Meyfart, Johann Matthäus: Teutsche Rhetorica. Coburg, 1634.Das 36. Cap. der Sorgen vnd Bekümmernissen abgesondert/täglich beruffet/ vnd doch nicht hören: Aber selig werden könten/ wenn sie auffmercken wolten. Auff die Wort Christi Matth. 5. Selig sind die da Geistlich arm etc. Ein anders. O deß freundlichsten vnd holdselig- Cicero. O Rom du edle Stadt/ selig warstu gebohrnAls ich zum Regiment von dir wurd außerkohrn/ Ein anders. O Lust! O tewre Lust! O Lust von Z[i]erligkei-ten! Die du gekrönet hast deß zarten Lentzes Zeiten/ Als der Narcissen Schmuck frey aus der Erden trang/ Die frische Nachtigall in Fillis Pfeiffen sang. Als auch die Tulipan mit jhren Farben hauffen Bey noch sehr kühler Lufft thet nach der Sonnen lauffen/ Die Thier im finstern Wald eilten zum liechten Feld/ Weil gantz verjüngte sich die abgelebte Welt. Item. Die Hörner thönten ein/ die Tromten thönten mitO Thyrsis nach dein Wundsch/ O Nisa auff dein Bitt. Item.
Das 36. Cap. der Sorgen vnd Bekuͤmmerniſſen abgeſondert/taͤglich beruffet/ vnd doch nicht hoͤren: Aber ſelig werden koͤnten/ wenn ſie auffmercken wolten. Auff die Wort Chriſti Matth. 5. Selig ſind die da Geiſtlich arm ꝛc. Ein anders. O deß freundlichſten vnd holdſelig- Cicero. O Rom du edle Stadt/ ſelig warſtu gebohrnAls ich zum Regiment von dir wurd außerkohrn/ Ein anders. O Luſt! O tewre Luſt! O Luſt von Z[i]erligkei-ten! Die du gekroͤnet haſt deß zarten Lentzes Zeiten/ Als der Narciſſen Schmuck frey aus der Erden trang/ Die friſche Nachtigall in Fillis Pfeiffen ſang. Als auch die Tulipan mit jhren Farben hauffen Bey noch ſehr kuͤhler Lufft thet nach der Sonnen lauffen/ Die Thier im finſtern Wald eilten zum liechten Feld/ Weil gantz verjuͤngte ſich die abgelebte Welt. Item. Die Hoͤrner thoͤnten ein/ die Tromten thoͤnten mitO Thyrſis nach dein Wundſch/ O Niſa auff dein Bitt. Item.
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Das 36. Cap. der
Sorgen vnd Bekuͤmmerniſſen abgeſondert/
taͤglich beruffet/ vnd doch nicht hoͤren: Aber
ſelig werden koͤnten/ wenn ſie auffmercken
wolten. Auff die Wort Chriſti Matth. 5.
Selig ſind die da Geiſtlich arm ꝛc.
Ein anders.
O deß freundlichſten vnd holdſelig-
ſten Liebhabers der Menſchen/ der aus
keiner andern Vrſach vns mit Peitſchen
zuͤchtiget/ denn daß wir von der Straffe deß
Todes auff den rechten Weg deß Lebens vmb-
kehren ſollen.
Cicero.
O Rom du edle Stadt/ ſelig warſtu gebohrn
Als ich zum Regiment von dir wurd außerkohrn/
Ein anders.
O Luſt! O tewre Luſt! O Luſt von Zierligkei-
ten!
Die du gekroͤnet haſt deß zarten Lentzes Zeiten/
Als der Narciſſen Schmuck frey aus der Erden
trang/
Die friſche Nachtigall in Fillis Pfeiffen ſang.
Als auch die Tulipan mit jhren Farben hauffen
Bey noch ſehr kuͤhler Lufft thet nach der Sonnen
lauffen/
Die Thier im finſtern Wald eilten zum liechten
Feld/
Weil gantz verjuͤngte ſich die abgelebte Welt.
Item.
Die Hoͤrner thoͤnten ein/ die Tromten thoͤnten mit
O Thyrſis nach dein Wundſch/ O Niſa auff dein
Bitt.
Item.
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