Michelis, Arthur: Reiseschule für Touristen und Curgäste. Leipzig, 1869.II. Musterung und Verpackung. Passagiergut (vgl. unt.), c) Handgepäck (vgl. unt.), so wird mita) Gegenständen, welche ich wochenlang entbehren kann, der Anfang gemacht und diese untergebracht, die engere Aus- wahl für Handgepäck c) getroffen und zuletzt das Uebrig- bleibende als Rubrik b in den als Passagiergut aufzugebenden Koffer gepackt, dabei aber, was von häufig zu brauchenden Gegenständen nicht unter dem Handgepäck Platz finden konnte, in den Koffer so gelegt, daß es leicht zu finden ist. Bind- faden, Siegellack, Papier und derlei kommt zuletzt an die Reihe, weil damit meistens noch schließlich zu hantiren ist. Beim Packen muß der Tastsinn die entscheidende, das II. Muſterung und Verpackung. Paſſagiergut (vgl. unt.), c) Handgepäck (vgl. unt.), ſo wird mita) Gegenſtänden, welche ich wochenlang entbehren kann, der Anfang gemacht und dieſe untergebracht, die engere Aus- wahl für Handgepäck c) getroffen und zuletzt das Uebrig- bleibende als Rubrik b in den als Paſſagiergut aufzugebenden Koffer gepackt, dabei aber, was von häufig zu brauchenden Gegenſtänden nicht unter dem Handgepäck Platz finden konnte, in den Koffer ſo gelegt, daß es leicht zu finden iſt. Bind- faden, Siegellack, Papier und derlei kommt zuletzt an die Reihe, weil damit meiſtens noch ſchließlich zu hantiren iſt. Beim Packen muß der Taſtſinn die entſcheidende, das <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0030" n="16"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">II.</hi> Muſterung und Verpackung.</fw><lb/> Paſſagiergut (vgl. unt.), <hi rendition="#aq">c)</hi> Handgepäck (vgl. unt.), ſo wird mit<lb/><hi rendition="#aq">a)</hi> Gegenſtänden, welche ich wochenlang entbehren kann,<lb/> der Anfang gemacht und dieſe untergebracht, die engere Aus-<lb/> wahl für Handgepäck <hi rendition="#aq">c)</hi> getroffen und zuletzt das Uebrig-<lb/> bleibende als Rubrik <hi rendition="#aq">b</hi> in den als Paſſagiergut aufzugebenden<lb/> Koffer gepackt, dabei aber, was von häufig zu brauchenden<lb/> Gegenſtänden nicht unter dem Handgepäck Platz finden konnte,<lb/> in den Koffer ſo gelegt, daß es leicht zu finden iſt. Bind-<lb/> faden, Siegellack, Papier und derlei kommt zuletzt an die<lb/> Reihe, weil damit meiſtens noch ſchließlich zu hantiren iſt.</p><lb/> <p>Beim Packen muß der Taſtſinn die entſcheidende, das<lb/> Augenmaß nur eine berathende Stimme haben, denn jener<lb/> findet weit beſſer als dieſes aus den vielen aufgeſtapelten<lb/> weichen und harten, großen und kleinen Sachen heraus, wo<lb/> und wieviel noch Raum iſt: beiläufig bemerkt, ein neuer<lb/> Beweis, daß auch in praktiſchen Dingen das Gefühl zuweilen<lb/> Recht haben kann gegen die ſogenannte Einſicht. Ganz unten<lb/> kommen dünne breite Stücke zu liegen, Schreibmappe, Papier,<lb/> Landkarten. Dann folgen in einer papiernen oder anderen<lb/> Umhüllung ſchwere, eckige, ſcharfkantige Stücke, gebundene<lb/> Bücher, Käſtchen, Cigarrenkiſten, Stiefel, wobei zu ſorgen,<lb/> daß beide Seiten des