Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Meyfart, Johann Matthäus: Teutsche Rhetorica. Coburg, 1634.

Bild:
<< vorherige Seite
Das 27. Cap. der
Das 27. Capitel.
Was Climax/ vnd wie mancher-
ley Climax seye.

CLimax hat den Nahmen von der
Leiter/ weil diese Figur
Staffelweise auffsteiget; vnd
Climax.in Warheit/ Climax ist nichts
anders/ als eine zwey oder dreyfache A-
nadiplosis/ wenn nemlich der Redener das
Endewort deß vorgehenden Ausspruchs
offtmahls nimmet/ vnd setzet es zu Anfang
deß folgenden Ausspruches. Denn in
dieser Figur steiget der Redener von einem
zu dem andern/ vnd mit ebenselbigen Wor-
ten verbindet er die vntersten Dinge mit den
öbersten.

Der Apostel Paulus hat diese Figur selb-
sten gebraucht in der Epistel an die Römer
am 8: Capittel. Welche er zuvor versehen
hat/ die hat er auch verordnet/ daß sie gleich
seyn solten dem Ebenbilde seines Sohns/ auff
daß derselbige der Erstgeborne sey vnter vie-
len Brüdern. Welche er aber verordnet

hat/
Das 27. Cap. der
Das 27. Capitel.
Was Climax/ vnd wie mancher-
ley Climax ſeye.

CLimax hat den Nahmen von der
Leiter/ weil dieſe Figur
Staffelweiſe auffſteiget; vnd
Climax.in Warheit/ Climax iſt nichts
anders/ als eine zwey oder dreyfache A-
nadiploſis/ wenn nemlich der Redener das
Endewort deß vorgehenden Ausſpruchs
offtmahls nimmet/ vnd ſetzet es zu Anfang
deß folgenden Ausſpruches. Denn in
dieſer Figur ſteiget der Redener von einem
zu dem andern/ vnd mit ebenſelbigen Wor-
ten verbindet er die vnterſten Dinge mit den
oͤberſten.

Der Apoſtel Paulus hat dieſe Figur ſelb-
ſten gebraucht in der Epiſtel an die Roͤmer
am 8: Capittel. Welche er zuvor verſehen
hat/ die hat er auch verordnet/ daß ſie gleich
ſeyn ſolten dem Ebenbilde ſeines Sohns/ auff
daß derſelbige der Erſtgeborne ſey vnter vie-
len Bruͤdern. Welche er aber verordnet

hat/
<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0288" n="268"/>
      <fw place="top" type="header">Das 27. Cap. der</fw><lb/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#fr">Das 27. Capitel.<lb/><hi rendition="#in">W</hi>as Climax/ vnd wie mancher-<lb/>
ley Climax &#x017F;eye.</hi> </head><lb/>
        <p><hi rendition="#in">C</hi>Limax hat den Nahmen von der<lb/>
Leiter/ weil die&#x017F;e Figur<lb/>
Staffelwei&#x017F;e auff&#x017F;teiget; vnd<lb/><note place="left">Climax.</note>in Warheit/ Climax i&#x017F;t nichts<lb/>
anders/ als eine zwey oder dreyfache A-<lb/>
nadiplo&#x017F;is/ wenn nemlich der Redener das<lb/>
Endewort deß vorgehenden Aus&#x017F;pruchs<lb/>
offtmahls nimmet/ vnd &#x017F;etzet es zu Anfang<lb/>
deß folgenden Aus&#x017F;pruches. Denn in<lb/>
die&#x017F;er Figur &#x017F;teiget der Redener von einem<lb/>
zu dem andern/ vnd mit eben&#x017F;elbigen Wor-<lb/>
ten verbindet er die vnter&#x017F;ten Dinge mit den<lb/>
o&#x0364;ber&#x017F;ten.</p><lb/>
        <p>Der Apo&#x017F;tel Paulus hat die&#x017F;e Figur &#x017F;elb-<lb/>
&#x017F;ten gebraucht in der Epi&#x017F;tel an die Ro&#x0364;mer<lb/>
am 8: Capittel. Welche er zuvor ver&#x017F;ehen<lb/>
hat/ die hat er auch verordnet/ daß &#x017F;ie gleich<lb/>
&#x017F;eyn &#x017F;olten dem Ebenbilde &#x017F;eines Sohns/ auff<lb/>
daß der&#x017F;elbige der Er&#x017F;tgeborne &#x017F;ey vnter vie-<lb/>
len Bru&#x0364;dern. Welche er aber verordnet<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">hat/</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[268/0288] Das 27. Cap. der Das 27. Capitel. Was Climax/ vnd wie mancher- ley Climax ſeye. CLimax hat den Nahmen von der Leiter/ weil dieſe Figur Staffelweiſe auffſteiget; vnd in Warheit/ Climax iſt nichts anders/ als eine zwey oder dreyfache A- nadiploſis/ wenn nemlich der Redener das Endewort deß vorgehenden Ausſpruchs offtmahls nimmet/ vnd ſetzet es zu Anfang deß folgenden Ausſpruches. Denn in dieſer Figur ſteiget der Redener von einem zu dem andern/ vnd mit ebenſelbigen Wor- ten verbindet er die vnterſten Dinge mit den oͤberſten. Climax. Der Apoſtel Paulus hat dieſe Figur ſelb- ſten gebraucht in der Epiſtel an die Roͤmer am 8: Capittel. Welche er zuvor verſehen hat/ die hat er auch verordnet/ daß ſie gleich ſeyn ſolten dem Ebenbilde ſeines Sohns/ auff daß derſelbige der Erſtgeborne ſey vnter vie- len Bruͤdern. Welche er aber verordnet hat/

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/meyfart_rhetorica_1634
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/meyfart_rhetorica_1634/288
Zitationshilfe: Meyfart, Johann Matthäus: Teutsche Rhetorica. Coburg, 1634, S. 268. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyfart_rhetorica_1634/288>, abgerufen am 25.07.2024.