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Meyfart, Johann Matthäus: Teutsche Rhetorica. Coburg, 1634.

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Teutschen Rhetorica.
dirbet. Alsdenn ersättiget sich die Seele/
wenn der Leib vnter dem Hunger verschmach-
tet: Alsdenn erfrischet sich die Seele/ wenn
der Leib vnter dem Durste lächzet: Alsdenn
herrschet die Seele/ wenn der Leib vnter den
Geboten Gottes dienet.

Ein anders. Gott hat das heilige Gesetze
durch den Mosen gegeben; der HErr Zebaoth/
der so mächtig ist/ daß niemand von seiner
Hand kan entweichen: Der so weise ist/
daß niemand von seinen Augen die Gedancken
kan verbergen: Der so gestreng ist/ daß nie-
mand vor seiner Rechten die Missethaten kan
entschuldigen: Der so heilig ist/ daß nie-
mand vor seinen Ohren auch nur eine vergeb-
liche Syllaben kan loßreden.

Ein anders. Wenn es ein grawsam
Bubenstück ist/ daß die Knechte verrätheri-
scher Weise jhre Monarchen aus dem König-
lichen Throne verstossen: Wenn es eine
vermaledeyete Schande ist/ daß die Braut
jhren Breutigam Ehebrecherischer Weise
aus der Kammer verbannet: Wenn es ein
Teuffelischer Freye! ist/ daß die Kinder jhren
Vatter aus seinem eygenem Hause verjagen:
Mit welchen Wortten sollen wir nennen das

Bu-
T

Teutſchen Rhetorica.
dirbet. Alsdenn erſaͤttiget ſich die Seele/
wenn der Leib vnter dem Hunger verſchmach-
tet: Alsdenn erfriſchet ſich die Seele/ wenn
der Leib vnter dem Durſte laͤchzet: Alsdenn
herꝛſchet die Seele/ wenn der Leib vnter den
Geboten Gottes dienet.

Ein anders. Gott hat das heilige Geſetze
durch den Moſen gegeben; der HErꝛ Zebaoth/
der ſo maͤchtig iſt/ daß niemand von ſeiner
Hand kan entweichen: Der ſo weiſe iſt/
daß niemand von ſeinen Augen die Gedancken
kan verbergen: Der ſo geſtreng iſt/ daß nie-
mand vor ſeiner Rechten die Miſſethaten kan
entſchuldigen: Der ſo heilig iſt/ daß nie-
mand vor ſeinen Ohren auch nur eine vergeb-
liche Syllaben kan loßreden.

Ein anders. Wenn es ein grawſam
Bubenſtuͤck iſt/ daß die Knechte verꝛaͤtheri-
ſcher Weiſe jhre Monarchen aus dem Koͤnig-
lichen Throne verſtoſſen: Wenn es eine
vermaledeyete Schande iſt/ daß die Braut
jhren Breutigam Ehebrecheriſcher Weiſe
aus der Kammer verbannet: Wenn es ein
Teuffeliſcher Freye! iſt/ daß die Kinder jhren
Vatter aus ſeinem eygenem Hauſe verjagen:
Mit welchen Wortten ſollen wir nennen das

Bu-
T
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[289/0309] Teutſchen Rhetorica. dirbet. Alsdenn erſaͤttiget ſich die Seele/ wenn der Leib vnter dem Hunger verſchmach- tet: Alsdenn erfriſchet ſich die Seele/ wenn der Leib vnter dem Durſte laͤchzet: Alsdenn herꝛſchet die Seele/ wenn der Leib vnter den Geboten Gottes dienet. Ein anders. Gott hat das heilige Geſetze durch den Moſen gegeben; der HErꝛ Zebaoth/ der ſo maͤchtig iſt/ daß niemand von ſeiner Hand kan entweichen: Der ſo weiſe iſt/ daß niemand von ſeinen Augen die Gedancken kan verbergen: Der ſo geſtreng iſt/ daß nie- mand vor ſeiner Rechten die Miſſethaten kan entſchuldigen: Der ſo heilig iſt/ daß nie- mand vor ſeinen Ohren auch nur eine vergeb- liche Syllaben kan loßreden. Ein anders. Wenn es ein grawſam Bubenſtuͤck iſt/ daß die Knechte verꝛaͤtheri- ſcher Weiſe jhre Monarchen aus dem Koͤnig- lichen Throne verſtoſſen: Wenn es eine vermaledeyete Schande iſt/ daß die Braut jhren Breutigam Ehebrecheriſcher Weiſe aus der Kammer verbannet: Wenn es ein Teuffeliſcher Freye! iſt/ daß die Kinder jhren Vatter aus ſeinem eygenem Hauſe verjagen: Mit welchen Wortten ſollen wir nennen das Bu- T

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Zitationshilfe: Meyfart, Johann Matthäus: Teutsche Rhetorica. Coburg, 1634, S. 289. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyfart_rhetorica_1634/309>, abgerufen am 22.11.2024.