Meyfart, Johann Matthäus: Teutsche Rhetorica. Coburg, 1634.

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Teutschen Rhetorica.

schweben/ von Weib vnd Kindern zu-
ziehen/ die Freunde zuverlassen. Fürnem-
lich aber hastu dich geschewet wegen der
ewigen Warheit das Leben zulassen/
vnd das Blut zuvergiessen. Darumb blei-
bet es bey dem Spruch/ welchen ich vber den
vngetrewen Eli gefället vnd gesaget: Jch habe
geredet/ dein Hauß vnd deines Vatters Hauß
solten wandeln für mir für vnd für ewiglich.
Aber nun spricht der HErr/ Es sey ferne
von mir/ wer mich ehret/ den wil ich auch
ehren/ wer aber mich verachtet/ sol wider
verachtet werden.

Wie möchte es doch geschehen/ O jhr
außerwehlten Christen/ wenn ich vor die-Prediger er-
kennet seine
Blödigkeit.
sem grawsamen/ vnd doch gerechten
Sententz nicht solte erstummen/ oder gar
zuboden sincken! Jch muß es bekennen/
vnd wenn ich es wolte verschweigen/ wür-
den meine Gebeine verschmachten/ durch
mein tägliches heulen/ vnd mein Safft
wie es im Sommer dürre wird/ verdro-Psal. 32.
cken. Ja/ Ja HErr Jesu. Jch habe
gesündiget im Himmel vnd für dir/ vnd

bin

Teutſchen Rhetorica.

ſchweben/ von Weib vnd Kindern zu-
ziehen/ die Freunde zuverlaſſen. Fuͤrnem-
lich aber haſtu dich geſchewet wegen der
ewigen Warheit das Leben zulaſſen/
vnd das Blut zuvergieſſen. Darumb blei-
bet es bey dem Spruch/ welchen ich vber den
vngetrewen Eli gefaͤllet vnd geſaget: Jch habe
geredet/ dein Hauß vnd deines Vatters Hauß
ſolten wandeln fuͤr mir fuͤr vnd fuͤr ewiglich.
Aber nun ſpricht der HErꝛ/ Es ſey ferne
von mir/ wer mich ehret/ den wil ich auch
ehren/ wer aber mich verachtet/ ſol wider
verachtet werden.

Wie moͤchte es doch geſchehen/ O jhr
außerwehlten Chriſten/ wenn ich vor die-Prediger er-
kennet ſeine
Bloͤdigkeit.
ſem grawſamen/ vnd doch gerechten
Sententz nicht ſolte erſtummen/ oder gar
zuboden ſincken! Jch muß es bekennen/
vnd weñ ich es wolte verſchweigen/ wuͤr-
den meine Gebeine verſchmachten/ durch
mein taͤgliches heulen/ vnd mein Safft
wie es im Sommer duͤrre wird/ verdro-Pſal. 32.
cken. Ja/ Ja HErꝛ Jeſu. Jch habe
geſuͤndiget im Himmel vnd fuͤr dir/ vnd

bin

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[45/0065] Teutſchen Rhetorica. ſchweben/ von Weib vnd Kindern zu- ziehen/ die Freunde zuverlaſſen. Fuͤrnem- lich aber haſtu dich geſchewet wegen der ewigen Warheit das Leben zulaſſen/ vnd das Blut zuvergieſſen. Darumb blei- bet es bey dem Spruch/ welchen ich vber den vngetrewen Eli gefaͤllet vnd geſaget: Jch habe geredet/ dein Hauß vnd deines Vatters Hauß ſolten wandeln fuͤr mir fuͤr vnd fuͤr ewiglich. Aber nun ſpricht der HErꝛ/ Es ſey ferne von mir/ wer mich ehret/ den wil ich auch ehren/ wer aber mich verachtet/ ſol wider verachtet werden. Wie moͤchte es doch geſchehen/ O jhr außerwehlten Chriſten/ wenn ich vor die- ſem grawſamen/ vnd doch gerechten Sententz nicht ſolte erſtummen/ oder gar zuboden ſincken! Jch muß es bekennen/ vnd weñ ich es wolte verſchweigen/ wuͤr- den meine Gebeine verſchmachten/ durch mein taͤgliches heulen/ vnd mein Safft wie es im Sommer duͤrre wird/ verdro- cken. Ja/ Ja HErꝛ Jeſu. Jch habe geſuͤndiget im Himmel vnd fuͤr dir/ vnd bin Prediger er- kennet ſeine Bloͤdigkeit. Pſal. 32.

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Zitationshilfe:	Meyfart, Johann Matthäus: Teutsche Rhetorica. Coburg, 1634, S. 45. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyfart_rhetorica_1634/65>, abgerufen am 07.05.2024.

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