Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Meyfart, Johann Matthäus: Teutsche Rhetorica. Coburg, 1634.

Bild:
<< vorherige Seite
Das 31. Capitel/ der
Vielleicht was vormahls thet Fortuna schlecht ver-
walten/
Wird durch die letzte Müh zu wegen wider-
bracht.
Jst Caesar vnd sein Macht durch meinen schutz
erhalten/
Mein Eygenthumb alsdann ist Caesar vnd
sein Macht.

Zu mercken: Der Autor rede vnter der
Person deß Königs in Hispanien.

Cicero.

Weßwegen führe ich solches so weit-
leufftig aus: Weßwegen? Ex Conc.
Welcher Dinge Judas in seinem Ge-
wissen vberwiesen sey/ darff er den HErrn
Jesus nicht fragen: Der verfluchte Bube
sehe zu/ daß er nicht deß Verräthers in sei-
nem Gewissen vberwiesen sey.

Aus dem Maronen:
Gantz vberwunden ich/ vnd von der Lieb ge-
bunden?
Vom nahen Stamm Geblüt gantz vberwun-
den ich.

Ein anders:

Es ist schwer: Es ist schwer eines
ehrlichen Mannes Leymuth mit beissiger Zun-
gen verwunden/ aber eines Christlichen Men-
schens Leib mit mörderischen Waffen erwür-

gen
Das 31. Capitel/ der
Vielleicht was vormahls thet Fortuna ſchlecht ver-
walten/
Wird durch die letzte Muͤh zu wegen wider-
bracht.
Jſt Cæſar vnd ſein Macht durch meinen ſchutz
erhalten/
Mein Eygenthumb alsdann iſt Cæſar vnd
ſein Macht.

Zu mercken: Der Autor rede vnter der
Perſon deß Koͤnigs in Hiſpanien.

Cicero.

Weßwegen fuͤhre ich ſolches ſo weit-
leufftig aus: Weßwegen? Ex Conc.
Welcher Dinge Judas in ſeinem Ge-
wiſſen vberwieſen ſey/ darff er den HErꝛn
Jeſus nicht fragen: Der verfluchte Bube
ſehe zu/ daß er nicht deß Verꝛaͤthers in ſei-
nem Gewiſſen vberwieſen ſey.

Aus dem Maronen:
Gantz vberwunden ich/ vnd von der Lieb ge-
bunden?
Vom nahen Stamm Gebluͤt gantz vberwun-
den ich.

Ein anders:

Es iſt ſchwer: Es iſt ſchwer eines
ehrlichen Mannes Leymuth mit beiſſiger Zun-
gen verwunden/ aber eines Chriſtlichen Men-
ſchens Leib mit moͤrderiſchen Waffen erwuͤr-

gen
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0336" n="316"/>
        <fw place="top" type="header">Das 31. Capitel/ der</fw><lb/>
        <lg type="poem">
          <l> <hi rendition="#fr">Vielleicht was vormahls thet Fortuna &#x017F;chlecht ver-</hi> </l><lb/>
          <l> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#et">walten/</hi> </hi> </l><lb/>
          <l> <hi rendition="#et">Wird durch die letzte Mu&#x0364;h zu wegen wider-</hi> </l><lb/>
          <l> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#et">bracht.</hi> </hi> </l><lb/>
          <l> <hi rendition="#et">J&#x017F;t C</hi> <hi rendition="#aq">æ</hi> <hi rendition="#fr">&#x017F;ar vnd &#x017F;ein Macht durch meinen &#x017F;chutz</hi> </l><lb/>
          <l> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#et">erhalten/</hi> </hi> </l><lb/>
          <l> <hi rendition="#et">Mein Eygenthumb alsdann i&#x017F;t C</hi> <hi rendition="#aq">æ</hi> <hi rendition="#fr">&#x017F;ar vnd</hi> </l><lb/>
          <l> <hi rendition="#fr">&#x017F;ein Macht.</hi> </l>
        </lg><lb/>
        <p>Zu mercken: Der Autor rede vnter der<lb/>
Per&#x017F;on deß Ko&#x0364;nigs in Hi&#x017F;panien.</p><lb/>
        <p> <hi rendition="#c">Cicero.</hi> </p><lb/>
        <p>Weßwegen fu&#x0364;hre ich &#x017F;olches &#x017F;o weit-<lb/>
leufftig aus: Weßwegen? <hi rendition="#aq">Ex Conc.</hi><lb/>
Welcher Dinge Judas in &#x017F;einem Ge-<lb/>
wi&#x017F;&#x017F;en vberwie&#x017F;en &#x017F;ey/ darff er den HEr&#xA75B;n<lb/>
Je&#x017F;us nicht fragen: Der verfluchte Bube<lb/>
&#x017F;ehe zu/ daß er nicht deß Ver&#xA75B;a&#x0364;thers in &#x017F;ei-<lb/>
nem Gewi&#x017F;&#x017F;en vberwie&#x017F;en &#x017F;ey.</p><lb/>
        <lg type="poem">
          <head>Aus dem Maronen:</head><lb/>
          <l> <hi rendition="#fr">Gantz vberwunden ich/ vnd von der Lieb ge-</hi> </l><lb/>
          <l> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#et">bunden?</hi> </hi> </l><lb/>
          <l> <hi rendition="#et">Vom nahen Stamm Geblu&#x0364;t gantz vberwun-</hi> </l><lb/>
          <l> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#et">den ich.</hi> </hi> </l>
        </lg><lb/>
        <p> <hi rendition="#c">Ein anders:</hi> </p><lb/>
        <p>Es i&#x017F;t &#x017F;chwer: Es i&#x017F;t &#x017F;chwer eines<lb/>
ehrlichen Mannes Leymuth mit bei&#x017F;&#x017F;iger Zun-<lb/>
gen verwunden/ aber eines Chri&#x017F;tlichen Men-<lb/>
&#x017F;chens Leib mit mo&#x0364;rderi&#x017F;chen Waffen erwu&#x0364;r-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">gen</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[316/0336] Das 31. Capitel/ der Vielleicht was vormahls thet Fortuna ſchlecht ver- walten/ Wird durch die letzte Muͤh zu wegen wider- bracht. Jſt Cæſar vnd ſein Macht durch meinen ſchutz erhalten/ Mein Eygenthumb alsdann iſt Cæſar vnd ſein Macht. Zu mercken: Der Autor rede vnter der Perſon deß Koͤnigs in Hiſpanien. Cicero. Weßwegen fuͤhre ich ſolches ſo weit- leufftig aus: Weßwegen? Ex Conc. Welcher Dinge Judas in ſeinem Ge- wiſſen vberwieſen ſey/ darff er den HErꝛn Jeſus nicht fragen: Der verfluchte Bube ſehe zu/ daß er nicht deß Verꝛaͤthers in ſei- nem Gewiſſen vberwieſen ſey. Aus dem Maronen: Gantz vberwunden ich/ vnd von der Lieb ge- bunden? Vom nahen Stamm Gebluͤt gantz vberwun- den ich. Ein anders: Es iſt ſchwer: Es iſt ſchwer eines ehrlichen Mannes Leymuth mit beiſſiger Zun- gen verwunden/ aber eines Chriſtlichen Men- ſchens Leib mit moͤrderiſchen Waffen erwuͤr- gen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/meyfart_rhetorica_1634
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/meyfart_rhetorica_1634/336
Zitationshilfe: Meyfart, Johann Matthäus: Teutsche Rhetorica. Coburg, 1634, S. 316. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyfart_rhetorica_1634/336>, abgerufen am 17.05.2024.