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Micraelius, Johann: Erstes Buch Deß Alten Pommer-Landes. Bd. 1. Stettin, 1639.

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Das Erste Buch/
10.
Pomponius
Mela nennet
die Pommern
Teutoner oder
Teutschen/ wie
er die Hollstei-
ner vnd Jütt-
länder Cimbren-
nennet.
Pomp. Melae.
lib.
3.

Eben zu der Zeit/ da Strabo gelebet/ hat auch
Pomponius Mela geschrieben/ daß das Codanische
oder Balthische Meer sich zwischen einem engen Vfer
einschliesse/ vnd viele Flüsse in sich nehme/ auch viele
kleine vnd grosse Jnsulen in sich begreiffe: Vnd das
die Cimbri vnd Teutoni dran wohnen. Darauß ab-
zunehmen/ weil/ wie alle Weltbeschreiber einstimmen/
die Cimbri in Jüttland vnd Holstein am Meere ge-
wohnet/ das die/ so weiter herauff am Strande gele-
gen/ Teutoni oder die Teutschen eigentlich sind genen-
net worden. Findet sich also der Name der Teutschen
gar genaw in vnserem alten Vaterlande. Hiebeneben
ist auch bey gemeltem Mela in acht zunehmen/ das er
die Teutoner auch in der Dennemarckischen Jnsel se-
tzet/ die von jhme Codanonia/ aber von vns heutiges
Tages Zeeland genant wird/ vnd darin die Königliche
Residentz Coppen hafen gelegen ist.

11.
Plinius theilet
die gantze Teut-
sche Nation in
fünff Völcker/
vnd setzet die
Pommeren vnter
die Wandalier.
Plin. lib. 4.
cap. 13. &
14.

Nicht lange nach Mela hat der fürtreffliche Mann
Plinius zwantzig Bücher von den Teutschen Kriegen
wider die Römer geschrieben/ darin wol viel schönes
Dinges von vnsern Vorfahren ist gefunden worden.
Aber/ leyder/ sie sind durch Neyd derselben/ die den
Teutschen nicht wol gewogen/ abhändig gemacht.
Vnter dessen dienen die vbrigen Bücher des Plinij/ die
er eine Historiam der Natur nennet/ vnd dem Käyser
Vespasiano zuschreibet/ vns nicht wenig in erfor-
schung vnsers geliebten Vaterlandes. Er theilet gantz
Germaniam in fünff Nationes/ vnd setzet zu erst die
Vindeler/ die Tacitus vnd andere Wandalier nennet.
Hernach die Jngewohner/ oder/ wie er sie im vorigen
Capittel heisset/ die Hillewohner/ nemlich die Ein-

wohner
Das Erſte Buch/
10.
Pomponius
Mela nennet
die Pommern
Teutoner oder
Teutſchen/ wie
er die Hollſtei-
ner vnd Juͤtt-
laͤnder Cimbren-
nennet.
Pomp. Melæ.
lib.
3.

Eben zu der Zeit/ da Strabo gelebet/ hat auch
Pomponius Mela geſchrieben/ daß das Codaniſche
oder Balthiſche Meer ſich zwiſchen einem engen Vfer
einſchlieſſe/ vnd viele Fluͤſſe in ſich nehme/ auch viele
kleine vnd groſſe Jnſulen in ſich begreiffe: Vnd das
die Cimbri vnd Teutoni dran wohnen. Darauß ab-
zunehmen/ weil/ wie alle Weltbeſchreiber einſtimmen/
die Cimbri in Juͤttland vnd Holſtein am Meere ge-
wohnet/ das die/ ſo weiter herauff am Strande gele-
gen/ Teutoni oder die Teutſchen eigentlich ſind genen-
net worden. Findet ſich alſo der Name der Teutſchen
gar genaw in vnſerem alten Vaterlande. Hiebeneben
iſt auch bey gemeltem Mela in acht zunehmen/ das er
die Teutoner auch in der Dennemarckiſchen Jnſel ſe-
tzet/ die von jhme Codanonia/ aber von vns heutiges
Tages Zeeland genant wird/ vnd darin die Koͤnigliche
Reſidentz Coppen hafen gelegen iſt.

