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Micraelius, Johann: Erstes Buch Deß Alten Pommer-Landes. Bd. 1. Stettin, 1639.

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Das Erste Buch/
26.
Die Teutsche
Sprache ist auch
bey andern Völ-
ckern/ die von
Aßkenez/ von
deme die Stam-
linij aller Teut-
schen Völcker
herkompt/ nicht
entsprossen/ seyn
zufinden gewe-
sen.
Peucer. l. 3. Chro-
nic. Carton.
Rein Reinecc. de
ortu Misn.
Phil. Nicol. l.
1.
& seqq. de reb.
Germ gent.
Tuißkon ist/ da die Tniscken/ wie die Sachsen re-
den/ oder die Teutschen jhren Nahmen vnd Vr-
sprung von haben/ (denn aus dem abgekürtzeten
Wort d' Ascan/ kan leichtlich Tuiscon/ vnd endlich
Titan werden/) in die Celtischen Länder mit seinem
Hauffen eingedrungen/ so scheinet dennoch aus vie-
len Vmbständen/ die Peucerus/ Reineccius/ Philip-
pus Nicolai/ vnd andere weitleufftig außführen/
daß an dem Orth/ da Gomer nach der Welt-Thei-
lung/ vnd der Babylonischen Sprachen Verwirrung
sich niedergelassen/ vnd da herumb die Teutsche
Sprache vnter den Getis/ Dacis vnd Mysis/ welche
sonst alle Thrazische Völcker seyn/ wie auch vnter den
Phrygern/ Sacen vnd Massageten/ von den ältisten
Zeiten her zurechnen/ im schwang gewesen sey. Dann
es kan wol seyn/ daß nicht alleine Aßkenez der erstge-
borne Sohn des Gomers/ die Celtische oder Tent-
sche Sprache geredet/ sondern daß auch Gomer selbst/
vnd einer oder der ander seiner Söhne sich derosel-
ben gebrauchet/ vnd nach Aßkenezes Abscheide die-
selbe in den Morgen Ländern beybehalten hat. Ja es
kan auch wol Aßkenez bey dem Vater vnd Großvater
einen vnd andern seiner Nachkommen gelassen/ oder
ja nach etlicher Zeit zu rücke geschicket haben/ die im
kleinen Asia die Stadt Tenthraniam/ vnd das Länd-
lein Ascaniam/ das schon Homero bekandt gewe-
sen/ vnd eben den Nahmen gehabt/ den vnser A-
schersleben am Hartze im Fürstenthumb Anhalt hat-
wie auch den See vnd Fluß Aßcanium von jhrem
Vater genennet haben. Das muß man sonst warlich
bekennen/ daß beym Homero viele Helden/ die auff

Trojani-

Das Erſte Buch/
26.
Die Teutſche
Sprache iſt auch
bey andern Voͤl-
ckern/ die von
Aßkenez/ von
deme die Stam-
linij aller Teut-
ſchen Voͤlcker
herkompt/ nicht
entſproſſen/ ſeyn
zufinden gewe-
ſen.
Peucer. l. 3. Chro-
nic. Carton.
Rein Reinecc. de
ortu Miſn.
Phil. Nicol. l.
1.
& ſeqq. de reb.
Germ gent.
Tuißkon iſt/ da die Tniſcken/ wie die Sachſen re-
den/ oder die Teutſchen jhren Nahmen vnd Vr-
ſprung von haben/ (denn aus dem abgekuͤrtzeten
Wort d’ Aſcan/ kan leichtlich Tuiſcon/ vnd endlich
Titan werden/) in die Celtiſchen Laͤnder mit ſeinem
Hauffen eingedrungen/ ſo ſcheinet dennoch aus vie-
len Vmbſtaͤnden/ die Peucerus/ Reineccius/ Philip-
pus Nicolai/ vnd andere weitleufftig außfuͤhren/
daß an dem Orth/ da Gomer nach der Welt-Thei-
lung/ vnd der Babyloniſchen Sprachen Verwirrung
ſich niedergelaſſen/ vnd da herumb die Teutſche
Sprache vnter den Getis/ Dacis vnd Myſis/ welche
ſonſt alle Thraziſche Voͤlcker ſeyn/ wie auch vnter den
Phrygern/ Sacen vnd Maſſageten/ von den aͤltiſten
Zeiten her zurechnen/ im ſchwang geweſen ſey. Dann
es kan wol ſeyn/ daß nicht alleine Aßkenez der erſtge-
borne Sohn des Gomers/ die Celtiſche oder Tent-
ſche Sprache geredet/ ſondern daß auch Gomer ſelbſt/
vnd einer oder der ander ſeiner Soͤhne ſich deroſel-
ben gebrauchet/ vnd nach Aßkenezes Abſcheide die-
ſelbe in den Morgen Laͤndern beybehalten hat. Ja es
kan auch wol Aßkenez bey dem Vater vnd Großvater
einen vnd andern ſeiner Nachkommen gelaſſen/ oder
ja nach etlicher Zeit zu ruͤcke geſchicket haben/ die im
kleinen Aſia die Stadt Tenthraniam/ vnd das Laͤnd-
lein Aſcaniam/ das ſchon Homero bekandt gewe-
ſen/ vnd eben den Nahmen gehabt/ den vnſer A-
ſchersleben am Hartze im Fuͤrſtenthumb Anhalt hat-
wie auch den See vnd Fluß Aßcanium von jhrem
Vater genennet haben. Das muß man ſonſt warlich
bekennen/ daß beym Homero viele Helden/ die auff

