Meyfart, Johann Matthäus: Teutsche Rhetorica. Coburg, 1634.Teuschen Rhetorica. Wort/ welche schlechte Dinge bedeuten/"nachsetzen/ auch wenn er geringe Sachen hoch" auffwerffen wil/ ist ihm erlaubet seines Gefal-" lens die Ordnung zu machen." Nechst diesem hüteten sich die Alten mie Viel E ij
Teuſchen Rhetorica. Wort/ welche ſchlechte Dinge bedeuten/“nachſetzen/ auch wenn er geringe Sachen hoch“ auffwerffen wil/ iſt ihm erlaubet ſeines Gefal-“ lens die Ordnung zu machen.“ Nechſt dieſem huͤteten ſich die Alten mie Viel E ij
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Teuſchen Rhetorica.
Wort/ welche ſchlechte Dinge bedeuten/“
nachſetzen/ auch wenn er geringe Sachen hoch“
auffwerffen wil/ iſt ihm erlaubet ſeines Gefal-“
lens die Ordnung zu machen.“
Nechſt dieſem huͤteten ſich die Alten mie
groſſem Ernſt/ vor dem Eulen/ Raben/
Hund vnd Katzen Geplerꝛ/ vnd nahmen
ſorgfaͤltiglich in acht/ damit nicht das
Ej/ Ey/ Hei/ Au/ Ai/ Ba/ Da/ Ra/
Ga/ Fa/ vnd dergleichen ſchlimlautende
Buchſtaben vnd Syllaben haͤuffig zuſammen
geriethen. Doctor Rotenburg ſeeliger von
Antorff aus Niederland/ weiland Profeſſor
vnd Poeta zu Wittenberg/ pflegte ſehr hefftig
daruͤber zu eiffern. Endlichen huͤtteten ſich
die Alten mit groſſem Ernſt vor vielen ein-
ſylbigen Worten/ auch vor vielen langen/
welche ein Bawer mit einer Perſiani-
ſchen Paraſangen kaum abmeſſen koͤnte.
Es ſtunde heßlich/ wenn jemand ſagen wolte?
Jch kan dem Mann nicht mit Huͤlff
vnd Rath/ auch nicht mit Geld vnd Gut/
gar nicht mit Gnad vnd Gunſt dienen.
Oder wie jener in der Comœdien ſagte: Jch
heiſſe/ Menal camy nt hat hyr ſi dam et acory.
don.
Viel
E ij
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