Koffers ungefähr gleichmäßig belaſtet<lb/> werden. Zur Ausfüllung der Lücken und Nivellirung dienen<lb/> Strümpfe, Nachthemden, Unterkleider und andere dergl. weiche,<lb/> ſchmiegſame Geſtalten, die ſich in jede Lage, auch die ge-<lb/> drückteſte, zu ſchicken verſtehen, die man deshalb recht<lb/> haushälteriſch vertheilen und nicht leichtſinnig irgendwohin<lb/> ſtauen ſoll. Cigarrenpakete, wenn ſie nur in Papier ge-<lb/> wickelt ſind, lieben die unmittelbare Nachbarſchaft von Büchern<lb/> nicht, ertragen ſie aber, wenn man ihre empfindliche Epidermis<lb/> durch einen wollenen Strumpf ſchützt. Iſt nun die untere<lb/> aus Hartem und Weichem gemiſchte Schicht gehörig compact<lb/> und geebnet, ſo kommen Hemden und Oberkleider darauf<lb/> zu liegen. Die lange ſchmale Bucht, die ſich ganz oben<lb/> längs den Kofferwänden bildet, nachdem die Oberkleider,<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [16/0030]
II. Muſterung und Verpackung.
Paſſagiergut (vgl. unt.), c) Handgepäck (vgl. unt.), ſo wird mit
a) Gegenſtänden, welche ich wochenlang entbehren kann,
der Anfang gemacht und dieſe untergebracht, die engere Aus-
wahl für Handgepäck c) getroffen und zuletzt das Uebrig-
bleibende als Rubrik b in den als Paſſagiergut aufzugebenden
Koffer gepackt, dabei aber, was von häufig zu brauchenden
Gegenſtänden nicht unter dem Handgepäck Platz finden konnte,
in den Koffer ſo gelegt, daß es leicht zu finden iſt. Bind-
faden, Siegellack, Papier und derlei kommt zuletzt an die
Reihe, weil damit meiſtens noch ſchließlich zu hantiren iſt.
Beim Packen muß der Taſtſinn die entſcheidende, das
Augenmaß nur eine berathende Stimme haben, denn jener
findet weit beſſer als dieſes aus den vielen aufgeſtapelten
weichen und harten, großen und kleinen Sachen heraus, wo
und wieviel noch Raum iſt: beiläufig bemerkt, ein neuer
Beweis, daß auch in praktiſchen Dingen das Gefühl zuweilen
Recht haben kann gegen die ſogenannte Einſicht. Ganz unten
kommen dünne breite Stücke zu liegen, Schreibmappe, Papier,
Landkarten. Dann folgen in einer papiernen oder anderen
Umhüllung ſchwere, eckige, ſcharfkantige Stücke, gebundene
Bücher, Käſtchen, Cigarrenkiſten, Stiefel, wobei zu ſorgen,
daß beide Seiten des Koffers ungefähr gleichmäßig belaſtet
werden. Zur Ausfüllung der Lücken und Nivellirung dienen
Strümpfe, Nachthemden, Unterkleider und andere dergl. weiche,
ſchmiegſame Geſtalten, die ſich in jede Lage, auch die ge-
drückteſte, zu ſchicken verſtehen, die man deshalb recht
haushälteriſch vertheilen und nicht leichtſinnig irgendwohin
ſtauen ſoll. Cigarrenpakete, wenn ſie nur in Papier ge-
wickelt ſind, lieben die unmittelbare Nachbarſchaft von Büchern
nicht, ertragen ſie aber, wenn man ihre empfindliche Epidermis
durch einen wollenen Strumpf ſchützt. Iſt nun die untere
aus Hartem und Weichem gemiſchte Schicht gehörig compact
und geebnet, ſo kommen Hemden und Oberkleider darauf
zu liegen. Die lange ſchmale Bucht, die ſich ganz oben
längs den Kofferwänden bildet, nachdem die Oberkleider,
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