Trojani-
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[42/0100] Das Erſte Buch/ Tuißkon iſt/ da die Tniſcken/ wie die Sachſen re- den/ oder die Teutſchen jhren Nahmen vnd Vr- ſprung von haben/ (denn aus dem abgekuͤrtzeten Wort d’ Aſcan/ kan leichtlich Tuiſcon/ vnd endlich Titan werden/) in die Celtiſchen Laͤnder mit ſeinem Hauffen eingedrungen/ ſo ſcheinet dennoch aus vie- len Vmbſtaͤnden/ die Peucerus/ Reineccius/ Philip- pus Nicolai/ vnd andere weitleufftig außfuͤhren/ daß an dem Orth/ da Gomer nach der Welt-Thei- lung/ vnd der Babyloniſchen Sprachen Verwirrung ſich niedergelaſſen/ vnd da herumb die Teutſche Sprache vnter den Getis/ Dacis vnd Myſis/ welche ſonſt alle Thraziſche Voͤlcker ſeyn/ wie auch vnter den Phrygern/ Sacen vnd Maſſageten/ von den aͤltiſten Zeiten her zurechnen/ im ſchwang geweſen ſey. Dann es kan wol ſeyn/ daß nicht alleine Aßkenez der erſtge- borne Sohn des Gomers/ die Celtiſche oder Tent- ſche Sprache geredet/ ſondern daß auch Gomer ſelbſt/ vnd einer oder der ander ſeiner Soͤhne ſich deroſel- ben gebrauchet/ vnd nach Aßkenezes Abſcheide die- ſelbe in den Morgen Laͤndern beybehalten hat. Ja es kan auch wol Aßkenez bey dem Vater vnd Großvater einen vnd andern ſeiner Nachkommen gelaſſen/ oder ja nach etlicher Zeit zu ruͤcke geſchicket haben/ die im kleinen Aſia die Stadt Tenthraniam/ vnd das Laͤnd- lein Aſcaniam/ das ſchon Homero bekandt gewe- ſen/ vnd eben den Nahmen gehabt/ den vnſer A- ſchersleben am Hartze im Fuͤrſtenthumb Anhalt hat- wie auch den See vnd Fluß Aßcanium von jhrem Vater genennet haben. Das muß man ſonſt warlich bekennen/ daß beym Homero viele Helden/ die auff Trojani- 26. Die Teutſche Sprache iſt auch bey andern Voͤl- ckern/ die von Aßkenez/ von deme die Stam- linij aller Teut- ſchen Voͤlcker herkompt/ nicht entſproſſen/ ſeyn zufinden gewe- ſen. Peucer. l. 3. Chro- nic. Carton. Rein Reinecc. de ortu Miſn. Phil. Nicol. l. 1. & ſeqq. de reb. Germ gent.

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Zitationshilfe: Micraelius, Johann: Erstes Buch Deß Alten Pommer-Landes. Bd. 1. Stettin, 1639, S. 42. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/micraelius_pommernland01_1639/100>, abgerufen am 23.11.2024.