Meyfart, Johann Matthäus: Teutsche Rhetorica. Coburg, 1634.

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Das 24. Capitel/ der

Was hat doch/ mein Tubero/ dein
Gebrauch.blosses Schwerdt in der Pharsalischen
Schlacht gethan? Nach welches Leib hat
dein Degen gestossen? Was war die Mey-
nung deiner Waffen? Wohin war gerich-
tet dein Gemüht? Deine Augen/ deine
Hände/ die Begierde deines Hertzens?
Was war dazumahl dein Begehren/ was
dein Wüntschen? Allhier seyn viel gantze
Sprüche einerley Meynung in acht zu-
nehmen.

Es ist aber auch nicht nötig hierinnen
lang zuverziehen: Sondern nur zuerin-
nern/ daß die Redener noch ein andere Ex-
ergasian haben/ welche aber den Figuren nicht
beyzurechnen/ sondern einem Theil der völli-
gen Oration. Jedoch/ wenn der Redener
mercket/ es nütze jhm/ wenn er sich in ei-
nem Ding länger auffhalte/ vnd wil et-
was betheuren/ beklagen/ darüber sich
zornig stelln/ entrüsten/ oder jemand et-
was vorwerffen/ mager wohl dieser Exerga-
sten gehrauchen. Sie stehet auch wol in frö-
chen Sachen/ hilffet dem Verstandt vnd
dem Gedächtuuß der Zuhörer/ vnd ma-

che

Das 24. Capitel/ der

Was hat doch/ mein Tubero/ dein
Gebrauch.bloſſes Schwerdt in der Pharſaliſchen
Schlacht gethan? Nach welches Leib hat
dein Degen geſtoſſen? Was war die Mey-
nung deiner Waffen? Wohin war gerich-
tet dein Gemuͤht? Deine Augen/ deine
Haͤnde/ die Begierde deines Hertzens?
Was war dazumahl dein Begehren/ was
dein Wuͤntſchen? Allhier ſeyn viel gantze
Spruͤche einerley Meynung in acht zu-
nehmen.

Es iſt aber auch nicht noͤtig hierinnen
lang zuverziehen: Sondern nur zuerin-
nern/ daß die Redener noch ein andere Ex-
ergaſian haben/ welche aber den Figuren nicht
beyzurechnen/ ſondern einem Theil der voͤlli-
gen Oration. Jedoch/ wenn der Redener
mercket/ es nuͤtze jhm/ wenn er ſich in ei-
nem Ding laͤnger auffhalte/ vnd wil et-
was betheuren/ beklagen/ daruͤber ſich
zornig ſtelln/ entruͤſten/ oder jemand et-
was vorwerffen/ mager wohl dieſer Exerga-
ſten gehrauchen. Sie ſtehet auch wol in froͤ-
chen Sachen/ hilffet dem Verſtandt vnd
dem Gedaͤchtuuß der Zuhoͤrer/ vnd ma-

che

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[246/0266] Das 24. Capitel/ der Was hat doch/ mein Tubero/ dein bloſſes Schwerdt in der Pharſaliſchen Schlacht gethan? Nach welches Leib hat dein Degen geſtoſſen? Was war die Mey- nung deiner Waffen? Wohin war gerich- tet dein Gemuͤht? Deine Augen/ deine Haͤnde/ die Begierde deines Hertzens? Was war dazumahl dein Begehren/ was dein Wuͤntſchen? Allhier ſeyn viel gantze Spruͤche einerley Meynung in acht zu- nehmen. Gebrauch. Es iſt aber auch nicht noͤtig hierinnen lang zuverziehen: Sondern nur zuerin- nern/ daß die Redener noch ein andere Ex- ergaſian haben/ welche aber den Figuren nicht beyzurechnen/ ſondern einem Theil der voͤlli- gen Oration. Jedoch/ wenn der Redener mercket/ es nuͤtze jhm/ wenn er ſich in ei- nem Ding laͤnger auffhalte/ vnd wil et- was betheuren/ beklagen/ daruͤber ſich zornig ſtelln/ entruͤſten/ oder jemand et- was vorwerffen/ mager wohl dieſer Exerga- ſten gehrauchen. Sie ſtehet auch wol in froͤ- chen Sachen/ hilffet dem Verſtandt vnd dem Gedaͤchtuuß der Zuhoͤrer/ vnd ma- che

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Zitationshilfe:	Meyfart, Johann Matthäus: Teutsche Rhetorica. Coburg, 1634, S. 246. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyfart_rhetorica_1634/266>, abgerufen am 25.07.2024.

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