die steben freye
Pommerische
Provinzen haben

Ob aber wol besagter massen die Freyheit vnter
den Lutitiern vnnd den andern Pommerischen Völ-
ckern anfänglich beliebet ward/ so ist doch solches

nicht

Das Ander Buch/
wohneten/ hieß man Kyziner vnd Circipaner. Die
auff der andern ſeyte der Peene/ Tollenſer vnd Reda-
rier oder Riadurer.

Dabey iſt wol in acht zu nehmen/ daß nicht allei-
ne die Fuͤrſten/ ſondern auch viele vom Pommerſchen
Adel den Greiffen im Wapen fuͤhren/ die doch darum̃
fort nicht Greiff-Herren ſeyn/ oder zu einẽ Geſchlecht
der Griphonum gehoͤren. Alſo fuͤhren die Bohlen ei-
nen rothen Greiff uͤber ſechs Quadraten im Schilde-
vnd auffm Helme zwene rothe Greiffen an einẽ Bau-
me gegen einander ſtehen. Die Falcken haben einen
rothen vnd weiſſen Greiffen im Schilde/ vnd auffm
Helm einen rothen ſitzenden Greiffen. Die Puttka-
mer einen rothen gekroͤneten Greiffen mit einem weiſ-
ſen Stoͤer-Schwantz; Die Jaduncken einen blawen
Greiff im gelben Felde; Die Rexine einen rothen
Greiff mit einem weiſſen Stoͤer-Schantz im blawen
Felde; Die Gorken einen blawen Greiff mit einem
rothen Fiſch-Schwantz; Die Pauls-doͤrffer einen
gelben Greiff mit einem weiſſen Fiſch-Schwantz.
Summa/ der Greiff laͤſſet ſich in Pommern allent-
halben mercken/ vnd dannenher findet man auch
drey feine Staͤdte drinnen/ die von Jhm den Nah-
men haben/ als Greiffswald/ Greiffenberg vnnd
Greiffenhagen/ der Oerter vnnd der Geſchlechter
zu geſchweigen/ die in der New-Marck/ ſo vorzeiten
Pommeriſch war/ auch entweder den Greiffen fuͤh-
ren/ oder den Nahmen vom Greiffen haben.

50.
Die ſteben freye
Pommeriſche
Provinzen habẽ

Ob aber wol beſagter maſſen die Freyheit vnter
den Lutitiern vnnd den andern Pommeriſchen Voͤl-
ckern anfaͤnglich beliebet ward/ ſo iſt doch ſolches

nicht
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[214/0094] Das Ander Buch/ wohneten/ hieß man Kyziner vnd Circipaner. Die auff der andern ſeyte der Peene/ Tollenſer vnd Reda- rier oder Riadurer. Dabey iſt wol in acht zu nehmen/ daß nicht allei- ne die Fuͤrſten/ ſondern auch viele vom Pommerſchen Adel den Greiffen im Wapen fuͤhren/ die doch darum̃ fort nicht Greiff-Herren ſeyn/ oder zu einẽ Geſchlecht der Griphonum gehoͤren. Alſo fuͤhren die Bohlen ei- nen rothen Greiff uͤber ſechs Quadraten im Schilde- vnd auffm Helme zwene rothe Greiffen an einẽ Bau- me gegen einander ſtehen. Die Falcken haben einen rothen vnd weiſſen Greiffen im Schilde/ vnd auffm Helm einen rothen ſitzenden Greiffen. Die Puttka- mer einen rothen gekroͤneten Greiffen mit einem weiſ- ſen Stoͤer-Schwantz; Die Jaduncken einen blawen Greiff im gelben Felde; Die Rexine einen rothen Greiff mit einem weiſſen Stoͤer-Schantz im blawen Felde; Die Gorken einen blawen Greiff mit einem rothen Fiſch-Schwantz; Die Pauls-doͤrffer einen gelben Greiff mit einem weiſſen Fiſch-Schwantz. Summa/ der Greiff laͤſſet ſich in Pommern allent- halben mercken/ vnd dannenher findet man auch drey feine Staͤdte drinnen/ die von Jhm den Nah- men haben/ als Greiffswald/ Greiffenberg vnnd Greiffenhagen/ der Oerter vnnd der Geſchlechter zu geſchweigen/ die in der New-Marck/ ſo vorzeiten Pommeriſch war/ auch entweder den Greiffen fuͤh- ren/ oder den Nahmen vom Greiffen haben. Ob aber wol beſagter maſſen die Freyheit vnter den Lutitiern vnnd den andern Pommeriſchen Voͤl- ckern anfaͤnglich beliebet ward/ ſo iſt doch ſolches nicht

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Zitationshilfe: Micraelius, Johann: Ander Buch Deß Alten Wendischen Pommerlandes. Bd. 2. Stettin, 1639, S. 214. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/micraelius_pommernland02_1639/94>, abgerufen am 10.05.2024.