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Meyfart, Johann Matthäus: Teutsche Rhetorica. Coburg, 1634.

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Teutschen Rhetorica.
ein Zeichen der Conceßion vnd Permißion,
bißweilen ein Mißtrawen. Wer aber seinen
Gegentheil außhönen wil/ kan auch etwas zu-
rück treten/ aber mit spitzigen Worten auff
jhn hinein schlagen.

Es s[t]ehet garstig/ die Füsse entweder gar
zusammen stellen/ oder gar zu weit von ein-
ander strecken. Es stehet auch vbel/ wenn
der Redener gar zu offt den Standt der Füs-
se verändert/ vnd trippelt wie ein Bawer
in der Kält.

Endlich ist der Redener/ sanfftiglich hin
vnd herschleichen/ (aber selten sol er es thun/
vnd kaum in der zehenden Rede darmit wi-
derkommen) wenn solches der Ort oder Stuel
gestattet.

Dieses sey gesaget von der Edlen Wohl-
redenheit in deutscher Zungen/ zu nutz allen
rechtschaffenen Studenten der H. Schrifft/
der Rechten/ der Artzney/ der freyen Künsten
vnd Sprachen: Vnd zu Lob vnserer Nation/
die vor dessen an Waffen vnd Ehren keinem
Volck das geringste nachgeben wollen. Ohne
zweiffel werden etzliche jhren Spott daraus
treiben? Wir müssen es geschehen lassen. So
darff auch keiner fragen/ warumb diese Arbeit
angefangen worden? Schwermütigkeit
muß offtmals durch holdselige Reden ver-
trieben werden.


Gibt

Teutſchen Rhetorica.
ein Zeichen der Conceßion vnd Permißion,
bißweilen ein Mißtrawen. Wer aber ſeinen
Gegentheil außhoͤnen wil/ kan auch etwas zu-
ruͤck treten/ aber mit ſpitzigen Worten auff
jhn hinein ſchlagen.

Es ſ[t]ehet garſtig/ die Fuͤſſe entweder gar
zuſammen ſtellen/ oder gar zu weit von ein-
ander ſtrecken. Es ſtehet auch vbel/ wenn
der Redener gar zu offt den Standt der Fuͤſ-
ſe veraͤndert/ vnd trippelt wie ein Bawer
in der Kaͤlt.

Endlich iſt der Redener/ ſanfftiglich hin
vnd herſchleichen/ (aber ſelten ſol er es thun/
vnd kaum in der zehenden Rede darmit wi-
derkom̃en) wenn ſolches der Ort oder Stuel
geſtattet.

Dieſes ſey geſaget von der Edlen Wohl-
redenheit in deutſcher Zungen/ zu nutz allen
rechtſchaffenen Studenten der H. Schrifft/
der Rechten/ der Artzney/ der freyen Kuͤnſten
vnd Sprachen: Vnd zu Lob vnſerer Nation/
die vor deſſen an Waffen vnd Ehren keinem
Volck das geringſte nachgeben wollen. Ohne
zweiffel werden etzliche jhren Spott daraus
treiben? Wir muͤſſen es geſchehen laſſen. So
darff auch keiner fragen/ warumb dieſe Arbeit
angefangen worden? Schwermuͤtigkeit
muß offtmals duꝛch holdſelige Reden ver-
trieben werden.


Gibt
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[53/0515] Teutſchen Rhetorica. ein Zeichen der Conceßion vnd Permißion, bißweilen ein Mißtrawen. Wer aber ſeinen Gegentheil außhoͤnen wil/ kan auch etwas zu- ruͤck treten/ aber mit ſpitzigen Worten auff jhn hinein ſchlagen. Es ſtehet garſtig/ die Fuͤſſe entweder gar zuſammen ſtellen/ oder gar zu weit von ein- ander ſtrecken. Es ſtehet auch vbel/ wenn der Redener gar zu offt den Standt der Fuͤſ- ſe veraͤndert/ vnd trippelt wie ein Bawer in der Kaͤlt. Endlich iſt der Redener/ ſanfftiglich hin vnd herſchleichen/ (aber ſelten ſol er es thun/ vnd kaum in der zehenden Rede darmit wi- derkom̃en) wenn ſolches der Ort oder Stuel geſtattet. Dieſes ſey geſaget von der Edlen Wohl- redenheit in deutſcher Zungen/ zu nutz allen rechtſchaffenen Studenten der H. Schrifft/ der Rechten/ der Artzney/ der freyen Kuͤnſten vnd Sprachen: Vnd zu Lob vnſerer Nation/ die vor deſſen an Waffen vnd Ehren keinem Volck das geringſte nachgeben wollen. Ohne zweiffel werden etzliche jhren Spott daraus treiben? Wir muͤſſen es geſchehen laſſen. So darff auch keiner fragen/ warumb dieſe Arbeit angefangen worden? Schwermuͤtigkeit muß offtmals duꝛch holdſelige Reden ver- trieben werden. Gibt

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Zitationshilfe: Meyfart, Johann Matthäus: Teutsche Rhetorica. Coburg, 1634, S. 53. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyfart_rhetorica_1634/515>, abgerufen am 24.11.2024.