Meyfart, Johann Matthäus: Teutsche Rhetorica. Coburg, 1634.Das 40. Cap. der allein die Gesetze vnd Gerichtsfragen zu-verachten/ sondern auch zuzwingen vnd zubrechen. Die vorigen Händel/ wie- wol sie nicht zuleiden waren/ habe ich/ wie ich gekönnt/ gelitten. Nun aber daß ich gantz sol in Furchten seyn wegen dei- ner allein/ vnd wo nur etwas sich reget/ ob dem Catilinen mich entsetzen/ vnd darzu sehen/ es sey kein Anschlag wider mich zumachen/ der deinen Schelmenstü- cken zu viel were/ ist nicht zuleyden. Der- halben entweiche vnd benimme mir die Furcht/ wenn sie warhafftig ist/ damit ich nicht vnterdrucket werde. Jst sie aber falsch/ daß ich dermaleins auffhöre mich zu fürchten. Diese Wort/ wenn das Vat- terland mit dir redete/ etc. Die Prosopopoeja stehet im Büchlein der
Das 40. Cap. der allein die Geſetze vnd Gerichtsfragen zu-verachten/ ſondern auch zuzwingen vnd zubrechen. Die vorigen Haͤndel/ wie- wol ſie nicht zuleiden waren/ habe ich/ wie ich gekoͤnnt/ gelitten. Nun aber daß ich gantz ſol in Furchten ſeyn wegen dei- ner allein/ vnd wo nur etwas ſich reget/ ob dem Catilinen mich entſetzen/ vnd darzu ſehen/ es ſey kein Anſchlag wider mich zumachen/ der deinẽ Schelmenſtuͤ- cken zu viel were/ iſt nicht zuleyden. Der- halben entweiche vnd benimme mir die Furcht/ wenn ſie warhafftig iſt/ damit ich nicht vnterdrucket werde. Jſt ſie aber falſch/ daß ich dermaleins auffhoͤre mich zu fuͤrchten. Dieſe Wort/ wenn das Vat- terland mit dir redete/ ꝛc. Die Proſopopœja ſtehet im Buͤchlein der
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0414" n="394"/><fw place="top" type="header">Das 40. Cap. der</fw><lb/> allein die Geſetze vnd Gerichtsfragen zu-<lb/> verachten/ ſondern auch zuzwingen vnd<lb/> zubrechen. Die vorigen Haͤndel/ wie-<lb/> wol ſie nicht zuleiden waren/ habe ich/<lb/> wie ich gekoͤnnt/ gelitten. Nun aber daß<lb/> ich gantz ſol in Furchten ſeyn wegen dei-<lb/> ner allein/ vnd wo nur etwas ſich reget/<lb/> ob dem Catilinen mich entſetzen/ vnd<lb/> darzu ſehen/ es ſey kein Anſchlag wider<lb/> mich zumachen/ der deinẽ Schelmenſtuͤ-<lb/> cken zu viel were/ iſt nicht zuleyden. Der-<lb/> halben entweiche vnd benimme mir die<lb/> Furcht/ wenn ſie warhafftig iſt/ damit<lb/> ich nicht vnterdrucket werde. Jſt ſie aber<lb/> falſch/ daß ich dermaleins auffhoͤre mich<lb/> zu fuͤrchten. Dieſe Wort/ wenn das Vat-<lb/> terland mit dir redete/ ꝛc.</p><lb/> <p>Die Proſopop<hi rendition="#aq">œ</hi>ja ſtehet im Buͤchlein<lb/> der Weißheit am 5. Capitel: Als denn wird<lb/> der Gerechte ſtehen mit groſſer Frewdigkeit<lb/> wider die ſo jhn geaͤngſtiget haben/ vnd ſo ſei-<lb/> ne Arbeit verworffen haben: Wenn die-<lb/> ſelbigen denn ſolches ſehen/ werden ſie grew-<lb/> lich erſchrecken fuͤr ſolcher Seligkeit der ſie ſich<lb/> nicht verſehen hetten/ vnd werden vntereinan-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">der</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [394/0414]
Das 40. Cap. der
allein die Geſetze vnd Gerichtsfragen zu-
verachten/ ſondern auch zuzwingen vnd
zubrechen. Die vorigen Haͤndel/ wie-
wol ſie nicht zuleiden waren/ habe ich/
wie ich gekoͤnnt/ gelitten. Nun aber daß
ich gantz ſol in Furchten ſeyn wegen dei-
ner allein/ vnd wo nur etwas ſich reget/
ob dem Catilinen mich entſetzen/ vnd
darzu ſehen/ es ſey kein Anſchlag wider
mich zumachen/ der deinẽ Schelmenſtuͤ-
cken zu viel were/ iſt nicht zuleyden. Der-
halben entweiche vnd benimme mir die
Furcht/ wenn ſie warhafftig iſt/ damit
ich nicht vnterdrucket werde. Jſt ſie aber
falſch/ daß ich dermaleins auffhoͤre mich
zu fuͤrchten. Dieſe Wort/ wenn das Vat-
terland mit dir redete/ ꝛc.
Die Proſopopœja ſtehet im Buͤchlein
der Weißheit am 5. Capitel: Als denn wird
der Gerechte ſtehen mit groſſer Frewdigkeit
wider die ſo jhn geaͤngſtiget haben/ vnd ſo ſei-
ne Arbeit verworffen haben: Wenn die-
ſelbigen denn ſolches ſehen/ werden ſie grew-
lich erſchrecken fuͤr ſolcher Seligkeit der ſie ſich
nicht verſehen hetten/ vnd werden vntereinan-
der
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |