Meyfart, Johann Matthäus: Teutsche Rhetorica. Coburg, 1634.Das 38. Cap. der werden/ Oder/ O der vngleublichen Be-hendigkeit! Dieses aber vnsern. Jedoch kan ich nicht ohne Schmertzen den jenigen ankla- gen/ vmb welchen mein Gemüth sich beküm- mert vnd ängstiget. Warumb seyn die Apostel geflogen? Wo- Jn scham- hafftigen Sachen. Es wird zum Vierdten diese Figur empel
Das 38. Cap. der werden/ Oder/ O der vngleublichen Be-hendigkeit! Dieſes aber vnſern. Jedoch kan ich nicht ohne Schmertzen den jenigen ankla- gen/ vmb welchen mein Gemuͤth ſich bekuͤm- mert vnd aͤngſtiget. Warumb ſeyn die Apoſtel geflogen? Wo- Jn ſcham- hafftigen Sachen. Es wird zum Vierdten dieſe Figur empel
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Das 38. Cap. der
werden/ Oder/ O der vngleublichen Be-
hendigkeit! Dieſes aber vnſern. Jedoch kan
ich nicht ohne Schmertzen den jenigen ankla-
gen/ vmb welchen mein Gemuͤth ſich bekuͤm-
mert vnd aͤngſtiget.
Warumb ſeyn die Apoſtel geflogen? Wo-
her ſeyn ſie verjaget worden? Aus was Vr-
ſach haben ſie verlaſſen jhren Fuͤhrer/ jhren
Meiſter/ jhren HErꝛen? Wo ſeyn/ O Peter
deine ſtoltze Verheiſſungen? Wo ſeyn/ O
Thomas deine dapffere Vermahnungen?
Du ſagteſt/ O Peter: Wenn ich mit dir ſter-
ben muͤſte/ wil ich dich nicht verleugnen. Du
ſpracheſt/ O Thomas/ laſſet vns mit ziehen/
daß wir mit jhme ſterben. Aber leyder.
Es wird zum Vierdten dieſe Figur
aus Schamhafftigkeit gebꝛauchet. Als jener
Kirchenlehrer thete vnd ſagete. Jſt es nicht
eine Schande. Wer/ welchen? Hierin-
nen wurde Aſacius verſtanden/ der ſich in
das Biſchoffliche Ampt mit Gewalt getrun-
gen hatte. Ein Mann von achtzig Jahren/
gantz vngeſchickt zu predigen/ gantz naͤrꝛiſch
in Goͤttlichen Betrachtungen/ gantz faul in
den Verꝛichtungen. Es wird geſchrieben/
die Fiſche weren beredter/ vnd die Froͤſche fer-
tiger geweſen/ als Arſacius. Ein ander Ex-
empel
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