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Micraelius, Johann: Erstes Buch Deß Alten Pommer-Landes. Bd. 1. Stettin, 1639.

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Das Erste Buch/
Livius l 38.
Polyb. l.
2.
enge Meer gesetzet/ vnd ob sie wol vnter xx. tausent
Mann kaum x. bewapnet führeten/ haben sie dennoch
einen solchen Schrecken den Asiatischen Völckern
eingejaget/ daß sie sich in der Nähe vnd Ferne jh-
nen ergeben. Darauff haben sie sich in drey Theile
getheilet/ die Tolister Beyern/ wie sie sich nenne-
ten/ setzeten sich ins Eolische vnd Jonische Landt/
vnd nahmen Tribut davon: Die Trockmer blieben
beym Hellespont. Die Tectosager legten sich ins
Mittel Landt/ vnd brachten auch der Syrer Kö-
nig zur Contribution. Ein allgemeiner Nahme a-
ber ist jhnen geblieben/ daß man sie Galater geheis-
sen. Vnd ob wol auch etliche diesen Asigtischen Zugk
vnsern Teutschen benehmen/ vnd jhn den Gallis al-
lein zuschreiben/ insonderheit/ weil Livius die Gal-
los/ vnd nicht die Germanier vnd Teutschen nen-
net: So ist doch zu wissen/ daß der Nahme der
Germanier erstlich zu des Caesaris Zeiten den Rö-
mern ist bekandt worden. Vnd sind die Teutschen
Völcker vorhin von jhnen Celtae/ ja auch wol gar
Galli geheissen. Dannenher rechnet noch Salu-
stius die Cimber vnd Teutonier vnter die Gallos.
Solches thut auch Orosius/ vnd Sextus Rufus.
Vnd Plutarchus/ da er zuvor vnter den Bundsge-
nossen des Spartaci die Galater gezehlet/ nennet
er dieselbe bald darauff Germanier/ vnd Galater.
Vnd was sol man viel sagen? Celtae sind Teutsche
Völcker/ so in oder ausserhalb Gallien wohneten.
Aber die Römer haben den Nahmen der Celter
verwandelt in den Nahmen der Galler. Celter a-
ber vnd Galater sind ein Nahme vnd ein Volck/ vnd

ist nicht

Das Erſte Buch/
Livius l 38.
Polyb. l.
2.
enge Meer geſetzet/ vnd ob ſie wol vnter xx. tauſent
Mann kaum x. bewapnet fuͤhreten/ haben ſie dennoch
einen ſolchen Schrecken den Aſiatiſchen Voͤlckern
eingejaget/ daß ſie ſich in der Naͤhe vnd Ferne jh-
nen ergeben. Darauff haben ſie ſich in drey Theile
getheilet/ die Toliſter Beyern/ wie ſie ſich nenne-
ten/ ſetzeten ſich ins Eoliſche vnd Joniſche Landt/
vnd nahmen Tribut davon: Die Trockmer blieben
beym Helleſpont. Die Tectoſager legten ſich ins
Mittel Landt/ vnd brachten auch der Syrer Koͤ-
nig zur Contribution. Ein allgemeiner Nahme a-
ber iſt jhnen geblieben/ daß man ſie Galater geheiſ-
ſen. Vnd ob wol auch etliche dieſen Aſigtiſchen Zugk
vnſern Teutſchen benehmen/ vnd jhn den Gallis al-
lein zuſchreiben/ inſonderheit/ weil Livius die Gal-
los/ vnd nicht die Germanier vnd Teutſchen nen-
net: So iſt doch zu wiſſen/ daß der Nahme der
Germanier erſtlich zu des Cæſaris Zeiten den Roͤ-
mern iſt bekandt worden. Vnd ſind die Teutſchen
Voͤlcker vorhin von jhnen Celtæ/ ja auch wol gar
Galli geheiſſen. Dannenher rechnet noch Salu-
ſtius die Cimber vnd Teutonier vnter die Gallos.
Solches thut auch Oroſius/ vnd Sextus Rufus.
Vnd Plutarchus/ da er zuvor vnter den Bundsge-
noſſen des Spartaci die Galater gezehlet/ nennet
er dieſelbe bald darauff Germanier/ vnd Galater.
Vnd was ſol man viel ſagen? Celtæ ſind Teutſche
Voͤlcker/ ſo in oder auſſerhalb Gallien wohneten.
Aber die Roͤmer haben den Nahmen der Celter
verwandelt in den Nahmen der Galler. Celter a-
ber vnd Galater ſind ein Nahme vnd ein Volck/ vnd

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[54/0112] Das Erſte Buch/ enge Meer geſetzet/ vnd ob ſie wol vnter xx. tauſent Mann kaum x. bewapnet fuͤhreten/ haben ſie dennoch einen ſolchen Schrecken den Aſiatiſchen Voͤlckern eingejaget/ daß ſie ſich in der Naͤhe vnd Ferne jh- nen ergeben. Darauff haben ſie ſich in drey Theile getheilet/ die Toliſter Beyern/ wie ſie ſich nenne- ten/ ſetzeten ſich ins Eoliſche vnd Joniſche Landt/ vnd nahmen Tribut davon: Die Trockmer blieben beym Helleſpont. Die Tectoſager legten ſich ins Mittel Landt/ vnd brachten auch der Syrer Koͤ- nig zur Contribution. Ein allgemeiner Nahme a- ber iſt jhnen geblieben/ daß man ſie Galater geheiſ- ſen. Vnd ob wol auch etliche dieſen Aſigtiſchen Zugk vnſern Teutſchen benehmen/ vnd jhn den Gallis al- lein zuſchreiben/ inſonderheit/ weil Livius die Gal- los/ vnd nicht die Germanier vnd Teutſchen nen- net: So iſt doch zu wiſſen/ daß der Nahme der Germanier erſtlich zu des Cæſaris Zeiten den Roͤ- mern iſt bekandt worden. Vnd ſind die Teutſchen Voͤlcker vorhin von jhnen Celtæ/ ja auch wol gar Galli geheiſſen. Dannenher rechnet noch Salu- ſtius die Cimber vnd Teutonier vnter die Gallos. Solches thut auch Oroſius/ vnd Sextus Rufus. Vnd Plutarchus/ da er zuvor vnter den Bundsge- noſſen des Spartaci die Galater gezehlet/ nennet er dieſelbe bald darauff Germanier/ vnd Galater. Vnd was ſol man viel ſagen? Celtæ ſind Teutſche Voͤlcker/ ſo in oder auſſerhalb Gallien wohneten. Aber die Roͤmer haben den Nahmen der Celter verwandelt in den Nahmen der Galler. Celter a- ber vnd Galater ſind ein Nahme vnd ein Volck/ vnd iſt nicht Livius l 38. Polyb. l. 2.

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Zitationshilfe: Micraelius, Johann: Erstes Buch Deß Alten Pommer-Landes. Bd. 1. Stettin, 1639, S. 54. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/micraelius_pommernland01_1639/112>, abgerufen am 23.11.2024.