11.
Plinius theilet
die gantze Teut-
ſche Nation in
fuͤnff Voͤlcker/
vnd ſetzet die
Pom̃eren vnter
die Wandalier.
Plin. lib. 4.
cap. 13. &
14.

Nicht lange nach Mela hat der fuͤrtreffliche Mañ
Plinius zwantzig Buͤcher von den Teutſchen Kriegen
wider die Roͤmer geſchrieben/ darin wol viel ſchoͤnes
Dinges von vnſern Vorfahren iſt gefunden worden.
Aber/ leyder/ ſie ſind durch Neyd derſelben/ die den
Teutſchen nicht wol gewogen/ abhaͤndig gemacht.
Vnter deſſen dienen die vbrigen Buͤcher des Plinij/ die
er eine Hiſtoriam der Natur nennet/ vnd dem Kaͤyſer
Veſpaſiano zuſchreibet/ vns nicht wenig in erfor-
ſchung vnſers geliebten Vaterlandes. Er theilet gantz
Germaniam in fuͤnff Nationes/ vnd ſetzet zu erſt die
Vindeler/ die Tacitus vnd andere Wandalier nennet.
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Capittel heiſſet/ die Hillewohner/ nemlich die Ein-

wohner
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[12/0070] Das Erſte Buch/ Eben zu der Zeit/ da Strabo gelebet/ hat auch Pomponius Mela geſchrieben/ daß das Codaniſche oder Balthiſche Meer ſich zwiſchen einem engen Vfer einſchlieſſe/ vnd viele Fluͤſſe in ſich nehme/ auch viele kleine vnd groſſe Jnſulen in ſich begreiffe: Vnd das die Cimbri vnd Teutoni dran wohnen. Darauß ab- zunehmen/ weil/ wie alle Weltbeſchreiber einſtimmen/ die Cimbri in Juͤttland vnd Holſtein am Meere ge- wohnet/ das die/ ſo weiter herauff am Strande gele- gen/ Teutoni oder die Teutſchen eigentlich ſind genen- net worden. Findet ſich alſo der Name der Teutſchen gar genaw in vnſerem alten Vaterlande. Hiebeneben iſt auch bey gemeltem Mela in acht zunehmen/ das er die Teutoner auch in der Dennemarckiſchen Jnſel ſe- tzet/ die von jhme Codanonia/ aber von vns heutiges Tages Zeeland genant wird/ vnd darin die Koͤnigliche Reſidentz Coppen hafen gelegen iſt. Nicht lange nach Mela hat der fuͤrtreffliche Mañ Plinius zwantzig Buͤcher von den Teutſchen Kriegen wider die Roͤmer geſchrieben/ darin wol viel ſchoͤnes Dinges von vnſern Vorfahren iſt gefunden worden. Aber/ leyder/ ſie ſind durch Neyd derſelben/ die den Teutſchen nicht wol gewogen/ abhaͤndig gemacht. Vnter deſſen dienen die vbrigen Buͤcher des Plinij/ die er eine Hiſtoriam der Natur nennet/ vnd dem Kaͤyſer Veſpaſiano zuſchreibet/ vns nicht wenig in erfor- ſchung vnſers geliebten Vaterlandes. Er theilet gantz Germaniam in fuͤnff Nationes/ vnd ſetzet zu erſt die Vindeler/ die Tacitus vnd andere Wandalier nennet. Hernach die Jngewohner/ oder/ wie er ſie im vorigen Capittel heiſſet/ die Hillewohner/ nemlich die Ein- wohner

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Zitationshilfe: Micraelius, Johann: Erstes Buch Deß Alten Pommer-Landes. Bd. 1. Stettin, 1639, S. 12. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/micraelius_pommernland01_1639/70>, abgerufen am 24.11.2024.